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Gesundheit

Lauterbach will Homöopathie als Kassenleistung streichen

Bundesgesundheitsminister Lauterbach will „die Möglichkeit der Krankenkassen, in der Satzung auch homöopathische und anthroposophische Leistungen vorzusehen, streichen“.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach will „die Möglichkeit der Krankenkassen, in der Satzung auch homöopathische und anthroposophische Leistungen vorzusehen, streichen“. Foto: Marijan Murat/dpa

Der Gesundheitsminister sieht für Homöopathie „keinen Platz in einer wissenschaftsbasierten Gesundheitspolitik“. Viel Geld würde dadurch allerdings offenbar nicht gespart.

Von dpa Donnerstag, 11.01.2024, 08:55 Uhr

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Berlin. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will die Finanzierung homöopathischer Behandlungen durch gesetzliche Kassen streichen. „Homöopathie macht als Kassenleistung keinen Sinn“, schrieb der SPD-Politiker auf der Online-Plattform X (früher Twitter). „Die Grundlage unserer Politik muss die wissenschaftliche Evidenz sein.“ Auch den Klimawandel könne man „nicht mit Wünschelruten bekämpfen“.

Basis für homöopathische Arzneimittel können pflanzliche, mineralische und tierische Substanzen sein. Die extrem verdünnten Stoffe werden zum Beispiel in Form von Kügelchen (Globuli) verabreicht. Wissenschaftlicher Konsens ist, dass für homöopathische Behandlungen keine Wirkung nachgewiesen ist, die über Placebo-Effekte hinausgeht.

Wie der „Spiegel“ berichtete, verschickte Lauterbachs Ministerium ein Empfehlungspapier an andere Ministerien, in dem dargelegt wird, wo bei der Gesetzlichen Krankenversicherung gespart werden kann.

Hömöopathie nicht mehr im Leistungskatalog: So viel sparen Krankenkassen ein

Darin heißt es dem Bericht zufolge: „Leistungen, die keinen medizinisch belegbaren Nutzen haben, dürfen nicht aus Beitragsmitteln finanziert werden.“ Und weiter: „Aus diesem Grund werden wir die Möglichkeit der Krankenkassen, in der Satzung auch homöopathische und anthroposophische Leistungen vorzusehen, streichen und damit unnötige Ausgaben der Krankenkassen vermeiden.“ Zusatzversicherungen sollen aber weiter möglich sein.

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Lauterbach hatte bereits im Oktober 2022 gesagt, die Streichung von Homöopathie als Kassenleistung zu erwägen. „Obwohl die Homöopathie vom Ausgabenvolumen nicht bedeutsam ist, hat sie in einer wissenschaftsbasierten Gesundheitspolitik keinen Platz“, sagte er damals dem „Spiegel“. Dem Magazin zufolge würden durch die Maßnahme höchstens zehn Millionen Euro eingespart. (dpa)

A
Alexander Schöcke
11.01.202420:53 Uhr

Es wird höchste Zeit.

P
Peter Bardenhagen
11.01.202415:19 Uhr

Kk-Beiträge und Zusatzbeiträge steigen und die Krankenhäuser sind wirtschaftlich am Limit. Da stimmt etwas in unserer Gesellschaft. nicht.

P
Peter Bardenhagen
11.01.202414:39 Uhr

Brauchen wir den GBA nun nicht mehr??

H
Heiko Söhl
11.01.202414:24 Uhr

Wenn Globoli nicht hilft, dann auf jeden Fall Globoli forte ;)

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