Corona: Stiko-Chef will Impfempfehlung nicht ausweiten – Mehr Infektionen in den Elbe Kliniken

Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO) spricht während einer Pressekonferenz. Foto: David Young/dpa
Die zweite Corona-Boosterimpfung soll nach Angaben der Ständigen Impfkommission auch weiterhin nur über 60-Jährigen und Menschen mit Vorerkrankungen empfohlen werden. Es sei derzeit keine Ausweitung der bestehenden Impfempfehlungen geplant.
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Das sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens der Deutschen Presse-Agentur. Dazu gebe es keinen Anlass. "Denn es zeigt sich, dass die Impfung keinen längerfristigen Schutz vor einer Corona-Infektion bietet, allerdings wohl vor einem schweren Verlauf", sagte der Ulmer Virologe. Es sei nicht denkbar, die breite Öffentlichkeit regelmäßig impfen zu lassen, um Infektionen zu vermeiden. Jeder werde sich absehbar immer mal wieder infizieren.
Zur Entwicklung der aktuellen Corona-Infektionslage sagte Mertens, diese sei sehr schwer vorherzusagen. Er rechne aber mit einem Anstieg der Infektionszahlen bis Dezember. Derzeit gebe es wieder eine Corona-Erkrankungswelle, die Kliniken aber vor allem wegen Personalengpässen auch infolge von Ausfällen teilweise vor Probleme stelle. Mertens rechnet zudem zu einem gewissen Maß mit Nachholinfektionen bei Grippe.
43 coronapositive Patienten in den Elbe Kliniken
Die Zahl der Patienten in den Elbe Kliniken Stade und Buxtehude, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, ist am Montag erneut angestiegen. Derzeit werden an beiden Standorten 43 Infizierte behandelt, neun mehr gegenüber der Vormeldung; weiterhin ein Patient liegt auf der Intensivstation (Quelle: FRL Stade/IVENA, Stand: 24. Oktober 2022). Wichtig zu wissen: Solche Zahlen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Sie ändern sich oft an einem Tag mehrfach.
Neue Corona-Fälle hat das Kreis-Gesundheitsamt am Wochenende nicht an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet, sodass die am Montag (Stand: 3.06 Uhr) vom RKI für den Kreis Stade ausgegebene Inzidenz von 608,2 Neuansteckungen bezogen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen nicht das tatsächliche Infektionsgeschehen abbildet. (vdb/dpa)