Weiterer Aurubis-Mitarbeiter nach Stickstoff-Austritt verstorben

Beim Kupferproduzenten Aurubis in Hamburg-Harburg ist Stickstoff ausgetreten. Foto: dpa
Das Chemie-Unglück im Harburger Kupferwerk forderte ein weiteres Menschenleben. Ein dritter Mitarbeiter liegt auf der Intensivstation. Die Betroffenheit ist groß.
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Nach dem tödlichen Chemie-Unfall beim Kupferproduzenten Aurubis in Hamburg ist am Donnerstagabend ein weiterer Mitarbeiter im Krankenhaus verstorben. Ein Mitarbeiter war bereits kurz nach dem Unfall am frühen Donnerstagmorgen im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen, ein dritter Verletzter schwebe noch immer in Lebensgefahr und befinde sich in einem hochkritischen Zustand, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitagmittag.
Angaben des Unternehmens zufolge ereignete sich der Unfall bei Instandhaltungsarbeiten in der Rohhütte Werk Ost, bei denen Stickstoff ausgetreten war. Die drei Aurubis-Mitarbeiter seien davon unmittelbar betroffen gewesen.
Ursache für Stickstoff-Austritt im Werk Ost noch unklar
Die drei Männer im Alter von 24, 49 und 53 Jahren waren Angaben der Polizei zufolge bewusstlos geworden, als es bei den Arbeiten aus noch ungeklärter Ursache zu einem mutmaßlichen Stickstoffaustritt kam. Die Werksfeuerwehr barg laut Polizei die Verletzten aus dem Gefahrenbereich und begann umgehend mit Reanimationsmaßnahmen. Die Stickstoffhauptleitung wurde abgesperrt, so dass kein weiteres Gas austreten konnte. Der 49-Jährige starb am Donnerstag im Krankenhaus, teilte die Polizei weiter mit. Der 24 Jahre alte Mitarbeiter erlag ebenfalls seinen Verletzungen, hieß es weiter.

Blick auf das Eingangstor von Aurubis Werk Ost, wo der tödliche Chemie-Unfall am 11. Mai passierte. Foto: Georg Wendt/dpa
Wieso bei den Arbeiten Stickstoff ausgetreten sei, sei derzeit noch nicht klar. Die Ermittlungen dazu dauerten an, sagte ein Polizeisprecher am Freitagmittag.
Der Aurubis-Vorstandsvorsitzende Roland Harings drückte den Angehörigen sein tiefes Mitgefühl aus. „Wir sind zutiefst betroffen von dem tragischen Unfall und seinen Folgen“. Gemeinsam mit den zuständigen Ermittlungsbehörden arbeite man nun daran, die Unfallursache aufzuklären. (dpa)