Angstraum Stader Bahnhof: Maßnahmen für ein besseres Sicherheitsgefühl

Die Sträucher am Parkplatz Hospitalstraße wurden zurückgeschnitten. Das sorgt für eine bessere Übersicht. Foto: Hansestadt Stade
Der Bahnhof gehört zu den Bereichen, in denen sich einige Stader nicht mehr sicher fühlen. Die Kommunalen Betriebe Stade wollen Abhilfe schaffen.
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Stade. Immer wieder hat sich die Politik in Stade im vergangenen Jahr mit sogenannten Angsträumen beschäftigt. Bereiche in der Hansestadt, in denen Bürger sich nicht sicher fühlen. Der Pferdemarkt wurde als ein solcher Angstraum identifiziert, aber auch der Stader Bahnhof gehört dazu.
Mehr Laternen am Parkplatz sollen Sicherheit schaffen
Rund um den Parkplatz an der Hospitalstraße haben die Kommunalen Betriebe Stade (KBS) jetzt einige Maßnahmen umgesetzt, die das Sicherheitsgefühl erhöhen sollen. Darauf weist Stephan Voigt, Pressesprecher der Hansestadt Stade, hin.
So wurden der Bürgersteig am Fuße der Hansebrücke sowie der Treppenaufgang auf der anderen Seite neu beleuchtet. Bereits vorhandene Laternen auf dem Parkplatz wurden mit energieeffizienten und gleichzeitig deutlich helleren LED-Leuchtmitteln bestückt. Mehr Licht soll mehr Sicherheit vermitteln.

Mitarbeiter der Kommunalen Betriebe Stade haben in den vergangenen Wochen für mehr Licht und bessere Sicht am Parkplatz Hospitalstraße gesorgt. Foto: Hansestadt Stade
Zusätzlich haben die Mitarbeiter der KBS das Grün am Rande der Parkbuchten zurückgeschnitten und ersetzt. Auch das Grün zwischen Parkplatz und Harburger Straße wurde zurückgeschnitten, damit der Parkplatz von den benachbarten Häusern und der Straße besser einsehbar ist.
Die neue Beleuchtung und die bessere Einsehbarkeit waren zwei Maßnahmen, die der Stader Rat im März vergangenen Jahres beschlossen hatte. Auch hell gestrichene Mauern sollen dem dunklen Charakter des Bahnhofs entgegenwirken und das Sicherheitsgefühl erhöhen.
Frauen fühlen sich unwohl am Bahnhof
Zu dunkel, zu einsam: Zuvor hatten insbesondere Frauen über ein „unangenehmes Gefühl“ oder Ängste geklagt, wenn sie abends allein am Bahnhof unterwegs waren (das TAGEBLATT berichtete).
In diesem Jahr meldete die Polizei bereits zwei Überfälle am Stader Bahnhof: Im Januar und Februar sollen dort Männer angegriffen und bestohlen worden sein.
Polizeisprecher Rainer Bohmbach bestätigte dem TAGEBLATT im vergangenen Jahr: Es gibt Kriminalität im Bahnhofsumfeld, doch sie richte sich in der Regel nicht gegen die Bahnnutzer. Die Delikte: Körperverletzungen, Bedrohung und Drogen. Das Klientel vor Ort bleibe unter sich.
Ordnungsdienst in der Stader City
Erst im vergangenen Dezember hatte der Rat der Stadt beschlossen, einen kommunalen Ordnungsdienst auf den Weg zu bringen, um das Sicherheitsgefühl in der City zu stärken. Bereits ab dem kommenden Jahr könnten Sicherheitsleute durch die Innenstadt patrouillieren. Rund 450.000 Euro kostet diese Maßnahme die Stadt.
Besonders im Fokus steht der Pferdemarkt. Bürger klagen über alkoholisierte Personen sowie Gruppen von Jugendlichen, die lautstark auffallen. Viele Menschen fühlten sich dort nicht mehr sicher (das TAGEBLATT berichtete mehrfach). Allerdings handelt es sich laut Polizeistatistik dort nicht um einen Kriminalitätshotspot.