Polizei gelingt im Nachbarkreis Schlag gegen Kinderpornografie

Ein Teil der sichergestellten Datenträger, die nun ausgewertet werden müssen. Foto: Polizei Harburg
Im Kampf gegen Kinderpornografie hat die Polizei in Harburg zahlreiche Gebäude durchsucht. Und die Beamten wurden fündig.
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Landkreis Harburg. In einer groß angelegten Aktion hat die Polizei Harburg laut einer Mitteilung vom Freitag in den letzten fünf Tagen 17 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt.
Dabei wurden bei den Beschuldigten anscheinend mehr als 200 Datenträger, wie Smartphones, Festplatten, CDs, Tablets oder ganze PC sichergestellt. Der Verdacht: Verbreitung von kinderpornografischem Material.
Auch verbotene Waffe gefunden
Bei zwei Verdächtigen entdeckten die Beamten zudem Cannabis, bei einem weiteren wurden mehrere Einhandmesser als verbotene Gegenstände sichergestellt, so die Polizei.
Die Ermittler hätten mehrere Terabyte Foto- und Videodateien gesichert, was als arbeitsintensiver und auch psychisch belastender Prozess gelte.
„Fortsetzung des Missbrauchs“
„Die Verbreitung von kinderpornografischem Material fühlt sich für die Opfer häufig wie eine Fortsetzung des Missbrauchs an. Hier müssen wir mit allen Mitteln intervenieren“, so Polizeioberrätin Julia Köhn, Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes (ZKD). Dieser war neben der Harburger Polizei, der Verfügungseinheit und der Bereitschaftspolizei Lüneburg ebenfalls an den Durchsuchungen beteiligt.
Durchsuchungen auch in Kiel
Bereits in der vorherigen Woche hatte es in Norddeutschland Einsätze gegeben, bei denen wegen des Verdachts der Kinderpornografie in Schleswig-Holstein mehr als ein Dutzend Wohnungen und Häuser durchsucht wurden.
Insgesamt seien von den Beamten 16 Objekte kontrolliert worden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Kiel mitteilten. Bei den Aktionen in Kiel und Neumünster sowie den Kreisen Segeberg und Rendsburg-Eckernförde konnten die Ermittler viel Beweismaterial sicherstellen, heißt es.
Die tatverdächtigen Männer und Frauen seien zwischen 14 und 68 Jahre alt. Sie stehen im Verdacht, Kinderpornografie besessen und verbreitet zu haben. Aktiver Missbrauch werde ihnen nicht vorgeworfen. Ersten Erkenntnissen zufolge sind die Verdächtigen nicht untereinander vernetzt. Es habe keine Festnahmen gegeben. Wie lange die Auswertung der Daten dauern wird, war zunächst unklar.