Zähl Pixel
Archiv

Angeklagter gesteht Raubüberfall: „Ich bekenne mich dazu“

Im Prozess um einen spektakulären Raubüberfall auf einen Juwelier in Timmendorfer Strand hat der Angeklagte gestanden (Symbolbild). Foto: Pixabay/Photo Mix

Im Prozess um einen spektakulären Raubüberfall auf einen Juwelier in Timmendorfer Strand hat der Angeklagte gestanden (Symbolbild). Foto: Pixabay/Photo Mix

Sechs Jahre nach einem Überfall auf einen Juwelier gesteht ein 47-Jähriger vor Gericht die Tat. Die Sendung „XY...ungelöst“ und ein Hinweis aus der Bevölkerung führten die Polizei auf die Spur des Mannes. Vor Gericht sagt er jetzt: „Ich bin schuldig.“

Mittwoch, 14.06.2023, 18:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

„Ich bin schuldig, ich bekenne mich dazu.“ Mit diesem Geständnis hat am Mittwoch in Lübeck der Prozess um einen spektakulären Raubüberfall auf einen Juwelier in Timmendorfer Strand begonnen. Im Juli 2017 sollen der heute 47 Jahre alte Angeklagte und ein gesondert verfolgter Mittäter das Juweliergeschäft im Zentrum des Ostseebades überfallen und knapp ein Dutzend hochwertige Armbanduhren im Wert von mehr als 170.000 Euro geraubt haben.

Er und sein inzwischen verurteilter Komplize waren erst anderthalb Jahre nach der Tat in der Schweiz festgenommen worden. Der Mittäter wurde inzwischen nach Angaben des Gerichts zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von sechs Jahren verurteilt.

Wenig Publikumsverkehr und kaum Polizei

„Wir haben vor der Tat in Hamburg und anderen Orten Ausschau nach geeigneten Objekten gehalten und der Laden in Timmendorfer Strand erschien uns am passendsten“, sagte er. „Dort war relativ wenig Publikumsverkehr und so gut wie keine Polizei.“ Auf die Frage des Vorsitzenden nach dem Grund für den Überfall sagte der Angeklagte: „Ich hoffte, dadurch mein finanzielles Problem zu lösen.“

Am Tattag klingelten die Täter nach Angaben der Staatsanwaltschaft an der Tür zum Juweliergeschäft. „Als ich öffnete, hielt mir einer der Männer gleich eine Waffe unter die Nase“, sagte eine ehemalige Angestellte des Juweliers am Mittwoch aus. „Ein zweiter Mann kam gleich hinterher und hat mehrfach auf die Vitrine eingeschlagen“, sagte sie weiter. Mit einem mitgebrachten Vorschlaghammer habe er die Scheiben einer Ausstellungsvitrine zertrümmert und daraus insgesamt elf Uhren geraubt.

Räuber flüchteten zu Fuß

Ein weiterer Angestellter hatte die Tat vom hinteren Bereich des Ladens aus beobachtet und einen sogenannten Stillen Alarm ausgelöst. Die Räuber flüchteten unterdessen zu Fuß, weil der als Fluchtfahrzeug vorgesehene Motorroller nicht ansprang. Sie hätten sich dann nach Hamburg durchgeschlagen und dort die Beute geteilt, sagte der Angeklagte am Mittwoch.

Was sie offenbar nicht ahnten: Ihre Tat war im Laden von einer Videokamera gefilmt worden. Die Aufnahmen führten zunächst die Schweizer Beamten und dann auch die deutsche Polizei auf die Spur der Täter. Der Prozess wird am Montag (19. Juni, 10 Uhr) fortgesetzt. Möglicherweise solle an diesem Tag bereits ein Urteil verkündet werden, sagte der Richter. (dpa)

Weitere Artikel
Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.