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Trinkwasserverband

Hier im Kreis Stade werden Rohre gespült – Welches Verbot gilt

Wenn das Leitungsnetz gespült wird, darf der Wasserhahn nicht aufgedreht werden.

Wenn das Leitungsnetz gespült wird, darf der Wasserhahn nicht aufgedreht werden. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Das Netz muss in gleich sechs Ortschaften gespült werden. Der Trinkwasserverband informiert und richtet einen Appell an alle Haushalte.

Von Redaktion Mittwoch, 06.11.2024, 17:35 Uhr

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Landkreis. Per öffentlicher Bekanntmachung informiert der Trinkwasserverband Stader Land über anstehende Rohrnetzspülungen. Demnach werden im Zeitraum von Montag, 11. November, bis Freitag 22. November, in sechs Ortschaften im Landkreis Rohre gespült, um Ablagerungen aus den Trinkwasserleitungen zu entfernen. Betroffen seien Haushalte in Dollern, Horneburg, Nottensdorf, Hedendorf, Neuenkirchen und Guderhandviertel.

„Den genauen Zeitpunkt, wann Ihr Versorgungsabschnitt gespült wird, teilen wir durch Informationszettel in den jeweiligen Briefkästen mit“, heißt es vom Trinkwasserverband.

Trinkwasserleitungen werden gespült: Dieses Verbot gilt

Rohrnetzspülungen werden regelmäßig durchgeführt und sind vorbeugende Maßnahmen zur Sicherung der Qualität des „Lebensmittels Nummer 1“ Trinkwasser. So lagerten sich die für die eigene Gesundheit zwar unbedenklichen Wasserinhaltsstoffe wie Eisen und Mangan über die Jahre in den Rohrleitungen ab. Deshalb müsse da Netz regelmäßig gesäubert werden. Zum einen um nicht zu vertsopfen, zum anderen sollen damit unkontrollierte Trübungen des Trinkwassers vorgebeugt werden.

Dazu sei jedoch jeder Haushalt angehalten, im jeweiligen Zeitraum der Spülung kein Wasser zu entnehmen. Wer den Hahn dennoch aufdrehe, riskiere das gelöste Ablagerungsteilchen und Luft in die Hausinstallation gelange.

Jeweils im Frühjahr und Herbst wird zeitlich begrenzt und nach einem festen Streckenplan gespült. Dazu wird das Leitungsnetz in Abschnitte unterteilt; jeder Abschnitt wird einzeln gespült. In fünf Jahren wird so das Rohrnetz einmal durchgespült - dann fängt es wieder von vorne an.

Mit sensiblen Kunden wie Kindergärten, Schulen, Altenheimen, Arztpraxen und Restaurants werde im Vorwege abgesprochen, ob ein Wasserwagen mit einem Kubikmeter Wasser benötigt werden. In der Vergangenheit bat etwas das Kaufhaus Mohr in Dollern darum, die dortigen Rohre erst abends nach Geschäftsschluss zu spülen.

Während der Spülungen könne es auch zu leichten Behinderungen für Autofahrer kommen.

Während der Spülungen könne es auch zu leichten Behinderungen für Autofahrer kommen. Foto: Foto: Lohmann/Archiv

Wie die Trinkwasserrohre gespült werden

Die Leitungen würden im sogenannten Impuls-Spül-Verfahren gespült. „Es werden keine chemischen Zusätze verwendet. Das Verfahren basiert ausschließlich auf der dosierten Zugabe von aufbereiteter, hygienisch einwandfreier Luft“, so der Trinkwasserverband in seiner Bekanntmachung.

Durch die Luft wird die Fließgeschwindigkeit deutlich erhöht: Zehn Meter pro Sekunde fließt das Wasser dadurch; normal sind bis zu zwei Meter pro Sekunde. Durch die Turbulenzen, die dabei entstehen, lösen sich die mineralischen Ablagerungen. Der Wasserdruck wird während der Reinigung auf 4 bis 4,4 bar gesenkt; sonst liegt der Netzdruck bei 5,5 bis 6,5 bar.

Laut Umweltbundesamt nutzt jede Person in Deutschland im Schnitt zum Trinken, Waschen, Putzen und Kochen täglich knapp 130 Liter Trinkwasser im Haushalt. Der sogenannte konsuminduzierte Wasserverbrauch, also Wasser, das etwa für Herstellung und Transport von Gütern und Lebensmitteln verwendet wird, beträgt täglich rund 7200 Liter pro Kopf (das ist ungefähr viermal so viel Wasser wie im Bodensee). Davon stammen nur 14 Prozent des Wassers aus Deutschland selbst, aber 86 Prozent aus dem Ausland. (tip/red)

J
Jochen Mextorf
06.11.202407:31 Uhr

Der ganze Rummel könnte erheblich minimiert werden, wenn direkt an der Förderstelle des Wassers Eisen und Mangan ausgeschieden würden. Die Technik dafür gibt es. Man müsste ein paar €uro investieren.

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