Segelboot kentert mitten im Gewitter vor Stadersand

Feuerwehr und DLRG geleiteten den Segler nach dem Aufrichten wieder sicher in die Schwinge. Foto: Feuerwehr Stade
Der Sommer verabschiedet sich am Sonntag mit einem lauten Knall. Eine erste amtliche Unwetter-Warnung am frühen Nachmittag sorgte bereits für Alarm. Zwei Segler waren auf der Elbe in Not geraten. Am Abend droht neues Ungemach.
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„Segelboot auf der Elbe vor Stadersand gekentert, zwei Personen im Wasser“ lautete am frühen Sonntagnachmittag die Alarmmeldung der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle und rief den Zug I der Stader Feuerwehr, die Feuerwehr Grünendeich und DLRG-Kräfte mehrerer Standorte mit einem Großaufgebot auf den Plan.
Auf der Elbe vor Stadersand waren mitten im aufkommenden Gewitter samt Windböen zwei Segler mit ihrem Boot gekentert. Die beiden Segler landeten im Wasser. Sowohl Feuerwehr als auch DLRG ließen Rettungsboote zu Wasser, berichtet Stefan Braun, Sprecher der Feuerwehr Stade.
Retter richten gekentertes Segelboot bei Stadersand auf
Es sei den Rettungskräfte schnell gelungen, das Segelboot wieder aufzurichten. Die beiden Segler konnten aus eigener Kraft ins Boot klettern.
"Nachdem auch das eingelaufene Wasser wieder in die Elbe gepumpt worden war, wurden die beiden Segler mit ihrem Boot, begleitet von DLRG und Feuerwehr, sicher in die Schwinge gebracht", so Braun weiter. Rund 50 Einsatzkräfte waren insgesamt am Einsatz beteiligt. Die Sanitäter der vorsichtshalber alarmierten zwei Rettungswagen mussten nicht eingreifen.

Rund 50 Einsatzkräfte von Feuerwehr und DLRG wurden nach Stadersand alarmiert. Foto: Feuerwehr
Unwetter-Warnung vor starkem Gewitter im Kreis Stade
Der Deutsche Wetterdienst hatte am Sonntagmittag eine amtliche Unwetter-Warnung vor starkem Gewitter für den Landkreis Stade herausgegeben. Demnach zogen von Südwesten Gewitter auf. Dabei gebe es Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis 70 km/h (Bft 8) sowie Starkregen mit Niederschlagsmengen um 15 Liter pro Quadratmer in der Stunde. Um 15 Uhr erfolgte zunächst Entwarnung.
Am Abend dann die zweite Warnung: Von 18.11 Uhr an sollten weitere Gewitterzellen den Landkreis erreichen. Erst in der Nacht zum Montag soll die Gewitteraktivität abnehmen, sodass sie am Montag nur noch vereinzelt auftreten.

Im Landkreis Stade sind am Sonntag schwere Gewitter möglich. Foto: dpa
"Örtlich kann es Blitzschlag geben.Vereinzelt können beispielsweise Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Achten Sie besonders auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände. Während des Platzregens sind kurzzeitig Verkehrsbehinderungen möglich", warnt der DWD allgemein. Allerdings seien die örtlichen Unwetter-Ereignisse schwer vorherzusagen.
Der meteorologische Sommer verabschiedet sich
Mit zweigeteiltem Wetter beginnt die letzte Woche des diesjährigen meteorologischen Sommers. Vor allem für den Westen und Nordwesten sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) einen freundlichen Sonne-Wolken-Mix voraus. Die Höchstwerte bewegten sich rund um die 20-Grad-Marke. „Da kann man zwar noch mit dem T-Shirt raus, irgendwie fühlt sich das aber schon nach Frühherbst an”, beschreibt der DWD-Meteorologe Martin Jonas die Wetterlage.
Schauer und Gewitter sind möglich. Im Süden und Südosten regnet es weiter, bis in den Dienstag hinein insbesondere südlich der Donau und in Ostbayern.
Besonders betroffen vom Dauerregen werde das Allgäu sein, dort werden bis Dienstagmorgen punktuell nochmals 100 Liter pro Quadratmeter erwartet. Gebietsweise könnten es 40 bis 80 Liter pro Quadratmeter werden. „Entsprechend hoch ist die Hochwasser- und Überschwemmungsgefahr - aber auch die Gefahr von Murenabgängen”, erklärte Meteorologe Jonas. Im Dauerregen werden nur Höchstwerte um 14 Grad erwartet.
Der Regen breitet sich der Vorhersage zufolge am Dienstag bis in die Mitte und den Nordosten aus, an den Alpen lassen die Niederschläge dagegen langsam nach. Ansonsten bleibt es meist trocken, die Nachmittagshöchstwerte liegen im Südosten bei 17, sonst bei 21 Grad.
Am Mittwoch lockern sich die Wolken der Vorhersage zufolge im Osten und Süden auf und es bleibt weitgehend trocken. Über die Nordsee und im Tagesverlauf und auch den Westen und Nordwesten ziehen Schauer und kurze Gewitter. Die Temperaturen steigen maximal auf 16 bis 22 Grad.
Aus meteorologischer Sicht beginnt am 1. September - also am Freitag - der Herbst. Zur Vergleichbarkeit von Statistiken fassen die Wetterkundler die Jahreszeiten in ganzen Monaten zusammen: Juni, Juli und August bilden den meteorologischen Sommer - und September, Oktober, November den meteorologischen Herbst. Im Unterschied dazu ist der kalendarische oder astronomische Herbstanfang in diesem Jahr am 23. September, wenn Tag und Nacht gleich lang sind. (dpa/tip)

