Zähl Pixel
Bunte Blumen

Jorker Verein löst sich nach 25 Jahren auf – und hinterlässt Geld den Kitas

Über die ersten Anschaffungen wie die Regenbogenland-Bauklötze vom Verein „Bunte Blumen“ freuen sich die Vertreter der Gemeinde (rechts) und die Mitarbeiter der Kindertagesstätten. Foto: Felsch

Über die ersten Anschaffungen wie die Regenbogenland-Bauklötze vom Verein „Bunte Blumen“ freuen sich die Vertreter der Gemeinde (rechts) und die Mitarbeiter der Kindertagesstätten. Foto: Felsch

Da staunten selbst die Kita-Leiterinnen Bauklötze: Fast 30.000 Euro spendete der Verein „Bunte Blumen“ für drei Kindertagesstätten in der Gemeinde Gedacht ist die Summe für alle Kinder, speziell aber für eine besondere Gruppe von jungen Menschen.

Von Franziska Felsch Mittwoch, 22.03.2023, 08:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Von den Neuanschaffungen profitieren alle Jungen und Mädchen, besonders diejenigen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Mit Begeisterung spielen sie zum Beispiel mit den Regenbogenland-Holzbausteinen, die durch die Glitzerpartikel eine besondere Anziehungskraft ausüben.

In der Kita „An der Este“ zieht seit kurzem ein sogenannter Snoezelen-Wagen die Blicke auf sich. Die bunten Lichtreflexe, die an Wände und Decken projiziert werden und die Wassersäule, die durch verschiedene Farben mit visuellen Effekten überrascht, sprechen alle Sinne an, erklärt die Heilerzieherin Gisela Sauerland. Die Kita St. Nikolai plant eine Matschanlage für den Außenbereich, und die Königskinder können sich demnächst noch besser in speziellen Möbelstücken zurückziehen, um zur Ruhe kommen.

„Gesundheitliche Gründe“ führen zur Vereinsauflösung

Möglich ist das alles durch den Verein „Bunte Blumen Jork - Miteinander-Füreinander“, der sich nach gut 25 Jahren aufgelöst hat. „Hauptsächlich aus gesundheitlichen Gründen“, bestätigten Katrin Bödige und Ursula Penning von den „bunten Blumen“. Die ehrenamtliche Arbeit - Organisation von Wohltätigkeitsveranstaltungen, Flohmärkte, Waffelbacken beim Weihnachtsmärchen und vieles mehr - sei mittlerweile einfach nicht mehr zu stemmen gewesen.

Die erzielten Einnahmen wurden auf ein Sparbuch eingezahlt, das mit Zinsen diese beträchtliche Summe hervorbrachte. Dafür dankt Elfie Figgen allen, die den Verein immer wieder über all die Jahre unterstützt haben. „Ohne diese lieben Menschen wäre es uns ja nicht möglich gewesen, anderen zu helfen“, sagt Figgen, die damals mit einem Fest für ein Tschernobyl-Mädchen anfing und so großen Erfolg hatte, dass sie gebeten wurde, weiterzumachen. Unermüdlich haben sie und ihre Mitstreiter sich für diejenigen eingesetzt, die es selbst nicht konnten. Der Verein war Anlaufstelle für Gesunde, Kranke sowie Angehörige. Gemeinsame Aktivitäten, um geistig und körperlich beeinträchtigte Mitmenschen einzubinden in die Gemeinschaft, waren das oberste Ziel über fast drei Jahrzehnte.

Geld für inklusive Projekte

Dass der Verein nun aufgeben müsse, sei schade, aber verständlich, sagte Bürgermeister Matthias Riel. Er lobte das große soziale Engagement aller Beteiligten: „Um einen Namen hervorzuheben: Elfie Figgen, zu Recht Bürgerpreisträgerin 2001, gehört zu denen, die nicht lange reden, sondern die Ärmel hochkrempeln und mit anpacken.“

Die Gemeinde Jork hat aus der Auflösung satzungsgemäß die zweckgebundene Zuwendung von 29.238,86 Euro erhalten. Nach und nach werden damit drei Kindertagesstätten unterstützt. Bisher sind rund 5000 Euro ausgegeben worden.

In der Zukunft werden mit dem Geld weitere Projekte - insbesondere für die Inklusionsarbeit - in der evangelischen Kindertagesstätte St. Nikolai, in der DRK-Kindertagesstätte „Königskinder“ und in der DRK-Kindertagesstätte „An der Este“ finanziert.

Weitere Artikel