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Autofahrerin stößt mit Wolf zusammen – Tier stirbt

Autofahrerin stößt mit Wolf zusammen – Tier stirbt

In Visselhövede läuft auf der B440 ein Wolf vor ein fahrendes Auto. Der Zusammenstoß endet tödlich. Auch auf der B73 kommt es zu einem Unfall. Erst am Montag hatte ein toter Wolf in Lauenbrück für Aufsehen gesorgt. Das Tier war offenbar erschossen worden.

Von Redaktion Mittwoch, 24.04.2024, 11:10 Uhr

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ier Die Autofahrerin hat die Polizei am Mittwochmorgen gegen 6.30 Uhr alarmiert: Sie sei soeben mit einem Wolf zusammengestoßen. „Die alarmierten Beamten fanden den am Fahrbahnrand liegenden Wolf tot vor“, sagt der Sprecher der Polizeiinspektion Rotenburg, Marvin Teschke.

Nach ersten Erkenntnissen der Beamten fuhr die Frau mit ihrem Seat Leon auf der B440 in Fahrtrichtung Visselhövede, als der Wolf plötzlich aus einem Graben kam und unvermittelt auf die Fahrbahn lief. „Die Frau konnte eine Kollision mit dem Tier nicht mehr verhindern“, so Teschke.

Ein zuständiger Wolfsberater des Landkreises Rotenburg (Wümme) wurde umgehend verständigt.

Wanderer findet erschossenen Wolf

Erst am Montag wurde im Landkreis Rotenburg ein toter Wolf von Spaziergängern entdeckt.

Ein Wanderer habe das tote Tier in einem Graben in der Nähe einer Straße entdeckt, teilte die Polizei am Montag mit. Den ersten Erkenntnissen der Ermittler nach habe ein Unbekannter den Wolf getötet und dann in den Graben gelegt. Die Polizei ermittelt nun wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Wildwechsel: Unfall auf B73 – Vier Personen verletzt

Ebenfalls am Montag wurde auf der Hauptstraße (B73) in Hechthausen ein Unfall durch Wildwechsel verursacht, berichtete Stephan Hertz, Sprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven, am Mittwoch.

Gegen 21.40 Uhr sei eine 27-jährige Frau mit ihrem Pkw auf der Hauptstraße unterwegs gewesen, als ein Reh die Fahrbahn kreuzte. Die Düdenbüttelerin bremste stark. „Trotzdem kam es zur Kollission mit dem Tier, welches vor Ort verendete“, sagt der Cuxhavener Polizeisprecher.

Hinter der Düdenbüttelerin sei eine Frau aus Hechthausen gefahren. Die 39-Jährige habe die Situation zu spät erkannt und sei auf das vorausfahrende Auto aufgefahren. „Durch den Unfall wurde die Hechthausenerin sowie drei Personen aus dem Pkw der Frau aus Düdelbüttel leicht verletzt“, berichtet Stephan Hertz.

An beiden Autos entstanden hohe Sachschäden. Die Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden.

So können Sie die Gefahr von Wildunfällen verringern

  • Fuß vom Gas: Speziell in der Dämmerung und auf Straßen, die entlang von unübersichtlichen Wald- und Feldrändern führen, ist erhöhte Wachsamkeit und reduziertes Tempo wichtig. Das gilt besonders dort, wo Schilder vor Wildwechsel warnen. Faustregel vom DJV: Mit Tempo 80 statt 100 durch den Wald: Damit verkürze sich der Bremsweg schon um 25 Meter.
  • Auf neuen Strecken besonders wachsam sein: Da, wo neue Straßen durch Wälder und an Waldrändern entlangführen, kann es besonders heikel werden. Denn die Tiere nutzen weiterhin ihre bislang gewohnten Routen.
  • Nicht ausweichen: Tauchen Tiere am Rand der Straße auf: Abblendlicht anstellen, hupen und bremsen – bei Bedarf voll bremsen aber nicht riskant ausweichen. Ein Aufprall mit dem Tier verläuft meist glimpflicher als ein misslungenes Ausweichmanöver. Das kann nämlich am Baum, im Graben oder im Gegenverkehr schlimmstenfalls tödlich enden.
  • Mit Nachzüglern rechnen: Immer auch mit weiteren rechnen, wenn bereits einzelne Tiere am Straßenrand auftauchen.

Das müssen Sie nach einem Wildunfall tun

  • Unfallstelle sichern: Warnblinker anschalten, die Warnweste überstreifen und das Warndreieck aufstellen – und immer die Polizei unter 110 anrufen. Gibt es Verletzte, die über den Notruf 112 melden und Erste Hilfe leisten. Die Polizei informiert auch den zuständigen Jäger.
  • Tiere nicht direkt anfassen: Tote Tiere zum Schutz vor Infektionen mit Krankheiten nur mit Handschuhen anfassen, aber Abstand halten zu lebenden Tieren. Die könnten austreten und so für Verletzungen sorgen.
  • Tiere nicht mitnehmen: Wild nie ins Auto laden, das gilt als Wilderei und ist strafbar. Das gilt auch für vermeintlich wohlmeinende Gründe, etwa ein verletztes Tier zum Tierarzt bringen zu wollen.
  • Geflohene Tiere melden: Auch wenn das Tier entkommen ist, diesen Umstand ebenfalls melden, denn so kann ein Jäger das verletze Tier leichter finden.
  • Unfall bescheinigen lassen: Die Wildunfallbescheinigung von Jäger oder Polizei ausstellen lassen, um sie einer abgeschlossenen Teil- oder Vollkaskoversicherung vorlegen zu können. Hilfreich: Fotos vom Unfallort, dem Tier und dem Schaden machen und diesen nicht beseitigen lassen, bevor die Versicherung kontaktiert wurde.

Rehe liegen auf dem ersten Platz bei den Unfallmeldungen

Laut den aktuellen Zahlen des DJV sind bei rund jedem zweiten gemeldetem Wildunfall (48 Prozent) Rehe verwickelt. Füchse, Dachse, Marderhunde und Waschbären folgen mit 14 Prozent dahinter. Und auf dem dritten Platz liegen Hasen und Kaninchen mit 11 Prozent.

Einen Wildunfall und tote Tiere entlang von Verkehrswegen kann man auch an das Tierfund-Kataster (www.tierfund-kataster.de) melden. Das ist ein Projekt der Jagdverbände und der Universität Kiel zur einheitlichen Erfassung von Wildunfällen. Das Melden geht auch via TFK-App (für Android und iPhone). (set/dpa)

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