Bau der A26-Ost: Es tut sich was in Moorburg

In den Stadtteilen Moorburg und Wilhelmsburg wird derzeit die Belastung des Untergrunds getestet. Foto: dpa
Riesenbohrer fahren rund um das stillgelegte Kohlekraftwerk im Hamburger Süden auf. Für die in der Hamburger Politik umstrittene A26-Ost sind Probebohrungen notwendig. Hält der Boden?
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Für den Bau der geplanten Autobahn A26-Ost durch den Hamburger Hafen hat die Bundesprojektgesellschaft mit weiteren Bodenerkundungen begonnen. Auf dem Gelände des stillgelegten Kohlekraftwerks Moorburg werden seit dieser Woche sogenannte Pfahlprobebelastungen vorgenommen, wie ein Sprecher der Deges am Dienstag sagte. Ähnliche Untersuchungen sollen bis Ende des Jahres an drei weiteren Orten in den Stadtteilen Moorburg und Wilhelmsburg folgen.
Dabei soll die Tragfähigkeit des Untergrunds genauer erkundet werden. Im vergangenen Jahr gab es bereits an zwei anderen Stellen weiter östlich in Wilhelmsburg Pfahlprobebelastungen.
Grüne wollen Aus für A26-Ost
Die A26-Ost soll die A7 vom Kreuz Hamburg-Hafen, das bereits für den Anschluss der A26-West im Bau ist, mit der A1 nahe der Raststätte Stillhorn verbinden. Zur 9,7 Kilometer langen Hafenpassage gehören eine neue große Brücke über die Süderelbe und ein 1,5 Kilometer langer Lärmschutztunnel im Stadtteil Wilhelmsburg. Das Projekt wird seit 2008 geplant.
Der Planfeststellungsbeschluss für den ersten Abschnitt wird Mitte dieses Jahres erwartet. 2031 soll die Hafenpassage fertig sein. Die Kosten werden von der Deges mit 1,85 Milliarden Euro veranschlagt.
Trotz einer Vereinbarung im Koalitionsvertrag mit der SPD stellten die Hamburger Grünen zuletzt gegen den Bau. „Unter den Vorzeichen einer massiven Energie- und Klimakrise und großen Herausforderungen für unseren Hafen müssen wir uns fragen, ob eine früher getroffene Entscheidung überhaupt noch zeitgemäß und richtig ist“, hatte Fraktionschef Dominik Lorenzen gesagt.
Die A26-Ost sei dabei der Bau, der pro Kilometer am meisten Geld koste und CO2 verursache. „Wir sollten uns deswegen von diesem Vorhaben verabschieden“, meinte der grüne Hamburger Bundestagsabgeordnete und frühere Justizsenator Till Steffen. (dpa)