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Krisengipfel

Gesprengte Geldautomaten: Sparkassen reagieren

Der Eingangsbereich einer Bank ist nach einer Sprengung zerstört. Foto: van Elten/dpa

Der Eingangsbereich einer Bank ist nach einer Sprengung zerstört. Foto: van Elten/dpa

Die Minister hat zum Krisengipfel geladen und erwartet mehr Schutzmaßnahmen der Banken gegen die brutaler vorgehenden Automatensprenger. Die Geldhäuser wollen jetzt nachrüsten

Mittwoch, 01.03.2023, 01:37 Uhr

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Wegen der vielen gesprengten Geldautomaten will der Sparkassenverband Niedersachsens weitere Geräte nachrüsten. Die Geräte würden „sehr zeitnah, respektive wurden in den vergangenen Monaten entsprechend den Vereinbarungen auf Bundesebene nachgerüstet“, sagte Guido Mönnecke, Geschäftsführer des Sparkassenverbandes Niedersachsen, in einer am Dienstag vom Innenministerium in Hannover verbreiteten Mitteilung.

Bei den Maßnahmen handelt es sich laut Mönnecke etwa um einen Nachtverschluss von Geschäftsstellen, Einbruchmeldetechnik oder mehr Videoüberwachung.

Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hatte sich am Montag mit Vertretern der Banken- und Kreditwirtschaft ausgetauscht, dabei ging es um die vielen gesprengten Geldautomaten. In diesem Jahr gab es laut Ministerium bereits zwölf Geldautomatensprengungen in Niedersachsen, im vergangenen Jahr waren es 68.

Minister erwartet mehr Schutzmaßnahmen der Banken

Mönnecke kündigte an, dass die Zahl der Geldautomaten im Bundesland sinken wird. „Der während der Corona-Pandemie sich schon abzeichnende Trend zum bargeldlosen Bezahlen wird sich weiter verstetigen, den Bargeldumlauf reduzieren und zu einem signifikanten Abbau der noch 2150 von Sparkassen in Niedersachsen betriebenen Geldautomaten führen.“

Die Innenministerin sagte nach den Gesprächen: „Die Vertreter haben deutlich gemacht, dass es auch ihnen um eine schnelle Verbesserung der Gesamtsituation geht. Wir müssen gemeinsam alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um die Zahl der Geldautomatensprengungen dauerhaft deutlich zu reduzieren.“ In diesem Jahr hätten die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen der Banken bereits in mehreren Fällen dazu beigetragen, dass die Täter kein Geld erbeuten konnten.

Behrens appellierte an die Banken, ihre Anstrengungen zum Schutz der Automaten weiter auszubauen.

Volks- und Raiffeisenbanken haben Tausende Geldautomaten abgebaut

Die Volks- und Raiffeisenbanken haben seit 2014 mehr als 4000 Geldautomaten abgebaut. Allein in den Jahren 2021 und 2022 ging die Zahl der Automaten der genossenschaftlichen Institute um 1800 zurück, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf den Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) berichtete. Der dpa lagen die BVR-Zahlen ebenfalls vor.

Demnach betrieben die Volks- und Raiffeisenbanken Ende 2022 etwas mehr als 15.500 Geldautomaten. Der Abbau von Automaten begann den Angaben zufolge im Jahr 2014, davor wurden fast jedes Jahr mehr Geldautomaten in Betrieb genommen. Von 7500 Automaten Ende 1993 ging es so auf den Spitzenwert von rund 19.600 Automaten Ende 2013.

"Die Zahl der Geldautomaten sinkt vor allem aufgrund abnehmender Filial- und SB-Standorte sowie einer allgemein nachlassenden Bargeldnutzung in Deutschland", teilte der BVR mit. "Inwiefern der Rückgang auch auf den Geldautomaten-Abbau an sicherheitssensiblen Standorten zurückzuführen ist, lässt sich nur schwer einschätzen, das Thema hat aber eine Relevanz."

Nach "Handelsblatt"-Angaben hieß es vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband, dass aufgrund von zahlreichen Automatensprengungen an Risikostandorten geprüft werde, ob ein Geldautomat durch weitere Schutzmaßnahmen bestehen bleiben könne. "Ist dies nicht der Fall, kommt ein Abbau infrage", zitierte die Zeitung den Verband. (dpa)

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