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Tödlicher Bahnunfall in Hechthausen: Toter stammt aus Kreis Stade

Der in den Bahnhof einfahrende Zugführer sah die Person im Gleisbett, konnte aber den Zug trotz Vollbremsung nicht rechtzeitig zum Stehen bringen. Foto: Lange

Der in den Bahnhof einfahrende Zugführer sah die Person im Gleisbett, konnte aber den Zug trotz Vollbremsung nicht rechtzeitig zum Stehen bringen. Foto: Lange

In Hechthausen ist ein Mann Freitagabend bei einem Bahnunfall gestorben. Der 62-jährige aus dem Keis Stade lag regungslos auf den Gleisen, als eine Regionalbahn in den Bahnhof einfahren wollte. Der Mann wurde vom Zug erfasst.

Sonntag, 19.03.2023, 14:15 Uhr

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Update: Sonntag, 14.30 Uhr, ursprügnlich hatte es von der Polizei geheißen, der Mann stamme aus dem Kreis Cuxhaven

Von Jürgen Lange

Als die Fahrgäste am Freitagabend in Hamburg in den Zug Richtung Cuxhaven einstiegen, ahnten sie nicht, was nur kurze Zeit passieren würde: Die Bahn, in der sie saßen, überfuhr in Hechthausen einen Mann, der im Gleisbett lag. Für den 62-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.

Am Freitagabend gegen 20.34 Uhr fuhr der Personenzug der Verkehrsgesellschaft Start Unterelbe aus Fahrtrichtung Hamburg kommend in den Bahnhof Hechthausen ein. Bei der Einfahrt bemerkte der Lokführer nach Angaben der Polizei eine regungslose Person, die auf Höhe des Bahnhofsgebäudes auf den Gleisen lag.

Bei der Person handelt es sich laut "Nordsee-Zeitung" um einen Mann aus dem Landkreis Stade. Zunächst hatte es geheißen, der Tote würde aus dem Cuxland stammen. Warum der 62-Jährige im Gleisbett lag, blieb auch am Sonntag noch unklar. „Die Ermittlungen über die genauen Umstände des Unglücksfalls dauern an“, hieß es von der Polizei.

Zug kommt nicht rechtzeitig zum Stehen

Der  Lokführer hatte noch eine Gefahrbremsung (Vollbremsung) eingeleitet. Doch aufgrund des langen Bremsweges konnte er es nicht schaffen, vor der Person im Gleisbett zum Stehen zu kommen. Sie wurde teilweise vom Zug erfasst.

Sofort versuchten die anwesenden Rettungskräfte, den zwischen Zug und Bahnsteigkante eingeklemmten Mann zusammen mit dem Rettungsdienst von den Gleisen zu retten. Umgehend begann eine Reanimation. Doch die Reanimationsversuche blieben erfolglos: Der Mann erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen.

Dabei waren mehrere Einsatzkräfte zufälligerweise gerade unmittelbar in der Nähe gewesen: Gegen 20 Uhr war die Feuerwehr Althemmoor zu einer längeren Ölspur im Bereich des Bahnhofs Hechthausen alarmiert worden.

Ein Landwirt war zuvor mit einer landwirtschaftlichen Maschine durch die Bahnhofstraße in Richtung Klint gefahren. In Höhe des Bahnübergangs bemerkte er, dass er aus seinem Fahrzeug Hydraulioköl verloren hatte und die Fahrbahn der Bahnhofstraße und der Landstraße auf einer Länge von etwa zwei Kilometer stark verschmutzt hatte. Er alarmierte die Feuerwehr, um die gefährlich rutschige Spur zu entfernen.

Leitstelle in Bremerhaven meldet Unfall

Während die Kräfte der Wehr Althemmoor noch bei der Arbeit waren, bekamen sie von der Rettungsleitstelle Bremerhaven die Meldung, dass sich im Bereich des Bahnhofs ein Unfall ereignet hatte und eine Person vermutlich zwischen Zug und Bahnsteigkante eingeklemmt sei. Sofort eilten die Kräfte zum Einsatzort.

Inzwischen waren auch die Feuerwehren Hechthausen, Klint und Basbeck, ein Rettungswagen und ein Notarzt der Rettungswache Hemmoor des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), ein First Responder von der DRK-Bereitschaft Hemmoor, besetzt mit dem Kreisbereitschaftsleiter und die Polizei Hemmoor alarmiert worden. Doch die Hilfe kam zu spät.

Bahnstrecke Cuxhaven-Hamburg rund zwei Stunden lang gesperrt

Aufgrund des Vorfalles wurde die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Cuxhaven für etwa zwei Stunden gesperrt. Mehrere Polizeibeamte riegelten die Unfallstelle ab. Neben der Polizei, Bundespolizei und dem Rettungsdienst waren die Feuerwehren aus Hechthausen, Klint, Althemmoor und Basbeck mit etwa 70 Einsatzkräften sowie Vertreter des Notfallmanagement der Deutschen Bahn vor Ort. Für die Unfallaufnahme wurde die Einsatzstelle von der Feuerwehr hell erleuchtet.

Der Zugführer erlitt einen Schock. Fahrgäste im Zug wurden durch die Vollbremsung nicht verletzt. Die Bahnstrecke wurde gegen 23 Uhr wieder freigegeben.

Der Bahnhof in Hechthausen : Wenn nicht gerade zeitnah ein Zug eintrifft, ist der Bahnsteig ziemlich leer. Fotos: Frank

Der Bahnhof in Hechthausen : Wenn nicht gerade zeitnah ein Zug eintrifft, ist der Bahnsteig ziemlich leer. Fotos: Frank

Der vor vier Wochen auf Höhe Agathenburg beschädigte Triebwagen von „Start Unterelbe“ wird dem Unternehmen vier bis fünf Monate nicht zur Verfügung stehen. Foto: Vasel

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