WHO-Chef Tedros: Ende der Corona-Pandemie in Sicht

Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, spricht zu den Pressevertretern. Foto: Andreas Arnold/dpa
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht eine Chance auf ein Ende der Corona-Pandemie. Die Impfanstrengungen dürften aber jetzt nicht nachlassen, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf.
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Die Zahl der gemeldeten Todesfälle sei in der vergangenen Woche so niedrig gewesen wie seit März 2020 nicht mehr.
„Wir sind noch nie in einer besseren Position gewesen, die Pandemie zu beenden“, sagte Tedros. „Wir sind noch nicht so weit, aber das Ende ist in Sicht. Eine Marathonläuferin stoppt nicht, wenn die Ziellinie in Sicht ist. Sie rennt noch entschlossener, mit aller Energie, die sie noch in sich hat. Da müssen wir auch tun“, sagte er. Andernfalls drohten neue Virusvarianten, mehr Todesfälle und größere Unsicherheiten.
Die WHO fordert alle Länder auf, weiterhin zu testen und vor allem zu impfen. Besonders die Älteren und das Gesundheitspersonal sollten zu 100 Prozent geimpft werden. Jedes Land sollte insgesamt anstreben, 70 Prozent seiner Bevölkerung geimpft zu haben.
Angepasster Corona-Impfstoff nun in Hamburg verfügbar
In Hamburg sind ab sofort Corona-Impfungen mit dem an die Omikron-Variante BA.1 angepassten Impfstoff möglich. Impftermine könnten bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, aber auch in den städtischen Impfzentren vereinbart werden, teilte die Gesundheitsbehörde am Mittwoch mit. Sie wies darauf hin, dass die Ständige Impfkommission eine zweite Auffrischungs-, in der Regel also vierte Corona-Schutzimpfung, bislang Menschen im Alter von über 60 Jahren und Vorerkrankten empfiehlt, nicht der gesamten Bevölkerung.
Angesichts der unterschiedlichsten Konstellationen hänge die konkrete Empfehlung jedoch vom Einzelfall ab, weshalb eine ärztliche Beratung sinnvoll sei, betonte die Behörde. Sie riet auch dazu, mit der Auffrischungsimpfung nicht auf künftige Impfstoffe zu warten. Bislang seien einige hundert Dosen des angepassten Impfstoffs in Hamburg eingetroffen, die Menge werde in den kommenden Wochen aber steigen.
Vorrangig nehmen in Hamburg die niedergelassenen Ärzte die Corona-Impfungen vor. Ergänzend dazu gebe es das kostenlose Impfangebot der Stadt in den Impfzentren Terminal Tango am Flughafen und Harburg Arcaden.
Eine Anmeldung sei über die Online-Terminbuchung möglich, derzeit aber nicht erforderlich. Die Wartezeiten seien momentan gering. Der Vorteil der Terminbuchung sei, dass dann auch dezidiert der jeweils aktuelle, angepasste Impfstoff vorab ausgewählt werden könne.
Auch in Niedersachsen verfügbar
Auch in Niedersachsen starteten die ersten Städte und Landkreise mit Auffrischungsimpfungen mit den neu entwickelten Vakzinen, etwa in der Grafschaft Bentheim. Die Impfmöglichkeiten dort richteten sich jedoch vor allem an medizinisches Fachpersonal, Pflegeeinrichtungen, Menschen über 60 und solchen mit chronischen Erkrankungen, teilte die Ärztliche Leiterin des dortigen Impfteams mit.
Das Impfzentrum der Stadt Wolfsburg und seine mobilen Impfteams bieten bereits seit Montag Auffrischungsimpfungen mit dem adaptierten Omikron-Impfstoff an. In der Region Hannover laufen die Vorbereitungen, den Impfstoff in die bestehende Kampagne zu integrieren, teilte ein Sprecher mit. Die Impfungen mit dem angepassten Impfstoff sollen voraussichtlich ab nächster Woche starten. (dpa)