Führerhäuschen des vor Sylt gesunkenen Lotsenbootes geborgen

Mit mehreren Traktoren wurde der vor Sylt angespülte Aufbau eines ehemaligen Lotsenbootes hinter die Düne in Hörnum (Sylt) gezogen. Foto: Lea Albert/dpa
Vor Sylt sinkt ein ehemaliges Lotsenboot. Ein Bootsaufbau wird auf der Nordseeinsel angespült. Mit Traktoren wurde das Wrackteil jetzt vom Strand geholt - alltäglich ist das nicht.
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Sylt. Der vor wenigen Tagen auf Sylt angespülte Aufbau eines zuvor havarierten ehemaligen Lotsenbootes ist am Strand vor Hörnum geborgen worden. Das Führerhäuschen des Bootes wurde mit drei Traktoren und einem Radlader vom Strand hinter die Düne in der Nähe eines Campingplatzes im Inselsüden gebracht.
„Das ist schon was Außergewöhnliches, das kommt eher seltener vor“, sagte ein Mitarbeiter des Insel Sylt Tourismus-Service (ISTS) der Deutschen Presse-Agentur. Zwei Stunden hatte die Bergung gedauert. Beteiligt waren demnach Mitarbeiter der Gemeinde Hörnum und der Kurverwaltung sowie des ISTS.

Hinter der Düne in Hörnum (Sylt) soll der Aufbau des ehemaligen Lotsenbootes jetzt zunächst bleiben - bis klar ist, was mit dem Führerhaus geschehen soll. Foto: Lea Albert/dpa
„Ich habe es im Rahmen der Gefahrenabwehr wegräumen lassen, jetzt ist es gesichert“, sagte Udo Hanrieder, Bürgermeister der Gemeinde Hörnum. In dem angespülten Wrackteil am Strand hätten demnach unter anderen Kinder gespielt, dies sei gefährlich.
Eigentümer haftbar, aber noch unbekannt
Laut Hanrieder ist die Gemeinde Hörnum zuständig, weil es auf Gemeindegrund liege. Haftbar sei demnach allerdings der Eigentümer. Wer das ist, sei bisher aber noch unklar. Der Aufbau war am Donnerstag am Strand entdeckt worden.

Mitarbeiter der Gemeinde aus Hörnum und Westerlands haben den vor Sylt (Hörnum) angespülten Aufbau eines ehemaligen Lotsenbootes vom Strand geborgen. Foto: Lea Albert/dpa
Das Boot war im September rund 70 Kilometer westlich der Insel Sylt in Seenot geraten und gesunken. Nach früheren Angaben des Havariekommandos wurde die zweiköpfige Besatzung der „Sea Dagger“ nahe dem Offshore-Windpark DanTysk unverletzt gerettet.
Untersuchungen der Havarie laufen weiterhin
Warum das etwa 17 Meter lange Schiff in Seenot geraten und untergegangen ist, sei laut Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) Elbe-Nordsee bisher nicht bekannt, sagte ein WSA-Sprecher. Die Untersuchungen laufen demnach weiterhin.
Bei der Havarie gingen sechs Tank-Container mit jeweils 1.000 Litern Volumen über Bord. Der Hochseeschlepper „Nordic“ und das Fischereischutzboot „Seefalke“ bargen die Behälter und brachten sie an Land. Zur Klärung der Unfallursache nahm die Bundespolizei See Ermittlungen auf.