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Gesperrte Straße in Stade befahren: Anwohner gibt sich als Polizist aus und hält Autos an

Ein Stoppschild lehnt an einem Baum.

Ein Stoppschild lehnt an einem Baum. Weil ihm missfiel, dass Autofahrer die gesperrte Timm-Kröger-Straße in Stade befuhren, ergriff ein Anwohner am Samstag die Initiative: als falscher Polizist (Symbolbild). Foto: pixabay.de

Weil Autofahrer die gesperrte Timm-Kröger-Straße in Stade befuhren, machte ein Anwohner am Samstag Nägel mit Köpfen: Der 67-Jährige gab sich als Polizist aus, hielt die Verkehrssünder an und bat sie zur Kasse. Mindestens ein Autofahrer ist ihm auf den Leim gegangen.

Von Redaktion Montag, 06.05.2024, 05:15 Uhr

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Stade. Im Zuge des Radwegebaus an der Harsefelder Straße in Stade ist – neben der Sachsenstraße – auch die Timm-Kröger-Straße für den Autoverkehr seit dem 8. April gesperrt. Einige Autofahrer befahren die Straße trotzdem.

Das missfiel am Sonnabendmittag offenbar einem 67-jährigen Anwohner. Der Mann gab sich kurzerhand als Polizist aus und hielt vor seiner Wohnanschrift fahrende Verkehrssünder an, berichtet Polizeisprecher Rainer Bohmbach am Sonntag.

Falscher Polizist fordert 70 Euro Bußgeld

„Nach Zeugenaussagen hat der ‚Polizist‘ dann jeweils 70 Euro Bußgeld pro Auto gefordert.“ Den Angaben nach habe ihm mindestens ein Autofahrer das Geld ausgehändigt.

Gegen den 67-Jährigen sei ein Ermittlungsverfahren wegen Amtsanmaßung und versuchten Betruges eingeleitet worden.

Die Beamten bitten Zeugen oder Geschädigte, die den Vorfall beobachtet haben oder die selbst angehalten wurden und die möglicherweise Geld übergeben haben, sich bei der Stader Polizei unter 04141/102215 zu melden.

Polizei kündigt weitere Kontrollen an

„Wir wissen natürlich um die derzeitige Verkehrssituation rund um die Harsefelder Straße und die gesperrte Sachsenstraße“, sagt Bohmbach.

Wir haben in den letzten beiden Wochen dort bereits öfter die Verkehrsteilnehmer kontrolliert und Verwarnungen ausgesprochen. Zudem sind wir dabei in enger Abstimmung mit der zuständigen Verkehrsbehörde und dem Ordnungsamt der Hansestadt Stade.“

„Das Befahren der Straße trotz Verbotsschilds kostet 50 Euro. Parken wird mit 55 Euro geahndet, bei Behinderung wird es noch teurer“, hatte die Polizei kürzlich in einem Facebook-Post geschrieben - und an Autofahrer appelliert, sich an die Verkehrsregeln zu halten.

Bohmbach kündigte an, dass die Kontrollen fortgesetzt werden, bis die Einmündung Sachsenstraße fertig umgebaut und wieder freigegeben sei.

Diese erste Bauphase beim Einmündungsbereich Sachsenstraße wird voraussichtlich bis zum 7. Juni dauern. Dann wandert die Baustelle weiter Richtung Am Exerzierplatz. Gebaut wird am neuen Radweg in Stade bis ins Jahr 2028.

Das sind die Umleitungen für die Zeit der Bauarbeiten

Zwei Umleitungen sind für Autofahrer eingerichtet. Wer aus Süden, beziehungsweise Riensförde, kommend in die Innenstadt möchte, kann über die B73 Richtung Westen und über die Thuner Straße zurück auf die Harsefelder Straße fahren.

Die zweite Umleitung führt über die B73, die Buxtehuder Straße (L111/Ostumgehung) und die Altländer Straße in die Innenstadt. Wer aus Westen, aus Richtung Hemmoor oder Bremervörde, kommt, wird über die Bremervörder Straße und Schiffertorsstraße Richtung Innenstadt gelenkt.

Mehr Infos zum Radewegebau an der Harsefelder Straße

Informationen gibt es unter www.stadt-stade.info/harsefelderstrasse oder auf den Social-Media-Kanälen der Hansestadt Stade bei Facebook und Instagram (jeweils: @HansestadtStd). (pm/vdb/ing)

B
Burchard Neumaier
05.05.202416:01 Uhr

Warum baut man nicht einfach eine Videoaufzeichnungsanlage auf? Der Erfolg wäre enorm, wenn man beobachtet wieviele (nicht nur einige wenige!) rasant durch die Absperrungen hindurchfahren. Verkehrsregeln sind eben nicht für alle da, wie man auch sonst tagtäglich beobachten kann. "Zudem sind wir dabei in enger Abstimmung mit der zuständigen Verkehrsbehörde und dem Ordnungsamt der Hansestadt Stade." Was gibt es Kaffee und Kuchen?

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