Steckdosen manipuliert: Passagiere erhalten Stromschlag im Flixtrain nach Hamburg

Ein Zugbegleiter geht durch einen Flixtrain. In zwei Zügen wurden die Steckdosen manipuliert, Passagiere erlitten gefährliche Stromschläge. Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Flixtrain-Passagiere sollten vorsichtig sein: Bereits zwei Menschen erhielten einen Stromschlag, als sie die Steckdose im Zug benutzen wollten. Jemand hat sich daran zu schaffen gemacht. Die Polizei mahnt zur Vorsicht.
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Wie die Hamburger Bundespolizei berichtet, erhielt eine 47-jährige Frau am Sonntagmittag im Flixtrain 1358 auf der Fahrt von Berlin nach Hamburg einen starken Stromschlag. Sie habe mit einer Hand nach der Steckdose an ihrem Sitzplatz gestastet und dabei einen schmerzhaften Stromschlag sowie Herzrasen erhalten, berichtete die Frau in Hamburg den Beamten. Die Frau hatte geistesgegenwärtig ein Foto der Steckdose gemacht. "Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurde die Steckdose manipuliert", sagt der Pressesprecher der Hamburger Bundespolizei, Woldemar Lieder.
Nach ihrer Ankunft im Hamburger Hauptbahnhof ließ sich die Frau in einem Krankenhaus untersuchen, wo sie zur Beobachtung bis zum Abend blieb. Nach derzeitigem Stand erlitt sie laut Polizei keine ernsthaften Verletzungen.
800 Passagiere müssen Flixtrain verlassen
Bei der manipulierten Steckdose handelt es sich nicht um einen Einzelfall: Auch im Flixtrain 1807 auf der Fahrt von Hamburg nach Stuttgart traf es am Sonntag einen Passagier. Der 19-jährige Mann habe gegen 17 Uhr sein Ladekabel in die Steckdose unter seinem Sitz stecken wollen, als er einen schmerzhaften Stromschlag erhielt. Der 19-jährige wurde dabei laut Polizei nicht ernsthaft verletzt.
Nach seinem Stromschlag informierte er den Zugbegleiter, daraufhin wurden die Stromkreise in allen Waggons ausgeschaltet. Der Zug hielt außerplanmäßig im Bahnhof Celle. Zur Sicherheit mussten rund 800 Fahrgäste aussteigen. Nochmals wurden alle Steckdosen kontrolliert, aber keine weiteren Manipulationen festgestellt. Der 19-Jährige wurde in einem Rettungswagen untersucht, konnte jedoch die Fahrt im selben Zug gegen 19 Uhr fortsetzen.
Steckdosen vor Benutzung prüfen
Jetzt ermittelt die Bundespolizeiinspektion wegen gefährlicher Körperverletzung.
Die Beamten warnen: Nach ersten Ermittlungen könnten der oder die Täter in der Absicht gehandelt haben, unbekannte Personen erheblich zu verletzen. Fahrgäste sollten grundsätzlich darauf achten, ob Fremdkörper in Steckdosen erkennbar sind und beim Verdacht umgehend das Zugpersonal informieren. (dpa)

Ein Großraumwagen des Fernzuganbieters Flixtrain. Foto: Marius Becker/dpa