Zähl Pixel
Lotsenboot-Wrack

Gesunkenes Boot vor Sylt - Unglücksursache wird untersucht

Das Führerhäuschen mit Elektronik war in der vergangenen Woche vor Sylt (Hörnum) angespült worden. (Archivbild)

Das Führerhäuschen mit Elektronik war in der vergangenen Woche vor Sylt (Hörnum) angespült worden. (Archivbild) Foto: Lea Albert/dpa

Vor Sylt sinkt ein ehemaliges Lotsenboot. Das Führerhäuschen des Wracks wird später am Strand der Nordseeinsel angespült. Experten der Seeunfalluntersuchung prüfen jetzt, warum das Boot gesunken ist.

Von dpa Dienstag, 14.10.2025, 14:55 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Sylt/Hamburg. Nach dem Untergang eines zuvor in Seenot geratenen ehemaliges Lotsenbootes vor Sylt untersuchen Experten jetzt die Unglücksursache. „Die Untersuchung der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) steht ganz am Anfang“, teilte ein BSU-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur mit. 

Eine Ursache, warum das etwa 17 Meter lange Schiff untergegangen ist, könne daher bisher nicht benannt werden. „Die Veröffentlichung des Untersuchungsberichtes wird vermutlich in der ersten Hälfte des kommenden Jahres erfolgen“, teilte der BSU-Sprecher mit. 

Die Untersuchungen zur Unglücksursache des vor Sylt gesunkenen ehemaligen Lotsenbootes laufen jetzt. (Archivbild)

Die Untersuchungen zur Unglücksursache des vor Sylt gesunkenen ehemaligen Lotsenbootes laufen jetzt. (Archivbild) Foto: Lea Albert/dpa

Eigentümer des vor Sylt gesunkenen Bootes gesucht

Zuständig sei demnach das BSU, weil es sich bei dem Ereignis „wegen des Totalverlustes des ehemaligen Lotsenbootes um einen sehr schweren Seeunfall im Sinne der einschlägigen rechtlichen Vorgaben“ handelt, der sich in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Deutschlands ereignet hatte.

Untersucht werden soll außerdem, unter welcher Flagge das Boot unterwegs war, als es sank. „Die Frage der flaggenrechtlichen Zuordnung des Fahrzeugs ist derzeit noch nicht abschließend geklärt“, teilte der Sprecher mit. Auch zu den Eigentumsrechten lägen bisher keine belastbaren Erkenntnisse vor. 

Die Untersuchungen laufen weiter, wie auch ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) Elbe-Nordsee auf dpa-Anfrage bestätigte. 

Zahlreiche Schaulustige tummelten sich am Samstag auf Sylt rund um den angeschwemmten Aufbau des ehemaligen Lotsenbootes. (Archivbild)

Zahlreiche Schaulustige tummelten sich am Samstag auf Sylt rund um den angeschwemmten Aufbau des ehemaligen Lotsenbootes. (Archivbild) Foto: Lea Albert/dpa

Das Boot war am 25. September rund 70 Kilometer westlich der Insel Sylt in Seenot geraten und gesunken. Nach früheren Angaben des Havariekommandos wurde die zweiköpfige Besatzung der „Sea Dagger“ nahe dem Offshore-Windpark „DanTysk“ unverletzt gerettet.

Bei der Havarie gingen sechs Tank-Container mit jeweils 1.000 Litern Volumen über Bord. Der Hochseeschlepper „Nordic“ und das Fischereischutzboot „Seefalke“ bargen die Behälter und brachten sie an Land. Zur Klärung der Gewässerverunreinigung nahm die Bundespolizei See im Auftrag der Hamburger Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf.

Führerhäuschen vor Sylt angespült und geborgen

Das Führerhäuschen des zuvor havarierten Bootes war laut Hörnums Bürgermeister am Donnerstag am Strand im Inselsüden angespült worden. Am Montag war der Aufbau mit Traktoren und Radlader vom Strand geborgen und hinter die Düne in der Nähe eines Campingplatzes in Hörnum gebracht worden.

Er habe es im Rahmen der Gefahrenabwehr wegräumen lassen, sagte Udo Hanrieder, Bürgermeister der Gemeinde Hörnum, der dpa. In dem angespülten Wrackteil am Strand hätten demnach unter anderen Kinder gespielt, dies sei gefährlich. Wer Eigentümer ist und demnach verantwortlich für die Entsorgung beziehungsweise einen möglichen Abtransport, soll jetzt geklärt werden.

Weitere Artikel