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Frost und Glatteis

Straßen nicht geräumt: Müllabfuhr im Landkreis fällt aus

Der Müllwerker entscheidet während der Tour, ob eine Straße befahrbar ist.

Der Müllwerker entscheidet während der Tour, ob eine Straße befahrbar ist. Foto: Karl Meyer AG

Privathaushalte hatte der Landkreis zuvor zur Räumpflicht ermahnt. Jetzt bittet er um Verständnis: Weil einige Straßen nicht befahrbar waren, kam die Müllabfuhr nicht. Was betroffene Bürger jetzt tun sollen.

Von Redaktion Montag, 04.12.2023, 16:39 Uhr

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Landkreis. Der Winter zeigt sich derzeit im Landkreis Stade von seiner frostigen Seite. Seit Sonntagabend gilt eine amtliche Warnung vor Frost, dazu droht auf den Straßen stellenweise Glatteisgefahr. Das trifft nun auch die Müllabfuhr im Kreis.

Wie Landkreis und Entsorger Karl Meyer mitteilen, waren am Montag wegen des Dauerfrosts und des am Morgen einsetzenden Schneefalls zahlreiche Straßen im gesamten Landkreis nicht oder nicht mehr geräumt. Diese seien deshalb nicht für die Fahrzeuge der Müllabfuhr befahrbar gewesen. Die Tonnen in den betroffenen Straßen wurden entsprechend nicht geleert. Laut Karl Meyer waren je nach Kommune sowohl die Haus- und Biomüllabfuhr als auch die Abfuhr der Gelben Säcke und der Altpapiertonnen betroffen. Wo genau keine Leerung stattgefunden hat, teilten Landkreis und Entsorger nicht mit.

Ob glatte Straßen befahrbar sind, entscheidet der Fahrer des Müllwagens vor Ort. Nur er kann die Gefahr abschätzen, heißt es weiter.

Keine Müllabfuhr: Tonnen sollen stehen bleiben

Ärgernis: Außerdem seien einige Straßen zugeparkt gewesen, hieß es weiter. Offenbar „verzichteten die Bürgerinnen und Bürger bei diesem Wetter wohl lieber auf ihr Auto“. Für die Müllabfuhr habe es so kein Durchkommen gegeben.

Wo geleert wurde, habe es ebenfalls wegen des Frosts Probleme mit festgefrorenen Abfällen in Biomülltonnen gegeben. Diese seien dann entsprechend nicht oder nur teilweise geleert worden. Auch wenn es bitter klingt: Die Leerung zählt, auch wenn die Mülltonne aufgrund eingefrorener Abfälle nicht vollständig geleert werden konnte. Zudem besteht kein Anspruch auf eine kostenlose Nachleerung.

Da die Temperaturen zunächst im Minusbereich bleiben sollen, rechnet der Entsorger auch an diesem Dienstag mit Beeinträchtigungen. Das Unternehmen wird die ausgefallenen Hausmüllabfuhren in den kommenden Tagen nachholen, so die Planung. Haushalte sind aufgefordert, ihre Tonnen einfach an den Straßen stehen zu lassen, bis diese entleert werden können. Dabei sollte jedoch kontrolliert werden, dass der Müll nicht weiter festfriert.

Sobald konkrete Nachholtermine feststehen, will der Entsorger darüber online informieren.

Tipps, damit der Inhalt der Mülltonne nicht einfriert

Vor der eigenen Haustür und auf Gehwegen sind aber auch Anwohner verpflichtet, Schnee und Eis zu räumen. Es gibt im Landkreis auch Straßen, in denen die Anlieger nicht nur den Gehweg, sondern auch einen Teil der Straße räumen müssen. Problem: Ist erst der Schnee zu einer glatten Eisfläche festgefahren, dann ist es sehr schwierig, diese Straße wieder eisfrei zu bekommen.

Um zu verhindern, dass der Inhalt Ihrer Mülltonne einfriert, sollten Sie einige Punkte berücksichtigen:

  • Nach der Leerung den Boden der Biotonne immer mit einigen Lagen Zeitungspapier oder einem Stück Karton bedecken. Alternativ kann man auch zu Papiersäcken greifen, die die Tonne komplett auskleiden. Die Säcke gibt es im Handel zu kaufen.
  • Im Winter sollte man der Biotonne möglichst nur „Trockenfutter“ geben, da nasses Material in der Tonne schnell festfriert.
  • Bei Küchenabfällen ist es hilfreich, sie zunächst gut abtropfen zu lassen und dann einzupacken. Dazu eignen sich Zeitungspapier oder Papiertüten. Auch Bioabfalltüten aus Recyclingpapier, die es im Handel zu kaufen gibt, sind eine gute Alternative.
  • Locker eingefüllte Abfälle frieren weniger leicht fest. Daher sollte man die Abfälle besonders im Winter niemals in die Tonne hineindrücken.
  • Nasses Laub und feuchte Gartenabfälle sind in der kalten Jahreszeit pures Gift für die braune Tonne, da sie das Festfrieren der gesamten Abfälle in der Biotonne beschleunigen.
  • Ist der Abfallbehälter überfüllt oder steht der Deckel längere Zeit offen, wird es bei Schnee oder Regen in der Tonne schnell nass und der Inhalt friert bei Minustemperaturen ein. Deshalb ist besonders in der kalten Jahreszeit darauf zu achten, dass der Deckel der Mülltonnen immer verschlossen ist.
  • Speziell für die Biotonne lohnt es sich, im Winter einen witterungsgeschützten Platz zu finden. Hier bieten sich Garage, Schuppen oder Hauswand an.
  • Sollte der Inhalt der Tonne trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einmal einfrieren, bleibt nichts anderes übrig, als selbst zum Spaten zu greifen und die Abfälle aufzulockern.

Minustemperaturen und Eisregen in den kommenden Tagen

In der ersten Wochenhälfte muss immer wieder mit Schnee, Regen und Eisregen im Landkreis gerechnet werden. Anschließend folgt eine niederschlagsärmere, aber oft kalte Wetterphase. Zum 2. Advent bringt ein Tief dann mildes, aber auch turbulentes Wetter.

Frostluft in der Nordosthälfte steht etwas milderer Luft im Südwesten gegenüber. Vor allem am Dienstag kommen die Niederschläge weiter nach Norden voran, wo die Temperaturen auch tagsüber kaum über 0 Grad steigen. Im Landkreis ist dann gefrierender Regen nicht ausgeschlossen.

Am zweiten Adventswochenende kommt nach einigen Wettermodellen deutlich mildere Luft aus Süden ins Land. Unklar ist, wie weit die milde Luft nach Nordosten vorankommt, so kann es nordöstlich der Elbe auch kälter bleiben.

Der Wind legt kräftig zu, selbst ein Sturmtief ist rund um den 2. Advent möglich. Auch in der anschließenden Woche sieht es bei den meisten milder aus als derzeit. (st/tip)

Abfallberatung Landkreis Stade
M
Michael Paege
04.12.202318:59 Uhr

Soso, der Landkreis hat Privathaushalten zur Räumpflicht ermahnt.
Dann soll der Landkreis mal selbst für freie Straßen sorgen und auch die zust. Städte und Gemeinden an ihre Räumpflicht erinnern.

R
Rainer Lilje-Halbritter
04.12.202318:56 Uhr

Als man noch die kompostierbaren Säcke nehmen durfte, war es einfacher: Die Tonne blieb trocken und die Säcke purzelten bei der Leerung einfach raus. Jetzt mit dem durchweichten Zeitungspapier gibt es bei Frost natürlich mehr Probleme. Aber was schert es den Landkreis. Er hat damit ja kein Problem und kann die Schuld auf andere schieben. Die Gebühren laufen ja weiter.

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