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Neue Betrugswelle: Warnung vor gefälschten Paketbenachrichtigungen per Mail und SMS

Pakete liegen in einem Logistikzentrum des Versandhändlers Amazon auf einem Wagen.

Pakete liegen in einem Logistikzentrum des Versandhändlers Amazon auf einem Wagen. Foto: dpa

Angeblich eine falsche Hausnummer, Probleme mit dem Versandetikett oder ausstehende Zollgebühren: Erhält man solche Nachrichten im Kontext vermeintlicher Paketlieferungen, ist Skepsis angebracht.

Von dpa Montag, 04.03.2024, 18:20 Uhr

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Trudeln E-Mails oder Kurznachrichten mit einem angeblich dringenden Paketbetreff ein, sollten Empfängerinnen und Empfänger äußerst vorsichtig sein. Denn derzeit kursierten massenhaft solcher Benachrichtigungen, die gefälscht sind und die Namen aller großen Paketdienste missbrauchen, warnt das Verbraucherschutzportal „Watchlist Internet“.

Wichtig in diesem Kontext: Nicht voreilig Links in diesen Mails und SMS öffnen - und keine Bezahldaten oder persönlichen Informationen eingeben, wenn man schon einen Link angeklickt hat und so auf einer gefälschten Webseite gelandet sein sollte.

Nachgeahmte Seiten sind gefährlich

Denn dass die falschen Seiten den echten Homepages der jeweiligen Paketdienste oft täuschend ähnlich sehen, macht die Sache nicht gerade einfacher. Wer eine gefälschte Seite nicht erkennt, läuft Gefahr, zu einer Überweisung oder in eine Abofalle gedrängt zu werden, warnen die Verbraucherschützer.

Oder die Kriminellen missbrauchen die gesammelten Daten später, um weitere Angriffe zu starten. Dabei könnten sie sich etwas als Hausbank oder Handelsplattform ausgeben und dank der erschlichenen Daten im ersten Moment glaubwürdiger auftreten.

Wie Sie unseriöse SMS und Mails erkennen

Enthält eine Mail einen Link, sollten Empfänger ihn nicht einfach anklicken. Denn die Nachricht könnte von Betrügern verschickt worden sein, die so unter anderem sensible Daten abgreifen wollen. Davor warnt der Verein „Deutschland sicher im Netz“ (DsiN). Solche Betrugsversuche passieren besonders gerne in der Vorweihnachtszeit, wenn Leute ihre Geschenke etwa online bestellen.

Seltsame Nachrichten ignorieren

Verschickt ein unbekannter Absender einen Link oder fragt also nach sensiblen Daten wie der Adresse, den Kontodaten oder etwa der Kreditkartennummer, sollten Verbraucher die Nachricht ignorieren, rät DsiN. Das gilt auch für Mails mit seltsamer Anrede sowie für Anhänge von unbekannten Absendern - insbesondere bei Dateien mit den Endungen „.exe, .bat, .com oder .vbs.“. Denn dabei kann es sich um sogenannte ausführende Dateien handeln, die automatisch eine Software installieren.

Die DsiN-Experten raten: Prüfen Sie, ob Sie den Absender kennen und ob er Sie mit vollem Namen anspricht. Sollte die Mail eines Unbekannten im Betreff ein „Re:“ enthalten, kann dies eine Rückantwort vortäuschen, also auf einen Betrugsversuch hindeuten.

SMS von Paketdiensten?

Solche Betrugsversuche kommen aber nicht nur per Mail, wie ein Beispiel der Verbraucherzentrale zeigt: In einer SMS steht, dass ein Paket zugestellt werden soll. Über einen Link kann der Empfänger die Sendung verfolgen. Solche Botschaften verschicken derzeit angeblich Paketdienste. Dahinter stecken Betrüger, warnen Verbraucherschützer.

Auch hier versuchen die Betrüger über Links schädliche Apps zu installieren, Massen-SMS zu verschicken oder ebenfalls Daten abzugreifen. Manchmal stecken auch Abofallen dahinter.

Wie Sie sich schützen können

Neben gesunder Skepsis können Verbraucher noch mehr tun, um sich vor solchen Betrugsversuchen zu schützen. So raten die DsiN-Experten dazu, die eigene Software durch Updates zu aktualisieren und passende Schutz-Software wie Phishing-Filter und Spamfilter zu installieren.

Wer dennoch einen Link angeklickt hat oder einen Anhang geöffnet hat, sollte die Internetverbindung kappen beziehungsweise das Smartphone in den Flugmodus schalten, rät die Verbraucherzentrale. So kann man verhindern, dass schädliche Apps weitere Daten über das Internet senden.

Betrüger anzeigen und Probleme beheben

Zunächst gilt es Beweise zu sammeln, um eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Möglich ist dies etwa mithilfe von Bildschirmfotos. Am besten bringt man das betroffene Gerät zur nächsten Polizeiwache.

Danach sollte man schädliche Apps deinstallieren. Dafür kann man im gesicherten Modus nach kürzlich installierten und unbekannten Apps suchen. Im schlimmsten Fall hilft nur ein Zurücksetzen des Geräts in den Auslieferungszustand, so die Verbraucherschützer. (dpa)

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