Wieder Warnstreik: KVG rechnet mit „flächendeckendem Ausfall“ der Busse

Die Gewerkschaft Verdi ruft für Mittwoch erneut zum Warnstreik auf. Auch der Landkreis Stade soll betroffen sein. Foto: Braunschweig, Elena
Schlechte Nachrichten für Schüler und Pendler: Sie müssen sich am Mittwoch auf dem Weg zur Arbeit und Schule neu orientieren. Ein Überblick über die Lage im Landkreis Stade.
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Landkreis. Verdi ruft rund 2500 Beschäftigte für den 14. Mai 2025 erneut zum Warnstreik auf. Zu ihnen gehören auch die Mitarbeiter der KVG Stade. „Aufgrund des angekündigten Streiks ist mit einem flächendeckenden Ausfall des Linienverkehrs in allen genannten Verkehrsgebieten der KVG zu rechnen“, teilt die Sprecherin der Kraftverkehr GmbH (KVG), Laura Rogge, mit.
Schülerbeförderung: KVG kündigt deutliche Einschränkungen an
Eltern müssten sich darauf einstellen, dass es am Streiktag zu deutlichen Einschränkungen in der Schülerbeförderung kommen könne. Ausgenommen seien vereinzelte Fahrten zum Schülerverkehr, die im Leistungsauftrag der KVG durch Auftragnehmer durchgeführt werden. Die Fahrten sollen zeitnah unter www.kvg-bus.de nachzulesen sein.
Nach einem Warnstreik am 22. April, der den Verkehr im Landkreis Stade ordentlich durcheinandergewirbelt hatte, sagte Verdi einen weiteren Warnstreik Ende April ab. „Wir haben den Arbeitgebern die Hand gereicht mit unserem Streikverzicht am 29. April, um zu einer schnellen Einigung ohne weitere Streiks zu kommen. Die Arbeitgeber haben diese Hand ausgeschlagen“, sagt Verdi-Verhandlungsführer Heiko Groppe. Wie Verdi mitteilte, hätten die Arbeitgeber ein verbessertes Angebot vorgelegt, in dem zwar die Struktur der Entgelte etwas verändert wurde, in der Höhe habe sich jedoch kaum etwas bewegt.
„Das neue Angebot hätte vor allen Dingen bedeutet, dass die Kollegen im Tarifbereich weiter gegenüber anderen Tarifbereichen wie dem TVN abgehängt werden. Wir müssen die Schere aber schließen und nicht noch weiter auseinanderziehen. Deshalb konnten wir dieses Angebot nicht annehmen“, so Groppe.
Busfahrer in Niedersachsen bekommen weniger Lohn als ihre Hamburger Kollegen
Im Tarifbereich Verkehrsbetriebe Niedersachsen (AVN) wird laut Verdi schlechter gezahlt als anderenorts, beispielsweise im benachbarten Hamburg. Zwischen 17,46 Euro und 18,06 Euro bekommen die KVG-Busfahrer pro Stunde - in Hamburg kommen die Kollegen auf Löhne von mehr als 21 Euro, berichtet Detlev Harbarth, Vorsitzender im Betriebsrat bei der KVG.

Die meisten Streikenden auf dem Pferdemarkt am 22. April sind Busfahrer, aber auch andere Sparten der KVG sind dabei. Foto: Richter
Verdi fordert eine Angleichung des Entgelts an den Bundestarifvertrag TV-N, der für Busfahrer eine Bezahlung von 17,71 Euro bis zu 21,93 Euro vorsieht.
In diesen Verkehrsbetrieben soll gestreikt werden
Betroffen von dem Warnstreik am Mittwoch sind den Angaben nach folgende Betriebe:
- KVG Stade
- KVG Braunschweig
- KVG Lüneburg
- Nutzfahrzeuge Nordhorn
- Omnibusbetriebe von Ahrendtschild in Zeven,
- Regionalverkehr Hildesheim
- Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya
- Öffis Hameln-Pyrmont GmbH
- Verdener Verkehrsgesellschaft
Demonstrationen sind in Winsen, Cuxhaven und Zeven geplant, berichtet Verdi. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Mittwoch, 28. Mai, angesetzt. (pm/fe)