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Kamin & Co.

Landkreis nimmt nächste Müllsünder in den Blick – Verbote beachten

So darf Asche aus Kamin oder Ofen nicht entsorgt werden. Darauf weist die Abteilung Abfallwirtschaft des Landkreises Stade hin.

So darf Asche aus Kamin oder Ofen nicht entsorgt werden. Darauf weist die Abteilung Abfallwirtschaft des Landkreises Stade hin. Foto: Landkreis Stade/Archiv

Neben dem anhaltenden Ärger um falsch befüllte Biotonnen hat der Landkreis Stade weitere Müllsünder im Visier. Dabei geht es um das Heizen mit einem Ofen. Was man beachten sollte - und was verboten ist.

Von Redaktion Samstag, 20.01.2024, 13:15 Uhr

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Landkreis. Was kann schöner sein als die wohlige Wärme eines Ofens in der kalten Jahreszeit? Offene Kamine und Kaminöfen sind stark im Kommen. Deshalb ist es wichtig, diese Feuerstätten richtig zu nutzen. „Denn nicht alles, was brennbar ist, darf auch hinein.“ Darauf weisen die Kreis-Abfallberatung und die Schornsteinfegerinnung Stade hin.

Auch wenn es für manch einen sehr verführerisch ist, doch schnell noch den Schuhkarton oder das Möbelholz in den Ofen zu werfen: Das hat darin nichts zu suchen. „Grundsätzlich gehört nur naturbelassenes Holz, das ausreichend abgelagert und abgetrocknet ist, in die Feuerstätte“, erklärt der stellvertretende Obermeister der Schornsteinfegerinnung Stade, Michael Plümer. Zum Anzünden dürfen kleine Mengen Papier verwendet werden, keine ganzen Zeitungen oder Ähnliches.

Kaminöfen stehen für Wärme und Behaglichkeit.

Kaminöfen stehen für Wärme und Behaglichkeit. Foto: Maurizio Gambarini/obs

Kamine, Öfen & Co. sind keine Müllverbrennungsanlagen

Dasselbe gelte für Außenkamine, Feuerschalen oder -tonnen. Auch diese dürfen nur mit unbehandeltem, trockenem Holz, das ausreichend lange und richtig gelagert wurde, bestückt werden. „Abfälle, wie beispielsweise Möbelholz, behandeltes Bauholz, Vertäfelungen, Bodenbeläge, Kartons, Textilien und Verpackungen dürfen nicht verbrannt werden – auch, wenn es dem einen oder anderen als äußerst praktisch erscheint“, sagt Kreis-Abfallberaterin Sabine Kiehl. Diese gehörten in den Müll oder zum Wertstoffhof.

Werden Abfälle oder nicht ausreichend lange abgelagertes Holz verbrannt, entstehen giftige Gase, weil kein vollständiger Verbrennungsprozess stattfindet. Kaminbesitzer können im Ofen selbst den Check machen, ob unnötig viele Emissionen freigesetzt werden. Entwickelt sich wenig Rauch, ist die Asche fein und weiß und die Flamme lang und gelb spricht der Fachmann laut Zentralverband Sanitär Heizung Klima (SHK) von einer sauberen Verbrennung.

  • Tipp: Brennholz darf maximal 25 Prozent Restfeuchte oder einen Wassergehalt von maximal 20 Prozent vorweisen. Das lässt sich nur erreichen, wenn bereits gespaltenes Holz mindestens zwei Jahre gelagert wird. Dafür hält das Umweltbundesamt sonnige und luftige Orte für besonders geeignet, die sowohl vor Regen und Schnee, aber auch vor der Feuchte des Erdreichs geschützt sind. Gespaltenes Holz trocknet besser und lässt sich dann auch besser verbrennen. Aus Nachhaltigkeitsgründen sollte das Brennholz aus Wäldern der Region kommen, um längere Transportwege zu vermeiden.

Asche aus Kamin richtig im Restmüll entsorgen

Die Asche aus Kaminen, Öfen und anderen Feuerstätten ist verpackt - etwa in einer Tüte - über den Restmüll zu entsorgen. Landet sie unverpackt in der Mülltonne, verschmutzt die Asche neben der eigenen Mülltonne auch das Müllfahrzeug. Die Asche darf nicht in die Biotonne, den Kompost oder in den Garten gegeben werden, weil sie Schadstoffe enthält. „Nutzen Sie für die Sammlung einen feuerfesten Metallbehälter“, rät die Abfallberaterin.

Holzasche galt lange als guter Dünger für die Beete - das ist aber falsch. Sie enthält zwar viel Kalium, Kalzium, Magnesium und Spurenelemente - Stoffe, die den Pflanzen gut tun. Aber es finden sich in der Asche eben auch Schwermetalle, darunter vor allem Chrom, Kadmium und Blei.

Verbrennen von Schnittgut und Laub im Kreis Stade verboten

„Leider kommt es trotz Verbots immer noch vor, dass Baum- und Strauchschnitt aus dem Garten in Feuertonnen verbrannt wird“, berichtet der Landkreis etwa von Beschwerden von Nachbarn, die über Gestank und Rauch klagten. Dieses Verfeuern schade auch der Umwelt. Deshalb ist es verboten.

Stattdessen können Grünabfälle entweder im Garten kompostiert oder zu einer der Annahmestellen im Landkreis gebracht werden. Die Gebühr ist erschwinglich: je 100-Liter-Sack 90 Cent. Mit der Aufschichtung von Baumschnitt und Laub im Garten entstehe zudem für viele Kleintiere und Insekten ein Schutz- und Lebensraum.

Kontakt:

  • Ausführliche Informationen über den ordnungsgemäßen Betrieb von Feuerstätten gibt es bei den Schornsteinfegern.
  • Alle Fragen rund um die richtige Abfallentsorgung beantwortet die Abfallberatung des Landkreises unter Telefon 04141/ 12-8016 und per E-Mail an abfallwirtschaft@landkreis-stade.de.
A
Arne Birkl
29.01.202417:03 Uhr

Moin. Manchmal irgendwie überregulierend, unser Landkreis: Ascheimer heißt Ascheimer, da es der Eimer für die Asche ist.... Wenn die Herrschaften damit logistische Probleme haben, sollten Sie sich mal an die eigene Nase fassen.

Tatort Biotonne.... Kopfschüttel und weggehe...

Liebe Grüße

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