44 Covid-Patienten in den Elbe Kliniken
In den Elbe Kliniken in Stade und Buxtehude werden am Dienstag mehr Covid-19-Patienten behandelt. Angesichts steigender Corona-Zahlen und Personalnot in vielen Krankenhäusern will Bundesgesundheitsminister Lauterbach das Pflegepersonal in den Krankenhäusern entlasten.
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Nachdem am Wochenende keine neuen Fälle an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet wurden, klettert die Inzidenz im Kreis Stade von 687 am Montag auf 785 am Dienstag (Quelle: RKI, abgerufen am 18. Oktober, 14.08 Uhr). Das Kreis-Gesundheitsamt registrierte 458 Neuinfektionen im Landkreis Stade - innerhalb einer Woche waren es 1621 neue Fälle.
In den Elbe Kliniken in Buxtehude und Stade werden 44 corona-positive Patienten behandelt, zwei mehr als in der Vormeldung. Ein Patient befindet sich auf der Intensivstation. Die Zahl der seit Ausbruch der Pandemie im Landkreis Stade an oder mit dem Virus Verstorbenen liegt unverändert bei 250 (Quelle: FRL Stade/IVENA).
Inzidenzen in den Nachbarkreisen
- Rotenburg: 658,8
- Harburg: 636,8
- Cuxhaven 768
Quelle: RKI, 18. Oktober, 14.08 Uhr
Lauterbach: Nachtdienste sollen wegfallen, um Pflegepersonal zu entlasten
Angesichts steigender Corona-Zahlen und Personalnot in vielen Krankenhäusern plant Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine Reform zur Entlastung. Ziel dabei sei es, alle dafür geeigneten Behandlungen als Tagesbehandlung durchführen zu können, machte er am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“ deutlich. So sollten Nachtdienste wegfallen und Pflegekräfte entlastet werden. „Wir haben ja nicht zu wenig Pflegekräfte gemessen an der Bevölkerung, wir setzen sie sehr wenig effizient ein.“
Lauterbach hatte gesetzliche Neuregelungen bereits angekündigt und Empfehlungen einer Regierungskommission begrüßt, wonach unnötige Übernachtungen bei Klinikuntersuchungen künftig wegfallen können.
Insgesamt gehe es um die größte Krankenhausreform der vergangenen 20 Jahre, machte der Minister deutlich. Er wies in diesem Zusamenhang auch auf Änderungsbedarf beim Vergütungssystem über Pauschalen für Behandlungsfälle hin. Diese Fallpauschalen hätten die Kliniken „komplett durchökonomisiert“.
Vor dem Hintergrund der gestiegenen Corona-Infektionszahlen sprach sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erneut für die Rückkehr der Maskenpflicht in Innenräumen aus. „Wir haben jetzt schon hohe Fallzahlen.“ Im späten Herbst und Winter würde dies zu großen Problemen führen. „Ich hoffe, dass sich die Länder verantwortlich zeigen“, sagte Lauterbach.
Amtsärzte fordern Maskenpflicht in Supermärkten, Geschäften und öffentlichen Gebäuden
Der Druck auf die Länder wächst. Nachdem bereits die Deutsche Krankenhausgesellschaft mit Blick auf die Corona-Inzidenzen in Deutschland eine Rückkehr zur Maskenpflicht in Innenräumen gefordert hatte, sprechen sich jetzt auch die Amtsärzte dafür aus. "Wir brauchen jetzt eine Maskenpflicht in Innenräumen wie Supermärkten, Geschäften und öffentlichen Gebäuden", sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Johannes Nießen, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). "Die Länder sind am Zug, die Maskenpflicht sofort umzusetzen. Sonst droht eine Überlastung des Gesundheitssystems und eine Überlastung der Bereiche mit patientennahem Kontakt wie Kliniken."
Bei einer weiter steigenden Inzidenz sollte eine solche Maskenpflicht laut Nießen auch auf andere Bereiche ausgeweitet werden. "Sobald die Inzidenz über 1000 klettert, müssen wir auch eine Maskenpflicht für Bars, Gastronomie und Restaurants in Betracht ziehen. Dann haben wir nämlich in Wirklichkeit eine Inzidenz von 3000", sagte der Verbandschef.
Eine bundesweite Maskenpflicht gibt es derzeit nur noch in Fernzügen und -bussen, Kliniken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen. Darüber hinaus können die Länder sie bei Bedarf in Innenräumen einführen. Angesichts steigender Inzidenzen werden immer wieder Rufe nach einer Rückkehr zur Maskenpflicht in Innenräumen laut.
Die Inzidenzen geben der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche an. Nießen geht von einer hohen Dunkelziffer von Infektionen mit dem Coronavirus aus, da viele Menschen bei einem Corona-Verdacht keinen PCR-Test mehr machten, sondern nur noch einen Schnelltest. Diese flössen aber nicht in die Statistik ein.