Vollversammlung in Stade: Handwerk fordert spürbaren Reformschub

Detlef Bade, Präsident der Handwerkskammer (links), und Hauptgeschäftsführer Matthias Steffen. Foto: Fotostudio Sascha Gramann
Ein Zukunftspakt für das Handwerk wurde bei der Vollversammlung der Handwerkskammer in Stade gefordert. Praxistaugliche Maßnahmen zur Stärkung des Mittelstands werden gewünscht.
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Landkreis. Das Handwerk fordert von der neuen Bundesregierung einen spürbaren politischen Reformschub, um seine Leistungsfähigkeit auch künftig sicherstellen zu können. Das machte Detlef Bade, Präsident der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, im Rahmen der Vollversammlung in Stade deutlich.
„Viele Betriebe stehen weiterhin unter erheblichem Druck. Bürokratische Hürden, Fachkräftemangel, steigende Energie- und Lohnzusatzkosten sowie langsame Digitalisierungsprozesse beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit“, teilte Detlef Bade mit. Er appellierte daher an die neue Bundesregierung, die Wirtschaftspolitik stärker am Bedarf kleiner und mittlerer Betriebe auszurichten.
Im Zentrum steht dabei die Forderung nach einem Zukunftspakt für das Handwerk. „Wir brauchen konkrete, praxistaugliche Maßnahmen zur Stärkung des Mittelstands, zur Entbürokratisierung, zur Fachkräftesicherung und zur Unterstützung bei der Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft“, so Bade. Notwendig seien vor allem transparente und leicht zugängliche Förderinstrumente, einfache Verwaltungsverfahren sowie eine verlässliche Ausrichtung der Berufsbildungspolitik.
Gleichzeitig versicherte der Präsident der Handwerkskammer, dass das Handwerk bereit stünde, Verantwortung zu übernehmen. „Das Handwerk sieht sich als tragende Säule der Wirtschaft - vorausgesetzt, die politischen Rahmenbedingungen ermöglichen verlässliches Handeln und Entwicklung, statt uns auszubremsen.“
Vorgestellt wurden der Vollversammlung darüber hinaus die umfangreichen Bauprojekte der Handwerkskammer an den Hauptverwaltungssitzen in Braunschweig und Lüneburg sowie den Technologiezentren in Braunschweig, Lüneburg und Königslutter. Dabei stand insbesondere der Neubau eines Verwaltungsgebäudes in der Friedenstraße in Lüneburg im Mittelpunkt. Die Handwerkskammer plant dort ein modernes Gebäude, das den denkmalgeschützten Altbau ergänzt und über eine Brücke einen barrierefreien Zugang gewährleistet. Der Neubau soll nach derzeitigem Planungsstand ab 2026 realisiert werden. Die Immobilien an der Stresemannstraße und der Johannisstraße werden aufgegeben, um die etwa 100 Mitarbeiter an dem Standort zentral zusammenzuführen. Der Altbau soll zudem saniert und modernisiert werden.
„Ziel ist es, mit der Umstrukturierung die Dienstleistungen der Handwerkskammer für ihre Mitglieder noch effizienter und kundenfreundlicher erbringen zu können“, berichtete Hauptgeschäftsführer Matthias Steffen. (sal)