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Krankmeldungen

Erkältung, Grippe und Corona: Höchstwert bei Fehltagen im Norden

Die Zahl der Krankmeldungen hat zugenommen. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Die Zahl der Krankmeldungen hat zugenommen. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Mit fast 21 Tagen sind die Schleswig-Holsteiner nach Angaben der Techniker Krankenkasse im vergangenen Jahr so lange krankgeschrieben gewesen wie nie zuvor. Auch Niedersachsen erreicht Rekordniveau.

Dienstag, 07.02.2023, 14:45 Uhr

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Mit fast 21 Tagen sind die Schleswig-Holsteiner nach Angaben der Techniker Krankenkasse im vergangenen Jahr so lange krankgeschrieben gewesen wie nie zuvor. Im Durchschnitt fehlte jede TK-versicherte Erwerbsperson an 20,8 Tagen, wie die Kasse am Dienstag mitteilte. 2021 seien es noch 16,1 Tage gewesen. Nunmehr sei der höchste Wert seit Beginn der TK-Auswertungen vor 22 Jahren erreicht.

In Hamburg waren es im vorigen Jahr im Durchschnitt 18,2 Krankheitstage, im Bundesdurchschnitt 19.

"Ausschlaggebend für die vielen Krankheitstage in Schleswig-Holstein sind vor allem Erkrankungen der Atemwege wie Erkältung oder Grippe, die zu Beginn und Ende des Jahres gehäuft auftraten", erläuterte der Leiter der TK-Landesvertretung, Sören Schmidt-Bodenstein. Auf diese Erkrankungen seien 4,6 Fehltage entfallen, auf psychische Erkrankungen 3,9. Bei der Techniker Krankenkasse sind in Schleswig-Holstein derzeit rund 520 000 Menschen versichert.

Krankschreibungen in Niedersachsen erreichen Rekordniveau

Wie die Krankenkasse DAK berichtete, stieg der Krankenstand bei ihren Mitgliedern in Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent - in Bremen und Bremerhaven um 1,5 Punkte auf 5,3 Prozent. Bundesweit lag der Krankenstand bei 5,5 Prozent. Dies sei der höchste Wert seit Beginn der Auswertungen vor 25 Jahren.

Nach der Analyse des Berliner IGES Instituts im Auftrag der DAK waren in Niedersachsen an jedem Tag des vorigen Jahres 56 von 1000 Beschäftigten krankgeschrieben. Das sei ein Anstieg von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die meisten Ausfälle gingen auf Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis zurück, die drastisch zunahmen (plus 207 Prozent).

2022 hatten DAK-versicherte Erwerbstätige in Niedersachsen im Durchschnitt pro Kopf rund 21 Fehltage. Das waren rund 6 Tage mehr als 2021. Im Land Bremen waren es mit 19 Fehltagen 5,5 Tage mehr. Der Anstieg hängt den Angaben zufolge zum Teil auch mit der elektronischen Meldung der Krankschreibungen zusammen. Seit Anfang 2022 gehen Krankmeldungen von den Arztpraxen direkt an die Krankenkassen, sie müssen nicht mehr von den Versicherten selbst eingereicht werden. (dpa)

Eltern melden sich häufiger wegen kranker Kinder ab

Eltern in Niedersachsen haben sich im vergangenen Jahr deutlich öfter wegen kranker Kinder von der Arbeit abgemeldet als im Jahr zuvor. Das geht aus Daten der Krankenkassen AOK und TK hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Alleine bei der AOK summierten sich die beantragten Kindkrank-Tage auf rund 330.000.

Landesweit zählte die AOK im Jahr 2022 knapp 115.000 Anträge auf krankheitsbedingtes Kinderkrankengeld (plus 47 Prozent), die TK verzeichnete mit rund 54.000 Anträgen nach eigenen Angaben sogar einen Rekordwert (plus 43 Prozent). Hinzu kommen noch die Anträge auf pandemiebedingtes Kinderkrankengeld, die mit rund 8600 bei der AOK und rund 6400 bei der TK aber deutlich seltener waren als im Vorjahr. (dpa/vdb/fe/set)

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