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Preissteigerungen

Studie zeigt: Für diese Freizeitaktivitäten zahlen wir gerne mehr Geld

Beim Eintritt von Freizeitparks seien die deutschen Bürger bereit, knapp 40 Prozent mehr Geld auszugeben als noch vor zehn Jahren.

Beim Eintritt von Freizeitparks seien die deutschen Bürger bereit, knapp 40 Prozent mehr Geld auszugeben als noch vor zehn Jahren. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Wie viel darf ein Zoobesuch, eine Kinokarte oder ein Essen im Restaurant kosten? Eine Zehnjahres-Studie zeigt, für was wir trotz Inflation tiefer in die Tasche greifen - und warum.

Von dpa Freitag, 16.08.2024, 14:50 Uhr

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Berlin. Die Deutschen sind einer Umfrage zufolge dazu bereit, für manche Freizeitaktivitäten mehr Geld zu zahlen - trotz der ohnehin durch die Inflation gestiegenen Preise. Das geht aus einer Veröffentlichung der Hamburger BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hervor. Ein Zehnjahres-Vergleich zeigt, dass manche als angemessen angegebene Preise über dem Wert liegen, der sich aus der Inflation ergibt.

Ein Beispiel: Während die Menschen vor zehn Jahren im Schnitt nur 23,70 Euro für einen Restaurant-Besuch zahlen wollten, empfanden sie 2024 einen Betrag von 31,70 Euro als angemessen - fast 34 Prozent mehr. Das sind ungefähr zehn Prozentpunkte mehr als die allgemeinen Preissteigerungen insgesamt zwischen 2014 und 2024 nach Schätzung der Stiftung.

Die gestiegenen Preise für Spaßbäder in den letzten zehn Jahren finden nur wenige Deutsche nachvollziehbar.

Die gestiegenen Preise für Spaßbäder in den letzten zehn Jahren finden nur wenige Deutsche nachvollziehbar. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Für die repräsentative Befragung stellte das Institut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) sowohl im Jahr 2014 als auch 2024 online 2.000 Frauen und Männern im Alter ab 18 Jahren die Frage „Was darf was kosten in der Freizeit?“.

Warum manche Aktivitäten teurer werden dürfen - und andere nicht

Für einen Besuch im Spaßbad seien die Deutschen am wenigsten bereit, einen höheren Preis zu zahlen. Die Steigerung von 2014 auf 2024 der für angemessen erachteten Preise betrug nach Angaben der Stiftung nur sieben Prozent. Die Bäder hätten beim Preisanstieg moderat vorgehen müssen, da sie mit anderen Freizeitangeboten wie Fitnessstudios oder Freizeitparks konkurrierten, hieß es weiter.

Die größte Preissteigerung im Vergleich zu 2014 akzeptierten die Deutschen für die Kollekte nach dem Gottesdienst, hieß es. Fast 50 Prozent mehr würden sie zahlen. Während 2014 noch 2,10 Euro als angemessen galten, sind es aktuell 3,10 Euro.

Trotz sinkender Mitgliedszahlen: Deutsche sind bereit, bis zu 50 Prozent mehr Kollekte zu zahlen.

Trotz sinkender Mitgliedszahlen: Deutsche sind bereit, bis zu 50 Prozent mehr Kollekte zu zahlen. Foto: Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa

Auf die Kollekte folgt der Eintritt von Freizeitparks bei den für angemessen erachteten Preisen. Hier seien die deutschen Bürger bereit, knapp 40 Prozent mehr Geld auszugeben als noch vor zehn Jahren. Die Stiftung sieht dafür mehrere Gründe - unter anderem, dass Besucher den Parkbesuch oft als besonderes Ereignis sähen. Dafür seien sie bereit, mehr Geld zu zahlen. Da Freizeitparks ständig in neue Attraktionen investieren würden, um Besucher anzulocken, müssten diese Kosten über höhere Eintrittspreise gedeckt werden.

Der Grund für eine höhere Zahlbereitschaft

Die Bevölkerung nehme nach Aussage der BAT-Stiftung das als angemessen und normal wahr, woran sie gewöhnt sei und was ihr häufig begegne. Als Beispiel führte die Stiftung das Verhalten der Menschen in Frankreich an: Dort beschwerten sich die Leute nicht über hohe Lebensmittelpreise, weil sie dort üblich seien, hieß es.

W
Wolfgang Ciminski
16.08.202418:46 Uhr

Ein wiederholt völlig undifferenzierter Beitrag der BAT-Stiftung - wie auch oft deren hanebüchene Studien zur "Zukunftsforschung", die in der Vergangenheit regelmäßig einkassiert wurden.

Zum letzten Abschnitt: ... und wir Deutschen beschweren uns kaum über die überdurchschnittlich hohen Energiekosten im Lande, besonders dem Strom, oder wie? Weil wir es gewöhnt sind, oder was? Ja natürlich! Denn am Ende zählt für den Einzelnen die monatliche Gesamtrechnung.

Es ist wirklich unprofessionell, eine Komponente - hier im Beispiel "Lebensmittel" - herauszupicken, und uns Deutschen dann wiederholt zu erzählen, wir bekommen das viel zu billig. Das mindeste wäre, zumindest EINE Komponente zu erwähnen, wo wir dagegen Höchstpreise gegenüber anderen großen europäischen Volkswirtschaften (hier Frankreich) zu erbringen haben. ... und das beschränkt sich leider nicht nur auf den Strom.

Von einer überregional publizierenden Stiftung darf man wohl ein etwas differenzierteres Bild erwarten dürfen.

C
Carl-Heinz Thor Straten Wolf
15.08.202409:10 Uhr

Die Leute in Frankreich beschweren sich nicht, die machen einen Generalstreik. Schlechtes Beispiel.

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