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Diese Lebensmittel könnten im Supermarkt für immer verschwinden

Schwer haben könnten es künftig auch Artikel wie Kondensmilch und Kaffeesahne sowie Kaffeefiltertüten.

Schwer haben könnten es künftig auch Artikel wie Kondensmilch und Kaffeesahne sowie Kaffeefiltertüten. Foto: Sven Hoppe/dpa

Was bei Älteren noch beliebt ist, kaufen Jüngere kaum noch. Eine Studie zeigt jetzt, welche Produkte aus den Regalen verbannt werden könnten.

Von Redaktion Dienstag, 03.09.2024, 14:22 Uhr

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Landkreis. Schmalz, Sauerkraut, Kondensmilch, Kaffeefilter - einige Produkte im Supermarkt könnten in den nächsten Jahren einer Studie zufolge deutlich an Bedeutung verlieren. Grund dafür seien veränderte Ernährungsgewohnheiten - und die Tatsache, dass die vor 1952 geborene Generation der Wiederaufbauer langsam ausstirbt. So heißt es in einem Bericht der zu Yougov gehörenden Consumer Panel Services GfK.

Darin werden verschiedene Beispiele aufgeführt, etwa tierische Speisefette wie Schmalz. Dies ist bei älteren Verbrauchern nach wie vor beliebt, wird von Jüngeren jedoch kaum gekauft. 41 Prozent des Umsatzes mit Schmalz entfallen demnach auf Wiederaufbauer, mehr als 36 Prozent auf Babyboomer (57 bis 71) und knapp 17 Prozent auf die Generation X (42 bis 56). Nur 6 Prozent des Umsatzes stammt von Millenials (27 bis 41) und der noch jüngeren iBrains (12 bis 26). Wegen des Trends zur pflanzlichen Ernährung und dem Alter der entsprechenden Konsumentengruppe, werde Schmalz weiter an Bedeutung verlieren, prognostiziert der Handelsexperte und Studienautor Robert Kecskes.

Was Ältere im Supermarkt kaufen, Jüngere aber nicht mehr

Im Jahr 2024 lag der Umsatzanteil der Wiederaufbauer bei Gütern des täglichen Bedarfs bei 14 Prozent. Die beiden jüngeren Generationen - Millenials und iBrains - kommen zusammen auf 29 Prozent. Sie greifen bei Trinkmilch und Milchgetränken, Sahne-Erzeugnissen, Joghurt, Quark und Desserts deutlich häufiger zu pflanzlichen Alternativen von. Menschen unter 42 Jahren stehen bei diesen Produkten für fast die Hälfte des Umsatzes, Babyboomer lediglich für 6 Prozent.

Einige Lebensmittel im Supermarkt könnten laut der Studie  in einigen Jahren zur Randerscheinung werden.

Einige Lebensmittel im Supermarkt könnten laut der Studie in einigen Jahren zur Randerscheinung werden. Foto: Sven Hoppe/dpa

Schwer haben könnten es künftig auch Artikel wie Kondensmilch und Kaffeesahne sowie Kaffeefiltertüten. Jeweils zwei Drittel des Umsatzes entfallen laut auf Wiederaufbauer und Babyboomer, aber nur gut 10 Prozent auf Millenials und iBrains. Filterkaffee wird der Studie zufolge in jüngeren Haushalten deutlich seltener aufgebrüht. Wenig gefragt sind auch Sauerkraut- und Rotkohl-Konserven, wo nur etwas mehr als 15 Prozent der Erlöse von Millenials und iBrains stammen.

Die Nahrungsmittel könnten „Gefahr laufen, zu Auslaufmodellen des kulinarischen Erbes unserer Großeltern zu werden“, so Kecskes. Mit dem Rückgang des Anteils der Wiederaufbauer sei damit zu rechnen, dass einige Kategorien und Marken in den nächsten Jahren weiter unter Druck geraten.

Lebensmittelhändler knacken Rekord - dennoch Umsatz-Minus

Der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland hat im Jahr 2023 einen Umsatzrekord erzielt und erstmals die Marke von 200-Milliarden-Euro geknackt. Die Händler konnten ihre Erlöse demnach nominal zwar um knapp fünf Prozent auf 204,5 Milliarden Euro steigern. Real, also bereinigt um Preissteigerungen, verzeichneten sie jedoch ein deutliches Minus. Das geht aus Zahlen hervor, die das Handelsforschungsinstitut EHI veröffentlicht hat. Das Umsatz-Plus ist damit niedriger als die Teuerung. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im vergangenen Jahr nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um mehr als 12 Prozent.

Die größten nominalen Umsatz-Zuwächse erzielten laut EHI Lebensmitteldiscounter wie Aldi und Lidl mit einem Anstieg um fast sieben Prozent. „In der wirtschaftlich angespannten Lage setzen die Deutschen offenbar auf das Preisversprechen dieser Händler“, sagte EHI-Experte Marco Atzberger. Die wechselnden Krisen hätten sich deutlich auf das Einkaufsverhalten und den Erfolg der einzelnen Betriebsformen ausgewirkt. Die Supermärkte legten 2023 trotz der gestiegenen Preise beim Umsatz nominal lediglich um etwas mehr als 4 Prozent zu.

Die Discounter bilden mit gut 46 Prozent den größten Anteil des Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland ab, Supermarktketten wie Edeka und Rewe rund 42 Prozent. Der Rest entfällt auf SB-Warenhäuser und kleine Lebensmittelgeschäfte. In der Bundesrepublik gab es im vergangenen Jahr laut EHI gut 36.858 Lebensmittelgeschäfte und damit fünf Prozent weniger als 2013. Gezählt wurden zuletzt rund 16.000 Discounter und mehr als 12.200 Supermärkte. (dpa)

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Carl-Heinz Thor Straten Wolf
03.09.202409:32 Uhr

So schlecht kann die Ernährungsgewohnheit der Wiederaufbauer und Baby Boomern nicht gewesen sein, Allergien etc. hatte so gut wie keiner, was man von der Feuchtuchgeneration nicht gerade behaupten kann.

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