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Schwertransporte auf A27: Polizei deckt erschreckend viele Verstöße auf

Die Polizei hat viele Schwerlasttransporte kontrolliert und viele Mängel entdeckt.

Die Polizei hat viele Schwerlasttransporte kontrolliert und viele Mängel entdeckt. Foto: Polizei

Großkontrolle auf der Autobahn: Polizei stoppt zwischen Cuxhaven und Bremerhaven zahlreiche Windkraft-Transporte, die meisten sind falsch beladen. Den Speditionen drohen jetzt hohe Strafen.

Von Redaktion Freitag, 28.03.2025, 09:46 Uhr

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Landkreis Cuxhaven/Bremerhaven. Auf der Autobahn 27 hat die Polizei von Montag bis Donnerstag hat Transporte für Windkraftanlagen kontrolliert. Unter der Leitung des Polizeikommissariats Geestland überprüften mehrere speziell ausgebildete Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Cuxhaven sowie der Ortspolizeibehörde Bremerhaven insgesamt 15 Fahrzeuge.

Beamte entdecken Mängel an elf Windtansporten

Elf Windtransporte wiesen Mängel auf, so die Polizei. „Hier wurden vor allem Verstöße bei den festgestellten Achslasten und den Gesamtgewichten festgestellt“, sagt der Polizeisprecher Stephan Hertz.

Viele der Groß- und Schwerlasttransporte befänden sich „eh schon an der Grenze zum derzeit technisch machbaren“, so Herz, sie würden die Infrastruktur wie Brückenbauwerke, deutlich stärker als normale Lkw belasten. Die kontrollierten Fahrzeuge brachten bis zu 150 Tonnen auf die mobile Radlastwaage auf dem Parkplatz Bütteler Holz. Sie waren zwischen 45 und 100 Meter lang und seien von Cuxhaven aus in Richtung Süden unterwegs gewesen, berichtet Polizeisprecher.

Fahrzeuge im Bereich von Großraum- und Schwertransporten (GST) erhielten spezielle technische Abnahmen und Ausnahmegenehmigungen, weil die Abmessungen und Gewichte weit außerhalb der normalen „Spielregeln“ der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) und der Straßenverkehrsordnung (StVO) lägen, so die Polizei. Sie dürften aufgrund der enormen Abmessungen und Gewichte nur eine ganz bestimmte, vorher fest definierte Fahrstrecke benutzen, müssten Begleitfahrzeuge zur Absicherung dabeihaben und dürften in der Regel nur nachts fahren. Eine Kontrolle eines solchen komplexen Fahrzeugs erfordere daher hoch spezialisiertes Fachwissen und viel Erfahrung.

Polizei: Strafen liegen im vier- und fünfstelligen Euro-Bereich

Die Polizei untersagte den Fahrern der elf Transporte vor Ort die Weiterfahrt. Ladungen oder Ladungsteile mussten aufwändig umgeladen werden, die Hydraulik der Fahrzeuge musste neu eingestellt werden, zusätzliche, mobile Achsmodule mussten angebracht werden oder es mussten neue Ausnahmegenehmigungen beschafft werden.

Gegen die Fahrzeugführer und gegen die verantwortlichen Speditionen wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, so die Polizei. Gegen die Speditionen wurden Vermögensabschöpfungsverfahren eingeleitet. „Dabei wird berechnet, wie viel Gewinn eine Spedition aus einem entsprechenden Transport erhalten würde. Dieser potentielle Gewinn wird dann im Rahmen des Verfahrens einbehalten“, erläutert Hertz. Diese Beträge lägen im vier- und fünfstelligen Euro-Bereich. (pm/fe)

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