Warum die Tafeln im Kreis Stade dringend Unterstützung benötigen

Die Lebensmittel für die Tafeln werden knapper. Foto: dpa
Silvester werden die Lokalpolitiker in den Kommunen ausschwärmen und die TAGEBLATT-Glücksschweine verkaufen. Die Hälfte des Erlöses geht an die Tafeln. Sie sollen profitieren, weil sie mittlerweile große Probleme haben, die große Anzahl der Bedürftigen zu versorgen.
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Bei den Tafeln in Buxtehude und Harsefeld suchen doppelt so viele Menschen Hilfe wie noch vor einem Jahr, in Stade und im Nordkreis sogar drei Mal so viele. Gleichzeitig gibt es von den Supermärkten weniger Lebensmittel.
Die zentrale Aufgabe der Tafeln beschreibt die Organisation so: Überschüssige Lebensmittel, die nach den gesetzlichen Bestimmungen noch verwertbar sind, sowie Waren des täglichen Bedarfs sammeln und diese an Bedürftige abgeben. Die Abgabe erfolgt kostenlos oder gegen einen geringen Betrag.
Bundesweit zählen die Tafeln mehr als 960 Standorte und über zwei Millionen Kundinnen und Kunden. 60.000 Helferinnen und Helfer engagieren sich ehrenamtlich bei den Tafeln. In den vergangenen vier Jahren ist die Anzahl der Kunden um mehr als eine halbe Million gestiegen. Stand Sommer 2022 haben 32 Prozent der Tafeln in Deutschland einen Aufnahmestopp verhängt. Das geht aus den August-Zahlen der Hilfsorganisation hervor.
Nachfrage steigt extrem: Tafeln im Landkreis sind unverzichtbar
Neben der Vielzahl der Kunden und dem Rückgang der Lebensmittelspenden stehen die Tafeln vor weiteren Herausforderungen. Demnach verweisen immer mehr Behörden Geflüchtete aus Krisengebieten an die Tafeln. Außerdem seien die ehrenamtlichen Mitarbeiter psychisch und physisch stark belastet.
Die Anzahl der Hilfesuchenden steigt nach Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg weiter. Zurzeit sind 250 Haushalte als Kunden bei der Buxtehuder Tafel angemeldet. Das entspricht etwa 700 Personen. Ebenso erleben es die freiwilligen Helfer in Harsefeld: Dort werden inzwischen 300 Personen versorgt. Im Bereich der Stader Tafel, zu dem neben der Zentrale und Hahle auch die Ausgabestellen in Himmelpforten und Drochtersen gehören, hat sich die Zahl der Kunden verdreifacht: Im September 2021 hatte die Stader Tafel noch 730 registrierte Kunden. Im Oktober 2022 waren es 2200, wobei auch hier jeder für einen Haushalt steht.
Immer mehr Hilfesuchenden steht ein immer kleineres Angebot der Supermärkte gegenüber. Der Einzelhandel kalkuliert knapper. Es bleibt weniger übrig. Inflation und steigende Preise lassen die Märkte nicht unberührt. Sie bestellen ihre Waren jetzt bedarfsgerechter. Um an Spenden zu kommen, stellen die Tafeln vielerorts Spendenboxen auf. Bei den ehrenamtlich geführten Tafeln bauen sich finanzielle Defizite auf. Sie leben von Spenden.
Die TAGEBLATT-Glücksschweine können dabei helfen.
Wo sie verkauft werden und welchen guten Zwecken die Verkaufserlöse noch zugutekommen, lesen Sie hier.