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Saisonauftakt

Dauercamper an Nord- und Ostsee legen los - trotz Oster-Regens

In einer langen Schlange warten die Urlauber am frühen Morgen auf die Öffnung des Campingplatzes.

In einer langen Schlange warten die Urlauber am frühen Morgen auf die Öffnung des Campingplatzes. Foto: Sina Schuldt/dpa

Bei norddeutschem Schmuddelwetter beginnt zu Ostern die Campingsaison an der Küste. Der Andrang ist groß. Beim Aufbau sorgt allerdings der Boden teils für Probleme.

Von dpa Donnerstag, 28.03.2024, 21:45 Uhr

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Schillig. Kurz vor den Osterfeiertagen haben die ersten Dauercamper an der niedersächsischen Nordseeküste ihre Zelte aufgeschlagen und ihre Wohnwagen auf Stellplätzen in Position gebracht. Bei Dauerregen und sieben Grad warteten die ersten rund 120 Camper am frühen Donnerstagmorgen an der Schranke des Campingplatzes im friesischen Schillig auf den Start der Campingsaison. „Jeder möchte der Erste sein“, sagte Platzwart Ingo Kruse. Pünktlich um 7.00 Uhr öffnete er die Schranke und ließ die ersten Wohnwagen und Anhänger auf den Platz direkt am Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer.

Campingsaison an der Küste startet - Dauercamper stehen Schlange

Zwar hätten alle Dauercamper ihre festen Stellplätze. Das Schlangestehen zum Saisonstart, teils mit Übernachtungen vor der Schranke, sei für die Camper dennoch Kult. Das habe sich über die Jahre entwickelt, sagte Kruse. „Hier gibt es Gäste, die haben schon seit 35, 40 Jahren ihren angestammten Platz und sind aber trotzdem morgens um 7.00 Uhr an der Schranke, um dann darauf zu kommen.“ Zu Ostern sollen rund 80 Prozent der insgesamt 1500 Stellplätze auf dem Campingplatz im Landkreis Friesland belegt sein.

28.03.2024, Niedersachsen, Schillig: Die ersten Urlauber kommen auf dem Campingplatz an. Kurz vor den Osterfeiertagen haben die ersten Dauercamper an der niedersächsischen Nordseeküste ihre Zelte aufgeschlagen und ihre Wohnwagen auf Stellplätzen in Position gebracht. Bei Dauerregen und sieben Grad warteten die ersten rund 120 Camper am frühen Donnerstagmorgen an der Schranke des Campingplatzes im friesischen Schillig auf den Start der Campingsaison. Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

28.03.2024, Niedersachsen, Schillig: Die ersten Urlauber kommen auf dem Campingplatz an. Kurz vor den Osterfeiertagen haben die ersten Dauercamper an der niedersächsischen Nordseeküste ihre Zelte aufgeschlagen und ihre Wohnwagen auf Stellplätzen in Position gebracht. Bei Dauerregen und sieben Grad warteten die ersten rund 120 Camper am frühen Donnerstagmorgen an der Schranke des Campingplatzes im friesischen Schillig auf den Start der Campingsaison. Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Sina Schuldt/dpa

Als einer der Ersten vor der Schranke wartete André Gärtner mit seiner Familie aus Dissen am Teutoburger Wald auf Einlass. Die Familie war bereits am Mittwochnachmittag angereist. Die Camper kommen schon seit vielen Jahren nach Schillig - in diesem Jahr zum ersten Mal als Dauercamper. In den kommenden Monaten will die Familie so oft wie möglich auf den Platz kommen. Das regnerische Wetter zum Saisonstart trübte ihre Laune nicht. „Das ist ja das Gute am Wohnwagen, man hat immer ein Dach über dem Kopf“, sagte Gärtner.

Mit gegenseitiger Unterstützung schieben die Urlauber ihre Wohnwagen auf die Parzellen.

Mit gegenseitiger Unterstützung schieben die Urlauber ihre Wohnwagen auf die Parzellen. Foto: Sina Schuldt/dpa

Nach dem vielen Regen der vergangenen Wochen hatten manche Camper allerdings beim Aufbau mit dem matschigen Boden zu kämpfen. Mit Muskelkraft wurden Wohnwagen in Position geschoben - teils mussten dabei auch Radlader und Traktoren helfen.

Die Camper hoffen nun auf freundlicheres Wetter zu den Osterfeiertagen. Nach der Prognose des Deutschen Wetterdienstes soll das Thermometer an der Nordseeküste zu Ostern um 13 Grad erreichen - dazu gibt es Wolken, die immer wieder auch Regen bringen.

Sascha Stroick und Carina Erdmann stellen ihren Wohnwagen auf dem Campingplatz auf.

Sascha Stroick und Carina Erdmann stellen ihren Wohnwagen auf dem Campingplatz auf. Foto: Sina Schuldt/dpa

Zu Ostern geht die Campingsaison im Norden richtig los

Szenenwechsel: Auf dem Campingplatz Schubystrand im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein rechnet Geschäftsführer Peter Steinort dann mit einigen Spontanurlaubern aus dem norddeutschen Bereich.

Die Buchungslage sei auch für den Sommer schon gut. „In den letzten Jahren ist die Nachfrage immer größer geworden.“ Etwa zwei Drittel der 850 Plätze seien mit Dauercampern belegt. „Dieses Jahr müssen wir sehen, wie es läuft“, sagt Steinort mit Blick auch auf die wirtschaftliche Lage der Gäste. Er habe darauf verzichtet, die Preise zu erhöhen, obwohl die Kosten gestiegen seien. Auffällig sei, dass viele Gäste wieder länger bleiben wollten. Das könnte darauf hindeuten, dass möglicherweise auf einen Zweiturlaub verzichtet werde.

Eggert und Beate Raezke aus dem Kreis Pinneberg sind schon seit dem 23. März auf dem Platz in der Nähe des Ferienortes Damp an der Ostsee. Die Rentner freuen sich auf das lange Wochenende. „Über die Osterfeiertage kommt die ganze Familie. Und dann wollen wir es gemütlich haben“, sagt Eggert Raezke. „Bei den Aufräumarbeiten nach der Sturmflut haben wir hier übrigens 120 Kubikmeter Müll weggefahren.“

Die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TA.SH) bestätigt Steinorts Erfahrung. Die Zahl der Übernachtungen auf den Campingplätzen im Norden war 2023 um 28 Prozent größer als 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie. Von 2022 auf 2023 sei die Zahl aber nicht mehr gestiegen.

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