Zähl Pixel
Astronauten

Airbus liefert Module für Mondmissionen - „Artemis 2“-Crew besucht Bremer Werk

Reid Wiseman (l-r), Victor Glover, Christina Koch und Jeremy Hansen berichteten von der bevorstehenden „Artemis 2-Mission“. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Reid Wiseman (l-r), Victor Glover, Christina Koch und Jeremy Hansen berichteten von der bevorstehenden „Artemis 2-Mission“. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Ende 2024 sollen vier US-amerikanische und kanadische Astronauten den Mond mit einem „Orion“-Raumschiff umrunden. Der Hauptantrieb stammt vornehmlich aus dem Bremer Airbus-Werk. Die Crew schaute sich dort zwei Tage um.

Samstag, 16.09.2023, 01:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Rund ein Jahr vor der geplanten „Artemis 2“-Mondmission der US-Raumfahrtbehörde Nasa hat die Crew das Bremer Airbus-Werk besucht. Die Astronauten informierten sich zwei Tage über die maßgeblich in Bremen gebauten Module für die „Orion“-Raumschiffe. Nasa-Astronautin Christina Koch sagte am Freitag, sie habe gesehen, dass die Teams alles dafür täten, dass die Missionen erfolgreich würden. Ihr kanadischer Kollege Jeremy Hansen sagte, er habe Vertrauen in die Leistung der Ingenieure. „Ich bin nicht nervös“, sagte er.

Airbus liefert Teile für Mondmissionen

„Wir haben viele technische Fragen erörtert“, sagte Chef-Ingenieur Matthias Gronowski von Airbus Defence and Space. Die Astronauten Koch, Hansen sowie Victor Glover und Reid Wiseman sollen im November 2024 um den Mond fliegen. Rund ein Jahr später soll mit „Artemis 3“ ein bemannter Flug inklusive Mondlandung folgen. Zuletzt waren mit der „Apollo 17“-Mission vor rund 50 Jahren Menschen auf dem Mond.

Weitere „Artemis“-Missionen sind geplant - mit Servicemodulen von Airbus. Es sei das erste Mal, dass die Nasa ein nicht-amerikanisches Unternehmen mit dem Bau eines Hauptantriebssystems für eine US-Raumfahrtmission betraut habe, sagte Ralf Zimmermann, Chef für die Mondprogramme bei Airbus. „Wir sind sehr stolz darauf.“

6000 Beschäftigte in Europa arbeiten mit an Projekt

Der Luft- und Raumfahrtkonzern liefert in Kooperation mit 60 europäischen Unternehmen rund die Hälfte des Raumschiffes, sagte Zimmermann. Insgesamt seien in Europa 6000 Beschäftigte an dem Projekt beteiligt, das pro Modul ein Volumen von 200 bis 250 Millionen Euro habe. Erfolgreich getestet worden war das Modul 2022 bei der unbemannten „Artemis 1“-Mission.

Die Astronauten hatten im August im US-Bundesstaat Florida die „Orion“-Kapsel besichtigt, in der sie den Flug antreten sollen. In der Kapsel werden sie rund zehn Tage verbringen, bis diese nach der Mondumrundung wieder auf der Erde landet. „Ich freue mich darauf“, sagte Glover. Die Kapsel solle über das europäische Servicemodul (ESM) mit Sauerstoff, Wasser und Strom versorgt werden, sagte Zimmermann.

Das vier mal vier Meter große Modul soll - abgetrennt von der Kapsel - beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Daher werde für jede „Artemis“-Mission ein neues Element benötigt, sagte Zimmermann. Die Idee sei, die Antriebssysteme eines Tages wiederverwerten zu können, sagte Marc Steckling, Leiter von Airbus Defence and Space in Bremen.

Das Modul für „Artemis 2“ befinde sich bereits im Kennedy Space Center in Florida, es soll in den nächsten Wochen mit der Kapsel verbunden werden. Das Modul für „Artemis 3“ sei noch in Bremen und werde bis Ende des Jahres ausgeliefert. Beide seien fast baugleich, die Crew habe sich erklären lassen, wie Kabel und Leitungen verliefen, sagte Zimmermann. „Sie brauchen ein Grundverständnis dafür, wenn sie fliegen.“

Weitere Themen

Weitere Artikel
Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.