Preisrutsch im Supermarkt: Butter deutlich günstiger, Kaffee folgt dem Trend
Ende 2024 kostete ein Päckchen Butter 2,39 Euro, nun sind es nur noch 1,39 Euro. Foto: Monika Skolimowska/dpa
Aldi, Kaufland, Lidl & Co.: Noch Anfang 2025 mussten Verbraucher für Butter tief in die Tasche greifen, jetzt wird sie immer billiger. Gute Nachrichten beim Einkaufen gibt es auch für Kaffeetrinker.
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Bonn. Der Butterpreis im Einzelhandel fällt auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Supermarktketten und Discounter reduzieren den Betrag für ein 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter ihrer Eigenmarken in dieser Woche um weitere 10 Cent auf 1,39 Euro. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Auch andere Butterprodukte sollen günstiger werden. Erst im September hatten die Händler ihre Preise zweimal gesenkt.
„In Deutschland und in der EU wird im Herbst 2025 mehr Milch erzeugt als im Vorjahr“, sagt Marktexpertin Kerstin Keunecke von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft. Dem erhöhten Angebot stehe eine teils verhaltene Nachfrage gegenüber. Ein weiterer Grund für die sinkenden Preise sei der höhere Fettgehalt in der Rohmilch. Je weniger Fett die Milch enthält, desto mehr Milch wird für die Butterproduktion benötigt.
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Bei Butter gab es in den vergangenen Jahren große Preisschwankungen. Im Sommer 2023 zahlten Kunden für das billigste Päckchen Eigenmarken-Butter in den meisten Geschäften 1,39 Euro. Im Oktober 2024 war der Preis auf 2,39 Euro gestiegen. Butter war damit so teuer wie noch nie. Seit Februar sinken die Preise wieder.
Kaffee wird wieder etwas günstiger
Die Kaffeepreise sind zuletzt stark gestiegen - nun geben sie im Einzelhandel erstmals nach längerer Zeit leicht nach. Für Verbraucherinnen und Verbraucher wird das beliebte Heißgetränk wieder etwas günstiger: Die großen Lebensmittelhändler senken die Preise ihrer Kaffee-Eigenmarken. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Bei Lidl, Kaufland, Aldi Nord und Aldi Süd, Edeka, Netto, Rewe, Penny und Norma kosten die entsprechenden Produkte ab sofort rund sieben Prozent weniger. Eine Kilo-Packung Bohnen liegt - je nach Sorte -zwischen 11,99 und 12,99 Euro. 500 Gramm gemahlenen Röstkaffee gibt es ab 5,49 Euro. Betroffen sind Marken wie „Bellarom“, „Barissimo“ oder „Gut & Günstig“.
Starker Preisanstieg wegen schlechter Ernten
Trotzdem bleiben die Produkte deutlich teurer als zu Jahresbeginn, wie Daten der Vergleich-App Smhaggle zeigen. Kaffee hat sich in den vergangenen Jahren stark verteuert. Noch 2023 zahlten Kunden für ein Kilo Eigenmarken-Bohnen weniger als acht Euro, gemahlener Röstkaffee kostete weniger als vier Euro.

Eine Hand schüttet geröstete Kaffeebohnen auf eine Schale. Foto: Jens Büttner/dpa
Grund für den starken Preisanstieg waren höhere Rohstoffpreise, ausgelöst von Trockenheit und schlechten Ernten in wichtigen Anbauländern. Entspannung ist aktuell nicht in Sicht. An der Rohstoffbörse in New York erreichte der Terminkontrakt für die Sorte Arabica in dieser Woche ein Rekordhoch. Der Börsenpreis bildet eine Grundlage für den weltweiten Kaffeepreis. Nur ein Teil der weltweiten Bestände wird direkt an der Rohstoffbörse gehandelt.
Wegen der hohen Preise haben Verbraucher verstärkt nach Sonderangeboten gegriffen. Kaffee spielt für den Handel eine wichtige Rolle. Wie Milch oder Butter zählt er zu den sogenannten Eckprodukten, die eine besondere Zugkraft haben und Kunden in die Geschäfte locken.
Lebensmittel 37 Prozent teurer als 2020
Die Verbraucherorganisation Foodwatch wirft Supermärkten und Discountern vor, ihre Kundschaft zu täuschen. „Die großen Rabattaktionen entpuppen sich als bloßer PR-Gag. Nur wenige Produkte, darunter vor allem Eis, Süßigkeiten und Alkohol, sind tatsächlich dauerhaft günstiger geworden“, sagte Alina Nitsche von Foodwatch. Viele andere Lebensmittel seien teurer geworden, obwohl die Kosten für Energie und Rohstoffe wieder gesunken seien.
Seit 2020 sind die Verbraucherpreise in Deutschland insgesamt deutlich gestiegen. Zwar hat sich die Inflation zuletzt etwas abgeschwächt, doch laut Statistischem Bundesamt sind Lebensmittel immer noch rund 37 Prozent teurer als vor fünf Jahren.