Großfamilien blockieren Straße – dann fliegen die Fäuste

Bei den Auseinandersetzungen zweier Großfamilien im Kreis Rotenburg kamen nicht nur Fäuste zum Einsatz. (Symbolbild). Foto: picture alliance / Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Im Kreis Rotenburg sind zwei verfeindete Großfamilien in Streit geraten. Erinnerungen an die tödliche Messerattacke in Stade werden wach.
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Kreis Rotenburg. Am Mittwoch ist es im Kreis Rotenburg zu Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern verfeindeter Großfamilien gekommen, teilt die Polizei Rotenburg am Donnerstag mit.
Demnach meldeten Zeugen gegen 20 Uhr, dass auf der Landesstraße 130 am „Helscher Hus“ in Helvesiek mehrere Autos die Fahrbahn blockieren.
Streit verlagert sich in den nächsten Ort
Mehrere Personen seien in Streit geraten und würden mit Fäusten und Stangen aufeinander einschlagen, so der Bericht. Einer der Angegriffenen soll zudem ein Radkreuz aus dem Auto geholt haben.
„Während sich mehrere Streifenbesatzungen sofort auf den Weg zum Einsatzort machten, wurde bereits die nächste Schlägerei mit mehreren Beteiligten in Lauenbrück gemeldet“, so Sprecher Heiner van der Werp.
Tödliche Messerstiche
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Polizei bewacht Haus über Nacht
Als die Beamten in Helvesiek eintrafen, stellte sich heraus, dass die an der Auseinandersetzung Beteiligten nach Lauenbrück weitergefahren waren. Nach bisherigen Erkenntnissen kam es auch dort unter den Familien zu Körperverletzungen und Sachbeschädigungen.
Die Polizei leitete gegen mehrere Personen Strafverfahren ein und hielt sich bis in die Nacht Wache am Haus einer der Familien, um eine Eskalation zu verhindern. „Die folgenden Ermittlungen sollen Aufschluss über die Hintergründe der Geschehnisse geben“, erklärt van der Werp.
Erinnerungen an Attacke in Stade
Die Vorfälle erinnern an die tödliche Messerattacke in Stade. Im März hatte es auf der Straße Beim Salztor einen offenbar provozierten Verkehrsunfall gegeben. Bei der folgenden Auseinandersetzung stach ein Angreifer einem Mann mit einem Messer in den Kopf. Das Opfer erlag später seinen Verletzungen. Ein Verdächtiger wurde mittlerweile verhaftet.
Nach TAGEBLATT-Informationen handelt es sich bei dem aktuellen Vorfall nicht um dieselben Großfamilien, die sich in Stade gestritten hatten. (pm/lw)