Vermisster nach Schiffsunglück: Traurige Gewissheit nach Leichenfund

Das Schiff, das in der Nähe der Köhlbrandbrücke gesunken ist, wird mit einem Kran aus dem Wasser geborgen. Foto: Rabea Gruber/dpa
Nach der Bergung des gesunkenen Festmacherboots in der Elbe ist ein Leichnam am Mittwochmittag tot aus dem gehobenen Schiff geborgen worden. Die Polizei hatte schon zuvor keine Hoffnung mehr.
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Hamburg. Nach dem schweren Schiffsunfall in der Nähe der Hamburger Köhlbrandbrücke ist am Donnerstagvormittag das untergegangene Schiff gehoben worden. Gegen 12 Uhr gab es dann traurige Gewissheit: Der zuvor Vermisste konnte nur noch tot geborgen werden. Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Schiffsführer. Die Identifizierung in der Rechtsmedizin laufe noch, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagnachmittag.
Der Vermisste soll nach bisherigen Erkenntnissen Kapitän eines Festmacherboots gewesen sein, das am Mittwoch um kurz nach 18 Uhr mit einem Schubverband zusammengestoßen war. Nach dem Vermissten hatten Taucher und Einsatzkräfte in Booten und einem Polizeihubschrauber am Abend stundenlang vergeblich gesucht.

Feuerwehrleute hatten in der Nähe des Anlegers Waltershof die Elbe abgesucht. Foto: Georg Wendt/dpa
Großsuche nach Schiffshavarie nahe der Köhlbrandbrücke
Die Einsatzkräfte hatten die Suche gegen 22 Uhr eingestellt. Die Gefahr für die Taucher war laut Feuerwehr mit der einsetzenden Flut und der reißenden Strömung in der an dieser Stelle viele Meter tiefen Elbe zu groß geworden. Außerdem habe das Wasser nur sechs Grad, eine Lebendrettung sei damit nach rund vier Stunden ausgeschlossen worden.
Das Schiff lag in 16 Metern Tiefe. Die Polizei hatte schon am Morgen ausgeschlossen, dass der Mann noch lebend gerettet werden kann. Einen Toten in der Elbe zu finden, sei aufgrund der Tiefe, der Strömung und der schlechten Sichtverhältnisse schlichtweg unmöglich. Dann müsste man warten, ob und wo der Körper von selbst auftauche.