Wohnungsbrand in Stade löst dramatische Rettungsaktion aus

Die Brandwohnung im ersten Stock, die Betroffenen retteten sich auf denBalkon dahinter und an das Fenster darüber. Foto: Stefan Braun/Feuerwehr Stade
Großeinsatz für Feuerwehr und Rettungsdienst kurz vor Mitternacht: Im Drosselstieg mussten Bewohner nach einem Brand über Balkone gerettet werden. Es gab Verletzte.
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Am späten Mittwochabend ist in einem Mehrfamilienhaus im Drosselstieg in Stade ein Feuer ausgebrochen. Rettungskräfte rückten mit einem Großaufgebot in den Stadtteil Hahle aus. Bewohner mussten evakuiert werden. Insgesamt fünf Menschen seien verletzt worden, teilte die Polizei am Donnerstagmorgen mit.
Eine Anwohnerin habe kurz vor Mitternacht Hilferufe einer Bewohnerin des Hauses gehört, zudem habe sie den Brandgeruch bereits wahrgenommen. Die Frau wählte den Angaben zufolge umgehend den Notruf.
Durch die rund 80 Einsatzkräfte beider Züge der Ortswehr Stade und der Ortswehr Wiepenkathen habe das Mehrfamilienhaus evakuiert werden können. Die dramatische Rettungsaktion erfolgte laut Polizeisprecher Rainer Bohmbach mittels Leitern und Drehleiter zum Teil über die Balkone der Wohnungen. Der Fluchtweg über das Treppenhaus sei bereits durch den starken nicht mehr möglich gewesen.
Wohnungsbrand in Stade – Fünf Menschen leicht verletzt
Wie Bohmbach weiter mitteilte, sei das Feuer aus bisher ungeklärter Ursache in einer Wohnung im ersten Obergeschoß des Hauses ausgebrochen. Die Flammen hätten sich in dem betroffenen Raum ausgebreitet, ein Rauchmelder habe angeschlagen.
Die 18 Jahre alte Bewohnerin habe die Brandwohnung noch selbstständig verlassen können. Sie flüchtete in die Nachbarwohnung, wo sich drei weitere Bewohnern aufhielten. Dort sei sie über den Balkon gerettet worden. Die junge Frau erlitt dabei Verbrennungen am Bein. Sie hatte dabei aber offenbar noch Glück im Unglück.
Laut Feuerwehrsprecher Stefan Braun, hätten die Bewohner trotz der Gefahr sehr umsichtig gehandelt und schnell die Balkone beziehungsweise ein Fenster aufgesucht, von wo aus sie gerettet werden konnten. Neben den vier Personen sei eine Frau aus der Dachgeschosswohnung gerettet worden.

Die Feuerwehr war mit etwa 80 Einsatzkräften vor Ort. Foto: Braun/Feuerwehr Stade
Brand in Stade-Hahle hinterlässt Schaden von 100.000 Euro
Das Feuer habe letztlich schnell gelöscht werden können, bevor es sich weiter ausdehnen konnte. Neben den 80 Feuerwehrleuten waren zwei Notärzte, vier Rettungswagenbesatzungen und die Gruppe der organisatorischen Leiter Rettungsdienst des Landkreises alarmiert worden.
Insgesamt erlitten fünf Personen leichte Verletzungen durch Rauchgase, drei von ihnen mussten wegen einer Rauchgasvergiftung nach der Erstversorgung durch den Notarzt vom Rettungsdienst ins Elbe Klinikum eingeliefert werden.
Die brandbetroffene Wohnung sei nicht bewohnbar. Das Treppenhaus sowie die Wohnungen im zweiten Obergeschoss seiendurch den Brand stark verrußt worden. Die Polizei schätzt die Schadenshöhe derzeit auf rund 100.000 Euro. Die Brandermittlung läuft.
Die Bewohner des betroffenen Gebäudeteils konnten in der Nacht nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Alle seien jedoch bei Freunden oder Verwandten untergekommen. (tip/st)

