Nabu: Im Kreis Stade neue Brutplätze für den Mauersegler schaffen

Die Mauersegler sind auf dem Weg in ihre Überwinterungsgebiete. Bis zu ihrer Rückkehr in gut acht Monaten sollten neue Brutplätze für den wendigen Sommervogel geschaffen werden. Foto: Eberhard Körner
Der Himmel über Niedersachsen ist wieder frei von Mauerseglern. Sie sind auf dem Weg in ihre west- und südafrikanischen Überwinterungsgebiete. Der Naturschutzbund (Nabu) ruft nun dazu auf, Brutplätze für die nächste Saison zu schaffen.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Landkreis. Die Nabu-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser nutzt den Abflug der Vögel, um auf die zunehmend schwierige Situation der Mauersegler aufmerksam zu machen. Die Naturschützer rufen dazu auf, die Zeit bis zur Rückkehr der wendigen Sommervögel in gut acht Monaten zu nutzen, um neue Brutplätze zu schaffen.
Wichtige Anzeichen für die Gesundheit
„Die Mauersegler sind nicht nur faszinierende Vögel, sondern auch wichtige Indikatoren für die Gesundheit unserer Umwelt“, erklärt Jana Jensen von der Nabu-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser. „Es liegt in unserer Verantwortung, ihnen geeignete Lebensräume zu bieten.“
Mauersegler verbringen fast ihr gesamtes Leben in der Luft. Sie fangen ihre Nahrung, Insekten, im wendigen Flug, schlafen im Flug, und sogar die Paarung klappt in den Lüften. Auch das durch Speichel zusammengehaltene Nistmaterial - Halme, Federn, Haare - wird dort aufgeschnappt. Nur eines geht so nicht: die Brut.
Mauersegler brüten in Hohlräumen
Bei ihrer Rückkehr aus Westafrika suchen Mauersegler nach potenziellen Brutplätzen in Hohlräumen hinter Dachziegeln oder Verschalungen. Dabei sind sie nicht wählerisch, solange sie geschützt brüten können. Doch wird es wegen veränderter Bauweisen bei Neubauten sowie Sanierungen und Isolierungen für sie immer schwieriger, geeignete Nistplätze zu finden. Der Nabu fordert deshalb dringend, spezielle Nistkästen für Mauersegler zu bauen und anzubringen.
Gefährlich
Immer wieder illegale Müllkippen im Wald
„Nie ist es zu spät oder zu früh dafür“, betont Nabu-Mitarbeiterin Jana Jensen. „Der Nabu hat viele erfolgreiche Projekte zur Anbringung von Nistkästen an Privathäusern, Schulen und Industriehallen durchgeführt.“ Sie empfiehlt zudem, mehrere Kästen nebeneinander anzubringen, da Mauersegler gesellige Vögel sind. Mauerseglerkästen können aus Holz selbst gebaut, im Fachhandel oder bei der Nabu-Geschäftsstelle erworben werden. Für Bauherren gibt es auch einbaubare Niststeine für Neubauten ab einer Höhe von etwa sechs Metern.
„Mauersegler-Baubuch“ beim Nabu erhältlich
Das „Mauersegler-Baubuch“ des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) bietet detaillierte Informationen zur Schaffung von Brutplätzen und kann gegen Einsendung von Briefmarken im Wert von 5 Euro bei der Nabu-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser angefordert werden: Stichwort „Mauersegler“, Bertha-von-Suttner-Allee 1, 21614 Buxtehude. Die Broschüren sind auch während der Öffnungszeiten dienstags von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr erhältlich. (sal)