Mann von S-Bahn überrollt: Rettungskräfte müssen Zug per Hand wegschieben

Am Montagmorgen kam es zu massiven Einschränkungen auf den Linien S3 und S5. Foto: Niklas Graeber/dpa
Am Montagmorgen stand der S-Bahnverkehr lange still. In Hammerbrook war ein Mann ins Gleisbett gestürzt. Rettungskräfte mussten den Unfallzug aus dem Weg schieben.
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Hammerbrook. Nach erstem Ermittlungsstand der Bundespolizei Hamburg stürzte ein 53-Jähriger am Montagmorgen gegen 2.29 Uhr offensichtlich alkoholisiert und ohne Fremdeinwirkung an der S-Bahnstation Hammerbrook vom Bahnsteig in das Gleis 2.
Dort sei der Verunfallte zunächst regungslos liegen geblieben, heißt es in einer Mitteilung.
Gegen 4.14 Uhr sei die Person von einer einfahrenden S-Bahn, die als Leerfahrt ohne Fahrgäste an Bord unterwegs war, überrollt worden. Der Triebfahrzeugführer habe nach einer Schnellbremsung umgehend die Polizei alarmiert.
Rettungskräfte müssen Zug aus dem Weg schieben
Die Kräfte der Bundespolizei, der Feuerwehr und der Landespolizei Hamburg hätten eine Streckensperrung sowie eine Stromabschaltung der Schienen veranlasst.
Wie die Bundespolizei Hamburg berichtet, mussten die Einsatzkräfte die betroffene S-Bahn aus dem Weg schieben, um den Mann zu retten.
Bei dem 53-Jährigen seien insbesondere Gesichtsverletzungen zu erkennen gewesen. Nach einer Erstversorgung sei der Verletzte mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht worden. Der Triebfahrzeugführer der S-Bahn stand unter Schock und musste vor Ort abgelöst werden.
Nach jetzigem Ermittlungsstand kann die Bundespolizeiinspektion Hamburg ein Fremdverschulden ausschließen. Der Mann torkelte fußläufig auf dem Bahnsteig und stürzte anschließend in das Gleis 2. Das zeigten die Videoaufnahmen aus entsprechenden Überwachungskameras.
Bundespolizei warnt vor Leichtsinn am Bahnsteig
„Leider kommt es durch alkoholisierte Personen, verbunden mit leichtsinnigem Verhalten an Bahnanlagen, immer wieder zu Unfällen“, sagt Pressesprecher Woldemar Lieder. „Triebfahrzeugführer von Zügen können nicht ausweichen, oftmals sind die Bremswege zu lang, um ein Erfassen von Personen im Gleisbereich noch zu verhindern. Häufig gefährden sich Personen in den Gleisen durch ihr leichtsinniges Verhalten nicht nur selbst, sondern auch Reisende und Helfer.“
Weiterhin Einschränkungen im Bahnverkehr möglich
Aufgrund des Personenunfalls fuhren in den frühen Morgenstunden keine S-Bahnen zwischen Wilhelmsburg und Hauptbahnhof. Pendler aus dem Landkreis Stade gelangten zwischenzeitlich mit der S5 nur bis Neugraben. Die S3 fuhr lediglich zwischen Hauptbahnhof und Altona sowie zwischen Wilhelmsburg und Neugraben.
Obwohl der Einsatz in Hammerbrook beendet ist, kann es weiterhin zu Verspätungen kommen. Das hat die S-Bahn Hamburg auf der Plattform „X“ bekanntgegeben. (tom)
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde um 9.40 Uhr aktualisiert.