Lkw-Vollbremsung sorgt für Schweinerei kurz vor A26-Zubringer

Der Schlamm aus der Nordsee ergoss sich am Freitagmorgen kurz vor dem A26-Zubringer in Fahrtrichtung Agathenburg. Foto: Polizei
Am Freitagmorgen benötigten Autofahrer auf der Buxtehuder Straße in Richtung Agathenburg/A26 viel Geduld. Ein Lkw sorgte für klebrigen Schlamm auf dem Asphalt. Ein Dreckspur zieht sich seit Wochen durch den Landkreis.
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Schon seit rund vier Wochen dürften sich viele Autofahrer fragen, warum sich eine Dreckspur von Stade-Bützfleth über die L111 (Buxtehuder Straße) über die A26 bis nach Horneburg zieht. Der Schmutz auf den Straßen ist - je nach Wetterlage - gut sichtbar, dazu rollen ungewöhnlich viele Lkw mit Baggergut über diese Strecke.
Am Freitagmorgen wurde aus dem bisschen Dreck dann auf einmal ganz schön viel, sodass es zu einer halbseitigen Sperrung der Buxtehuder Straße in Richtung Agathenburg kam. Ein Lkw-Fahrer habe gegen 8.10 Uhr kurz vor dem A26-Zubringer so stark abbremsen müssen, dass ein Teil seiner Ladung über das Fahrerhaus hinaus auf die Straße schoss, berichtet Polizeisprecher Rainer Bohmbach auf Nachfrage. Eine riesengroße Schweinerei ergoss sich über den Asphalt.
Warum so viele Lkw mit Baggergut im Kreis Stade unterwegs sind
Die Reinigungsarbeiten benötigten rund anderthalb Stunden. In dieser Zeit war die L111 bis zum Vormittag nur halbseitig befahrbar.
Bleibt noch das Rätsel um die täglichen Schlammfahrten? Dabei handelt es sich um Baggergut aus der Nordsee. Der Kleiboden wird aus Brunsbüttel zum Stader Seehafen verschifft, über Lkw geht es dann zum Depot an den Horneburger Bullenbruch direkt an der Kreisstraße 36. Dort wird seit Ende August ein provisorisches Kleilager von einer Größe von bis zu 3000 Kubikmetern errichtet. Rund 160 voll beladene Lkw sollen dafür notwendig sein.

Kleiboden für den Deichbau in Neuenkirchen und im Bullenbruch: An der K36neu in Horneburg werden 3000 Kubikmeter zwischengelagert. Foto: Vasel
Der Schlamm wird nach seiner Trocknung im Deichbau in in Neuenkirchen und Horneburg eingesetzt. Dort war eine Schwachstelle im Umdeich an der Lühe aufgefallen.
Der restliche Kleiboden soll künftig östlich der K36neu eingebaut werden. Diese ist Teil des voraussichtlich 15 Millionen Euro teuren Hochwasserentlastungspolders. Dieser soll ab 2024 gebaut werden. Drei bis vier Jahre werden bis zur Fertigstellung ins Land ziehen. (fe/bv/tip)

Der Schlamm aus der Nordsee ergoss sich am Freitagmorgen kurz vor dem A26-Zubringer in Fahrtrichtung Agathenburg.