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Immobilienmarkt

So entwickeln sich die Preise für Häuser im Landkreis Stade

Im errechneten Mittel (Median) fielen die Immobilienpreise im Landkreis Stade 2024 leicht.

Im errechneten Mittel (Median) fielen die Immobilienpreise im Landkreis Stade 2024 leicht. Foto: Markus Scholz/dpa-tmn

Gestiegene Zinsen, hohe Baukosten, teure Energie: Der Weg zur eigenen Immobilie ist teuer - doch es gibt bei den konkreten Preisen einen positiven Trend für Kaufwillige. Das sind die Zahlen.

Von C. Weckwerth und T. Parge Dienstag, 28.01.2025, 17:30 Uhr

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Hannover/Landkreis. Der Immobilienmarkt in Niedersachsen kommt nur langsam wieder in Schwung. Im vergangenen Jahr wurden rund 85.300 verkaufte Immobilien gezählt. Das sind zwar 6800 mehr als im Vorjahr (plus neun Prozent), wie Innenministerin Daniela Behrens (SPD) bekanntgab. Allerdings lag der Wert in den vergangenen 35 Jahren nur 2023 noch niedriger. Und: Die Zahl der verkauften Bauplätze war so klein wie noch nie seit Beginn der elektronischen Datenerfassung in den 1980er Jahren.

Der Umsatz stieg von 19,6 Milliarden Euro auf 21,3 Milliarden Euro. Das entspricht derselben Steigerungsrate wie bei den Verkaufszahlen, so dass der durchschnittliche Umsatz praktisch unverändert bei rund 250.000 Euro pro Kauf blieb. In den Jahren 2021 und 2022 waren noch jeweils fast 29 Milliarden Euro umgesetzt worden.

Als Gründe für die Entwicklung nannte Ministerin Behrens die gestiegenen Zinsen sowie höhere Baukosten und Lebenshaltungskosten.

So viel kosten Ein- und Zweifamilienhäuser im Mittel ...

  • Landkreis Stade: 297.000 Euro (Vorjahr: 290.000 Euro)
  • LK Harburg: 405.000 Euro (439.000 Euro)
  • LK Rotenburg: 244.000 Euro (249.000 Euro)
  • LK Cuxhaven: 220.000 Euro (221.000 Euro)

  • Hannover: 492.000 Euro (Vorjahr: 528.000 Euro)
  • Landkreis Holzminden: 152.000 Euro (Vorjahr: 150.000 Euro)

Landesweit blieb der mittlere Preis mit 255.000 Euro in etwa konstant. Im Jahr 2023 kostete ein Ein- oder Zweifamilienhaus im Mittel 260.000 Euro.

So viel kosten Reihenhäuser und Doppelhaushälften im Mittel ...

  • Landkreis Stade: 265.000 Euro (Vorjahr: 262.000 Euro)
  • LK Harburg: 294.000 Euro (365.000 Euro)
  • LK Rotenburg: 175.000 Euro (192.000 Euro)
  • LK Cuxhaven: 192.000 Euro (211.000 Euro)

  • Hannover: 390.000 Euro (Vorjahr: 414.000 Euro)
  • Landkreis Northeim: 107.000 Euro (Vorjahr: 120.000 Euro)

Landesweit sank der mittlere Preis von 250.000 auf 235.000 Euro.

So viel kosten neue Eigentumswohnungen im Mittel ...

  • Landkreis Stade: 4430 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 4500 Euro)
  • LK Harburg: 5070 Euro pro Quadratmeter (4140 Euro)
  • LK Rotenburg: 3650 Euro pro Quadratmeter (3540 Euro)
  • LK Cuxhaven: 4290 Euro pro Quadratmeter (4400 Euro)

  • Hannover: 6690 Euro pro Quadratmeter (6270 Euro)
  • Landkreis Helmstedt: 2900 Euro pro Quadratmeter (2930 Euro)

Landesweit stieg der mittlere Preis leicht von 3810 auf 3890 Euro pro Quadratmeter.

Ein Baukran steht im Neubaugebiet Kronsrode im Süden Hannovers. In einem von Norddeutschlands größten Neubaugebieten entstehen auf 53 Hektar Fläche 3.500 neue Wohneinheiten.

Ein Baukran steht im Neubaugebiet Kronsrode im Süden Hannovers. In einem von Norddeutschlands größten Neubaugebieten entstehen auf 53 Hektar Fläche 3.500 neue Wohneinheiten. Foto: Ella Wenzel/dpa

So viel kosten bestehende Eigentumswohnungen im Mittel ...

  • Landkreis Stade: 2250 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 2.430 Euro)
    LK Harburg: 2860 Euro pro Quadratmeter (2980 Euro)
    LK Rotenburg: 1790 Euro pro Quadratmeter (1780 Euro)
    LK Cuxhaven: 2910 Euro pro Quadratmeter (2790 Euro)

  • Hannover: 3140 Euro pro Quadratmeter (3700 Euro)
  • ehemaliger Landkreis Osterode: 1220 Euro pro Quadratmeter (1230 Euro)

Landesweit sank der mittlere Preis von 2350 auf 2290 Euro pro Quadratmeter.

  • Fazit:

  • Die Dynamik bei den Preisen ist nicht groß. Dennoch lässt sich kein Trend zu wieder steigenden Immobilienpreisen beobachten. Im Gegenteil.
  • Der Landkreis Stade liegt im niedersachsenweiten Vergleich im oberen Mittelfeld der Immobilienpreise.
  • Im Hamburger Umland sind die Immobilien teurer. Günstige Lagen verzeichneten aber auch hier teilweise Rückgänge bei den mittleren Preisen - wie die Kreise Harburg und Stade zeigen.
  • Die Landeshauptstadt Hannover war auch im Berichtsjahr 2024 wieder der Hotspot in Bezug auf die Preise. Ein durchschnittliches gebrauchtes Ein- und Zweifamilienhaus kostete in der Landeshauptstadt 492.000 Euro gegenüber noch 528.000 Euro im Vorjahr.
  • 2023 und 2024 kostete zudem der durchschnittliche Bauplatz für den individuellen Wohnungsbau im Land jeweils 129 Euro pro Quadratmeter.

West-Ost-Gefälle beim Wohnbauland

Bei dem individuellen Wohnungsbau, dem mengenmäßig mit Abstand größten Teilmarkt beim Bauland, fällt ein deutliches West-Ost-Gefälle auf. Andreas Teuber, Vorsitzender des Oberen Gutachterausschusses in Niedersachsen, stellt dazu heraus: „Von den Gemeinden mit den meisten veräußerten Bauplätzen befinden sich alleine 14 im Gebiet des alten Bezirks Weser-Ems. Während die Großstädte Osnabrück und Oldenburg sowie Garrel die landesweiten Spitzenplätze mit jeweils 80 bis 100 verkauften Bauplätzen einnehmen, befinden sich allein vier Gemeinden des insgesamt 13 Gemeinden zählenden Landkreises Cloppenburg in der Rangliste der 21 landesweit verkaufsstärksten Gemeinden.“

Minister Lies: Baukonjunktur schwächelt

Bauminister Olaf Lies (SPD) wertete die Zahlen als einen Schritt in die richtige Richtung. Jedoch lägen die Auftragseingänge und der Umsatz im Baugewerbe weiter auf niedrigem Niveau. Zudem seien weniger Baugenehmigungen ausgestellt worden. „Das ist ein Ausdruck der schwächelnden Baukonjunktur.“

Die Landesregierung versucht, der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt mit einer Ausweitung der Mietpreisbremse, einer leichteren Ausweisung von Bauland, weniger Vorgaben in der Bauordnung und mit Projekten der landeseigenen Wohnungsgesellschaft gegenzusteuern.

Ackerland bricht Rekorde

Eine auffällige Entwicklung gab es beim Ackerland. Hier kam es zu einem Anstieg von acht Prozent bei den Vertragszahlen und von 16 Prozent beim Flächenumsatz. Das war der höchste Anstieg seit 2008. Insbesondere aber führte dieser Umstand durch das stetig steigende Preisniveau zu einem neuen Geldumsatzrekord in Höhe von fast 540 Millionen Euro für Ackerland und 790 Millionen Euro für land- und forstwirtschaftliche Flächen insgesamt.

Der mittlere Preis für Ackerland stieg in Niedersachsen zum 18. Mal in Folge auf nun 6,31 Euro pro Quadratmeter. (dpa/pm/tip)

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