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Müllsünder entsorgt illegal Autoräder in Riensförde

15 Autoreifen wurden unerlaubt am Wegesrand entsorgt. Die KBS haben Strafanzeige erstattet. Foto: Hansestadt Stade

15 Autoreifen wurden unerlaubt am Wegesrand entsorgt. Die KBS haben Strafanzeige erstattet. Foto: Hansestadt Stade

Dreister Wildmüll-Fall: 15 Autoreifen wurden in Riensförde unweit der Harsefelder Landstraße illegal am Wegesrand entsorgt. Die Kommunalen Betriebe Stade (KBS) haben deshalb die Polizei eingeschaltet. Welche Strafe den oder die Täter erwartet.

Dienstag, 24.01.2023, 16:00 Uhr

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Ein besonders dreister Wildmüll-Fall beschäftigt derzeit die Kommunalen Betriebe Stade (KBS). „Wir haben nun sogar Strafanzeige erstattet“, sagt KBS-Leiter Matthias Riepe.

In Riensförde, unweit der Harsefelder Landstraße, hat jemand 15 Autoreifen unerlaubt am Wegesrand entsorgt – direkt neben einem Hinweisschild darauf, dass dort keine Gartenabfälle und Müll abgeladen werden dürfen. „Das ärgert mich maßlos“, sagt Riepe und fügt hinzu: „Wer solchen Müll, auch noch in dieser großen Menge, in der Natur entsorgt, muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden.“ Aus diesem Grund habe er entschieden, Strafanzeige zu erstatten und den Fall damit an die Polizei zu übergeben. Er hofft, dass der oder die Täter ermittelt werden können, schließlich seien 15 Autoreifen ein nicht alltäglich anfallender Müll.

lllegalen Müll melden

Trotz des Ärgers über den Umweltfrevel hat Riepe auch Grund zur Freude: Die internen Abläufe bei den Kommunalen Betrieben Stade funktionieren bestens. „Als uns die abgelegten Autoreifen morgens telefonisch gemeldet wurden, waren sie bei unserer Disposition schon bekannt und die Abholung war bereits in die Wege geleitet“, berichtet Riepe. Das zeige Zweierlei: Zum einen reagieren die KBS bei derartigen Meldungen zeitnah, zum anderen sind die Menschen in Stade aufmerksam und melden Wildmüll bei den KBS.

Dafür bieten die Kommunalen Betriebe Stade zahlreiche Möglichkeiten: Wer Müll entdeckt, wo er nicht hingehört, kann sich telefonisch (04141/401391) oder per E-Mail (wildmuell@stadt-stade.de) an die KBS wenden. Wildmüll kann auch über den Online-Mängelmelder auf www.stadt-stade.info und seit einigen Monaten auch via Facebook-Gruppe „Wildmüll in der Hansestadt Stade“ an die KBS gemeldet werden. Riepe: „Die Facebook-Gruppe wird hervorragend angenommen. Sie hat mittlerweile mehr als 200 Mitglieder. Regelmäßig erreichen uns auch auf diesem Weg Wildmüll-Meldungen.“

Und für die Person, die die Reifen unrechtmäßig am Wegesrand deponierte, hat Riepe noch einen Hinweis: „Beim Abfallwirtschaftszentrum hätte die Entsorgung 2,50 Euro pro Reifen gekostet, das Bußgeld für das Abladen von Autoreifen samt Felgen in der Natur hingegen ist ‚etwas‘ kostspieliger: bis zu 25.000 Euro.“

250 Wildmüll-Meldungen pro Jahr allein in Hansestadt Stade

Immer wieder wird illegal entsorgter Müll im Kreis Stade gemeldet. Im November sorgten umherfliegende Folien, Dämmstoffe, Plastikbauteile und anderer Abfall für Probleme in Stader Neubaugebieten. Der Kreis appellierte daraufhin an die Nachbarschaft, Reste von Baumaterialien und andere Abfälle gesichert zu lagern. Erst vor drei Wochen mussten die Feuerwehrleute in Stade ausrücken: Illegal entsorgtes Öl hatte das Hafenbecken verunreinigt. Mit Öl-Sperren und Aktivkohle-Vlies verhinderten die Feuerwehrtaucher, dass das Öl sich in Richtung Elbe ausbreitet. 

Rund 250 Wildmüll-Meldungen gehen in Stade jährlich bei den KBS ein, hinzu kommen 400 Fälle im Jahr, in denen Mitarbeitende selbst Wildmüll entdecken und entsorgen. Die Stadt Stade arbeitet seit einem Jahr mit einem neuen Konzept bei der Vermeidung von Wildmüllhaufen. Dazu gehört auch, dass widerrechtliche Müllentsorgung geahndet wird. Tatsächlich stehen bis zu 1000 Euro Strafe auf das widerrechtliche Abladen von Müll. Aber bei sehr schweren Verstößen will die Hansestadt künftig nach den Verursachern fahnden, auch mit öffentlichen Zeugenaufrufen und Bildern in der Presse. Dabei könne für entscheidende Hinweise aus der Bevölkerung eine Belohnung von 500 Euro ausgelobt werden. (set/tip)

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