Fahrplanwechsel beim HVV: Das ändert sich bei Bahn und Bus

In der Regionalbahn Start Unterelbe auf ihrer Fahrt durch den Landkreis reißt der Internetstream schon mal ab. Das soll sich ändern. Foto: Archiv
Beim HVV steht nächste Woche ein Fahrplanwechsel an. Das ändert sich für die Pendler aus den Landkreisen Stade und Harburg.
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Für die größte Umstellung im neuen Bahn-Fahrplan sorgen Bauarbeiten an Brücken über den Zollkanal. Die Regionalbahn RE 5, die sonst zwischen Cuxhaven und Hauptbahnhof hält, startet und endet ab dem 11. Dezember in Harburg. Als Ersatz auf dem Streckenabschnitt empfiehlt das Unternehmen Züge der S-Bahn-Linie S3 und den Metronom.
Einige Züge fahren durch
Einige wenige Züge des RE5 verkehren laut Start Unterelbe allerdings weiterhin bis/ab Hauptbahnhof:
- 5.49 Uhr ab Cuxhaven in Richtung Hamburg Hbf, Montag – Freitag (14542)
- 18:06 Uhr ab Hamburg Hbf in Richtung Cuxhaven, Montag – Donnerstag (14529)
- 16:06 Uhr ab Hamburg Hbf in Richtung Cuxhaven, Freitag (14525)
Die Brücken über den Zollkanal sind mehr als 100 Jahre alt und müssen erneuert werden, weil sie das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht haben, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) auf TAGEBLATT-Nachfrage. Da die Eisenbahnüberführung Zollkanal (heute „Müggenburger Durchfahrt“) und Harburger Chaussee direkt nebeneinander liegen, erfolgt der Ersatz gleichzeitig.
Auch die Regionalbahn-Linien RE3, RE4, RB31, RB41 sind von der Brücken-Erneuerung betroffen. Die Bahnen dieser Linien fahren im Stundentakt von/bis Hamburg Hauptbahn. Verstärkerzüge starten/enden überwiegend in Harburg.
Die Arbeiten an den Zollkanal-Brücken werden nach Bahn-Angaben voraussichtlich bis Ende 2024 andauern. „Die Sperrung der Müggenburger Durchfahrt wird bis zum Ende der Bauarbeiten aufrecht erhalten werden müssen. Die Harburger Chaussee wird in Abhängigkeit zum Baugeschehen immer wieder temporär gesperrt werden“, teilte eine Bahnsprecherin mit.
S3 fährt alle zehn Minuten
Der 10-Minuten-Takt zwischen Elbgaustraße und Pinneberg nach HVV-Angaben ab dem 11. Dezember verlängert: Montags bis freitags von 20 Uhr bis 23 Uhr, sonnabends von 15 Uhr bis 22 Uhr. Alle zehn Minuten fährt die S3 mit dem Fahrplanwechsel auch an Sonn- und Feiertagen zwischen 8 Uhr bis 20 Uhr.
Änderungen im Busfahrplan
Diese Änderungen gibt es ab dem 11. Dezember in den Busfahrplänen im Kreisen Stade und Harburg:
Die Haltestellen Stade, Schiffertor (Brücke)“ und „Assel, Schule“ werden ab dem 11. Dezember nicht mehr von der Linie 2025 (Stade - Freiburg) bedient. Dafür wird „Haltestelle „Schiffertor/Wallstraße immer bedient“, so HVV.
Die bestehenden Haltestellen „Sietwende bei Steinkirchen“, „Sandhörn sowie Twielenfleth, Twielenflether Chaussee 28", "Twielenfleth, Hörne" werden den Angaben nach auf den Weg der Linie 2051 (Stade - Jork) aufgenommen.
Die bestehende Haltestelle „Bützfleth, Friedhof“ wird in den Verlauf der Linie 2075 (Drochtersen - Assel - Wethe) integriert.
Neu eingerichtet wird im Landkreis Harburg die Linie 550. Sie beginnt an der Haltestelle „Fischbeker Heidbrook (West)“ und fährt über SNeu Wulmstorf und Neuenfelde bis zur Haltestelle „Finkenwerder/Airbus“. Der Bus fährt montags bis sonnabends im Stundentakt und sonntags im Zwei-Stunden-Takt. Berücksichtigt wurden laut HVV auch die Anschlussverbindungen an die S-Bahn-Linie 3 in Neu Wulmstorf sowie Linie 150 an der Neuenfelder Kirche und Linie 146 an Airbus (Kehre). Im Abschnitt „Airbus – Seehofring“ entstehe so den Angaben nach zusammen mit der Linie 350 ein 30-Minuten-Takt.
Die Linie 4208 (Buchholz - Bendestorf) wird eingestellt.
Fahrplanänderungen außerhalb der Region
- Der Nachtbus RB 81 zwischen Hamburg und Bad Oldesloe fährt am Wochenende künftig nachts durchgehend im Stundentakt.
- Vier neue Expressbus-Linien (X81, X82, X89 und X95) werden eingerichtet. Die X81 verkehrt zwischen Bergedorf und Mölln, die X82 zwischen Bergedorf und Geesthacht, die X89 zwischen Elmshorn und Wedel, die X95 zwischen Pinneberg und dem Flughafen.
- Morgens und abends werden die Metrobus-Linien 18 und 20 verstärkt.
Die neuen Fahrplandaten bzw. Fahrplanauskünfte sind ab sofort unter hvv.de, über die HVV-App und über die HVV-Info-Telefonnummer 040-19449 erhältlich. Fahrplanbücher werden nicht mehr gedruckt, da die Fahrpläne mittlerweile mehrmals im Jahr angepasst werden, teilte der HVV mit.
HVV erhöht 2023 die Ticketpreise
Um durchschnittlich 3,2 Prozent sollen die Tarife der Hamburger Verkehrsverbund GmbH (HVV) steigen. Das hat der Hamburger Senat beschlossen. Die neuen Tarife sollen ab 1. Januar 2023 gelten. Wie der Verkehrsverbund mitteilt, bleibe die Erhöhung deutlich unter der Inflationsrate.
Unverändert bleiben die Preise für Kinder- und Seniorenkarten. Gleichzeitig wird die Altersgrenze für die Seniorenkarte von 63 auf 65 Jahre angehoben. Alle Bestandskundinnen und -kunden sind von dieser Anpassung an das durchschnittliche Renteneintrittsalter ausgenommen. Sparen kann, wer seine Fahrkarte online kauft: dann gilt für alle Einzel- und Tageskarten gilt weiterhin ein Rabatt von 7 Prozent.
Neue Preise für Einzelkarten
Auf Kurzstrecken, in der Zone AB und im Nahbereich müssen die Fahrgäste des HVV regulär künftig 10 Cent mehr bezahlen. Bei Tickets über fünf bzw. sechs Ringe steigen die Preise um 0,40 Euro.
- Kurzstrecke/ Stadtverkehr: 1,80 Euro (2022); 1,90 Euro (2023); 1,77 Euro (Online)
- Nahbereich / 1 Zone: 2,40 Euro; 2,50 Euro; 2,33 Euro
- Hamburg AB / 1-2 Ringe: 3,50 Euro; 3,60 Euro; 3,35 Euro
- Ringe A - E (5 Ringe): 9,20 Euro; 9,60 Euro; 8,93 Euro
- Ringe A - F (6 Ringe): 10,90 Euro; 11,30 Euro; 10,51 Euro
- Kind Hamburg AB: 1,30 Euro; 1,30 Euro; 1,21 Euro
Tageskarten werden teurer
Für Gruppenkarten werden ab dem 1. Januar des kommenden Jahres 50 Cent mehr fällig. 9 Uhr Tageskarten gibt es für 7,10 Euro.
- 9-Uhr-Tageskarte Hamburg AB: 6,90 Euro (2022); 7,10 Euro (2023); 6,60 Euro (Online)
- Gruppenkarte Hamburg AB: 12,90 Euro; 13,40 Euro; 12,46 Euro
- Tageskarte Kind Hamburg AB: 2,50 Euro; 2,50 Euro; 2,33 Euro
Anstieg bei den Preisen für HVV-Abos - es sei denn, das 49-Euro-Ticket kommt
Die noch ausstehende Entscheidung zur Umsetzung eines 49-Euro-Tickets hat auf die Tarife einen maßgeblichen Einfluss. Die Einführung eines bundesweit gültigen 49-Euro-Tickets würde einen Großteil der 700.000 Zeitkarteinhaber im HVV deutlich entlasten. Sie werden dann automatisch auf den neuen Preis umgestellt, teilt das Unternehmen mit. Viele Fahrgäste, die bisher Einzel- und Tageskarten kaufen, würden dann ebenfalls das neue Angebot nutzen.
Allerdings bleibt laut HVV die jetzt beantragte Tarifanpassung auch nach Einführung eines "Deutschlandtickets" für 49 Euro wichtig. Denn die neuen Preise der noch verbleibenden anderen Fahrkartenarten trügen dazu bei, die deutlich gestiegenen Kosten der Verkehrsunternehmen zu begrenzen.
Vollzeitkarten im Abonnement
- 2 Zonen: 58,50 Euro (2022); 60,40 Euro (2023)
- Hamburg AB: 93,70 Euro; 96,90 Euro;
- Hamburg AB + 2 Zonen: 141,80 Euro; 146,60 Euro
- 5 Ringe: 187,40 Euro; 193,80 Euro
- Gesamtnetz (8 Ringe): 214,80 Euro; 214,80 Euro
- Seniorenkarte Hamburg AB: 54 Euro; 54 Euro
- Seniorenkarte Gesamtnetz: 120,90 Euro; 120,90 Euro

Der HVV erhöht seine Preise zum kommenden Jahr. Foto: Daniel Reinhardt/dpa