Beliebtes Kinderessen im Test: Welche Fischstäbchen ein Schadstoffproblem haben

Kinder lieben sie - doch leider sind mehr als die Hälfte der getesteten Fischstäbchen schadstoffbelastet. Foto: Christin Klose/dpa-tmn/dpa
Außen knusprig, innen zart: So lieben vor allem Kinder ihre Fischstäbchen. Doch entsprechen sie auch immer allen Qualitätskriterien? Die Stiftung Warentest machte nur zweimal einen richtig guten Fang. Auch von Bio-Spaghetti waren die Tester enttäuscht.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Dass der Fischstäbchen-Check der Stiftung Warentest nicht so rosig ausfällt, liegt nicht am Fisch: Wer Fischstäbchen kauft, bekommt auch ganze Stücken Alaska-Seelachs oder Seelachs unter der Panade serviert - und keinen Fischmus. Zudem gibt es Fischsiegel wie MSC oder Naturland Wildfisch. Beide Bestände gelten als nicht überfischt oder gefährdet.
Was aber den Testern übel aufstößt: Elf der 19 untersuchten Fischstäbchen - elf klassische Stäbchen, vier Backfischstäbchen sowie vier vegane Alternativen - haben laut „test“ (Ausgabe 3/2024) ein Schadstoffproblem.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Zeitschrift „Öko-Test“ 19 Produkte mit Fisch und 12 ohne Fisch verkostet. Die Untersuchungen zeigten, dass mehr als die Hälfte der Fischstäbchen mit krebsverdächtigen Fettschadstoffen belastet war. Fünf belastete Fischstäbchen würden schon mehr als die Hälfte davon für ein 30-Kilo-Persönchen ausschöpfen, rechnen die Öko-Tester damals vor.
Ähnlich wie auch bei manchen Hähnchen-Nuggets oder Veggie-Schnitzeln kommen die Übeltäter aus dem Öl, mit dem die Hersteller die Panade frittieren. Stecken im Fettanteil der untersuchten Stäbchen mehr chemische Ester-Verbindungen (3-MCPD) als in der EU erlaubt, führt das zu Punktabzügen.
Testsieger zeigen: Schadstoffe lassen sich minimieren
Ganz vermeidbar seien die Fettschadstoffe nicht, aber sie ließen sich durch zusätzliche Öl-Filtersysteme minimieren, wie es etwa Testsieger Frosta einsetze, heißt es in „test“. Neben den Frosta-Stäbchen (8,90 Euro/Kilo) kassierten auch die Fischstäbchen vom Bio-Anbieter Alnatura (16 Euro/Kilo) das Gesamturteil „gut“.
Lebensmittel
T Pestizide und Keime in der Pizza: Fertigteig im Test
Doch warum schaffen das nicht mehr Anbieter? Bei den acht mit „befriedigend“ und den neun mit gerade noch „ausreichend“ bewerteten Stäbchen tauchten neben den Schadstoffproblemen auch Mängel im Geschmack („leicht alte Frittierfettnote“) oder der Konsistenz („kaum knusprig“) auf. Oder veganen Alternativen fehlte einfach der Fischgeschmack. Abzüge gab es bei den Backfischstäbchen, weil der vorgeschriebene Fischanteil von 65 Prozent nicht erreicht wurde - bei ihnen macht die Panade mehr als 35 Prozent aus.
Spaghetti im Öko-Test: Zwei Bio-Produkte rasseln durch
Anders bei den von der Zeitschrift „Ökotest“ untersuchten Spaghetti. Ihr Ergenis klingt für einen Lebensmittel-Test eigentlich sensationell: Mit 25-mal „sehr gut“ und zweimal „gut“ hagelt es Bestnoten im großen Spaghetti-Check der Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 03/2024). Wären da nicht enttäuschende Ausreißer ausgerechnet aus der Bio-Abteilung - mit Mineralölgehalt, Schimmelpilzen und Glyphosat-Rückständen. Acht Spaghetti bringen es so nur zu „befriedigenden“ Noten und zwei fallen mit „mangelhaft“ komplett durch.
Verbraucherschützer
Achtung Betrug: App installiert – Bankkonto leer
Auf Mineralölrückstände stoßen die Tester ja häufiger, vor allem in Olivenöl und Butter. Vermutlich gelangen sie über Druckfarben aus der Verpackung oder Schmierfetten von Produktionsanlagen in die fetthaltigen Produkte. Aber in Pasta? Der Fettgehalt von klassischen Spaghetti aus Hartweizengrieß liegt zwischen einem und zwei Prozent. Also eine fette Überraschung für die Tester. Auch der Händler könne sich das laut „Öko-Test“ nicht erklären. Er habe inzwischen einen neuen Lieferanten.
Ärgerlich sei auch der Nachweis von Pestiziden in acht der 37 Spaghetti, so die Öko-Tester. Aber das könne man auch positiv sehen: Im Test vor drei Jahren steckten in mehr als der Hälfte der überprüften Spaghetti Spritzgifte oder Spuren davon. (dpa)
