Lebensgefahr: Mann klettert über Stromschienen

Die Bundespolizei musste zum Harburger Bahnhof ausrücken. Archivbild.
Am Harburger Bahnhof begab sich ein Mann am Mittwochabend in Lebensgefahr. Er überquerte den Gleisbereich und machte auch vor den Stromschienen keinen Halt - obwohl die Züge fuhren.
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Harburg. Am Mittwochabend um etwa 23.15 Uhr startete ein 38-Jähriger eine gefährliche Kletteraktion: Am Harburger Bahnhof stieg der Mann in den Gleisbereich zwischen Gleis 1 und Gleis 2/3 hinab - und begab sich dabei in Lebensgefahr, wie die Bundespolizei Hamburg mitteilt. Der polnische Staatsangehörige sei auf seinem Weg auch mehrfach über Stromschienen geklettert, bevor er sich bei Gleis 1 wieder oben auf dem Bahnsteig einfand. Ein Berührung mit dem Stromschienen, die unter 1200 Volt Gleichstrom stehen, wäre lebensgefährlich.
Mann klettert in Gleis, obwohl Züge fuhren
„Zum Begehungszeitpunkt fand auf den Gleisen Regelbetrieb statt, sodass folglich jederzeit ein Zug auf den betroffenen Gleisen hätte verkehren können“, heißt es von Polizeisprecher Woldemar Lieder. Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes hätten die Aktion des Mannes beobachtet und ihn festgehalten, bis die Bundespolizei eintraf.
Im anschließenden Gespräch sah der 38-Jährige die Gefahr im Gleisbereich allerdings nicht ein, heißt es von den Beamten. Ihnen seien allerdings in Sprache und Gestik „erhebliche, alkoholbedingte Ausfallerscheinungen“ aufgefallen. Der Mann wurde in Schutzgewahrsam auf dem Harbuger Bundespolizeirevier genommen, der Atemalkoholtest ergab eine Wert bon 1,92 Promille.
Bundespolizei warnt vor Gefahren der Stromschienen
Um etwa 4 Uhr sei er wieder entlassen worden, nachdem er ausreichend Alkohol abgebaut hatte, so die Polizei. Gegen ihn wird ein Verfahren wegen der Ordnungswidrigkeit „Unerlaubter Aufenthalt im Gleisbereich“ eingeleitet.
Aus aktuellem Anlass warnt die Hamburger Bundespolizei wiederholt vor leichtsinnigem Verhalten an Bahnanlagen: „Der Aufenthalt im Gleisbereich ist lebensgefährlich und verboten“, so Lieder. Triebfahrzeugführer von Zügen könnten nicht ausweichen, oftmals seien die Bremswege zu lang, um ein Erfassen von Personen im Gleisbereich noch zu verhindern. Häufig gefährden sich Personen in den Gleisen durch ihr leichtsinniges Verhalten nicht nur selbst, sondern auch Reisende und Helfer. „In diesem Fall hat sich der Mann auch direkt an den Stromschienen aufgehalten. Diese führen 1200 Volt Gleichstrom. Eine Berührung ist lebensgefährlich.“ (sas)