Zähl Pixel
Deutscher Wetterdienst

So wirkt sich das Orkantief auf das Wetter in Niedersachsen aus

Wellen peitschen an die Pfähle eines Restaurants am Strand von St. Peter Ording. (Archivbild) Foto: Jonas Walzberg/dpa

Wellen peitschen an die Pfähle eines Restaurants am Strand von St. Peter Ording. (Archivbild) Foto: Jonas Walzberg/dpa Foto: Jonas Walzberg/dpa

An der französischen Atlantikküste und am Ärmelkanal zieht ein Orkantief auf. Das sagt der Deutsche Wetterdienst für Niedersachsen und den Kreis Stade vorher.

Von dpa Mittwoch, 01.11.2023, 21:30 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Offenbach/M./Hamburg. Am Donnerstag könne es von der Nordsee bis zum Saarland bis in tiefere Lagen sowie im Bergland teils stürmisch werden, teilte der DWD am Mittwoch mit. „In der Nacht nimmt das Tief in Niedersachsen Fahrt auf, mittags erreicht es den Höhepunkt und flacht dann schon ab“, sagte ein Meteorologe in Hamburg. Im Binnenland könnten Bäume umfallen oder Gerüste wegfliegen, warnte er.

Das Orkantief „Emir“, international als „Ciarán“ bezeichnet, soll von Mittwochabend an mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 170 Stundenkilometern auf die französische Atlantik- und die englische Südküste treffen. Auch an der belgischen und niederländischen Nordseeküste sind im weiteren Verlauf noch Sturm- und Orkanböen mit bis zu 120 Stundenkilometern möglich. In Deutschland erwartet der DWD Sturmböen von maximal 85 Kilometer pro Stunde insbesondere in höheren Lagen und an der Nordseeküste, auf dem Brocken im Harz bis zu 100 Stundenkilometer.

Ansonsten gilt laut DWD für Deutschland: „Der November macht da weiter, wo der Oktober aufgehört hat“, sagte DWD-Meteorologe Tobias Reinartz aus Offenbach. „Die Tiefs geben sich förmlich die Klinke in die Hand. Dementsprechend zeigt sich das Wetter bis auf Weiteres im Großen und Ganzen wolkenreich, unbeständig, zeitweise windig und recht mild.“ Die Höchstwerte liegen am Donnerstag bei 10 bis 16 Grad Celsius.

Frankreich rüstet sich gegen Sturmtief - Verkehr teils eingestellt

Angesichts des heraufziehenden Sturmtiefs „Emir“ (international „Ciaràn“) schränkt Frankreich den Verkehr in Teilen ein. Der bretonische Flughafen Brest soll von Mittwochnachmittag bis Donnerstagvormittag vorübergehend schließen. Auch der regionale Zugverkehr in den Regionen Bretagne, Normandie, Pays de Loire, Hauts de France und Centre Val de Loire soll teils ab dem späten Mittwochabend und am Donnerstag eingestellt werden.

Das Orkantief „Ciaràn“ soll ab Mittwochabend in Nordwestfrankreich für heftige Winde, starken Regen und kräftige Wellen sorgen. Der französische Wetterdienst Météo France erwartet in der Nacht zu Donnerstag Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 170 Stundenkilometern. Für die drei Départements Finistère, les Côtes-d‘Armor und Manche gilt wegen Starkwinds ab Mitternacht die höchste Warnstufe Rot. Auch Überschwemmungen und Sturmwellen drohen in Frankreichs Nordwesten.

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin riet dazu, zuhause zu bleiben. „Überall in Frankreich ermuntere ich die Französinnen und Franzosen, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag nicht raus zu gehen. Und wenn sie raus gehen sollten, nicht in der Nähe von Wasserläufen und nicht nahe dem Meer zu sein.“

Die betroffenen Gemeinden wappneten sich indes für den Sturm. Sandsäcke wurden an der bretonischen Küste zur Verstärkung der Dämme aufgestellt, Strände wurden gesperrt, zusätzliche Barrikaden in Küstennähe aufgebaut und Schiffe eingeholt oder stärker gesichert.

Weitere Artikel