Sturm wütet an Neujahr im Kreis Stade - Baum kracht auf Straße

Den in Buxtehude umgefallenen Baum beseitigte die Feuerwehr. Foto: Hellwig
Das Jahr beginnt im Kreis Stade stürmisch. In Buxtehude fällt ein großer Baum auf die Straße. Die Warnungen des Wetterdienstes halten an.
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Landkreis. Die Silvesternacht war geprägt von starken Stürmen - und der Wind hält an. Teilweise weht und stürmt es im Kreis Stade mit Windstärke 11. Der Deutsche Wetterdienst warnt noch bis 22 Uhr vor Sturmböen aus südwestlicher Richtung. Es gäbe eine Gefahr vor umherfliegenden Gegenständen und herabstürzenden Ästen.
In Buxtehude hielt sogar ein Baum dem Wetter nicht mehr stand. Die Kraft des Sturms entwurzelte den Baum, der in ganzer Länge quer auf die Konrad-Adenauer-Allee fiel.
Die Feuerwehr rückte an, um den Baum auf der mittlerweile abgesperrten Straße mit Motorsägen auseinanderzusägen und zu beseitigen. Zuvor mussten Einsatzkräfte bereits in Stade, Wiepenkathen und in Neuland umgestürzte Bäume beseitigen.
Da der Sturm noch anhalten soll, rechnet die Feuerwehr mit weiteren Einsätzen. Ab 22 Uhr warnt der Wetterdienst im Kreis Stade nur noch vor Windböen, die mit Geschwindigkeiten um 55 km/h auftreten können.
Schleswig-Holstein und Hamburg betroffen
Das neue Jahr startete auch in anderen Teilen Norddeutschlands stürmisch. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor heftigen Sturmböen in Schleswig-Holstein und Hamburg, vor allem an der Nordseeküste wurden schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 80 und 100 Kilometern anfangs aus südwestlicher, später aus westlicher Richtung erwartet. In Hamburg traten Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 65 und 75 Kilometern pro Stunde aus südwestlicher Richtung auf.
„Am heutigen Neujahr ist im Norden und Nordwesten wetterfeste Kleidung angebracht. Vom Emsland bis nach Vorpommern regnet es im Tagesverlauf, nach Nordwesten hin auch zeitweise kräftig. Dazu weht ein stürmischer Südwestwind, im Nordseeumfeld gibt es einen schweren Sturm“, teilte der Deutsche Wetterdienst mit.
Feuerwehr rückte zu zahlreichen Einsätzen aus
Wegen der Sturmböen musste die Feuerwehr Hamburg zu rund 40 Einsätzen ausrücken, wie ein Sprecher mitteilte. Meistens handelte es sich um umgestürzte Bäume oder Äste, abgefallene Dachziegeln oder Planen von Baustellen. Verletzt wurde niemand. Auch in Schleswig-Holstein waren die Einsatzkräfte wegen Sturmschäden unterwegs. So musste die Feuerwehr in Kiel zu rund zehn Einsätzen ausrücken.
Bei der Deutschen Bahn war es trotz des windigen Wetters relativ ruhig. Auf der Strecke zwischen Westerland auf Sylt und Hamburg-Altona fielen am Vormittag Züge aus, weil ein umgestürzter Baum die Gleise blockierte. Reisende mussten deshalb auf Busse und Taxen umsteigen und mit Verspätungen rechnen. Am Nachmittag musste die Strecke zwischen Ahrensburg und Hamburg-Rahlstedt wegen eines Schadens an der Oberleitung repariert werden.
Fähren fielen teilweise aus
Durch den Sturm kam es auch zu Behinderungen im Schiffsreiseverkehr. Die Verbindungen der Reederei Cassen Eils von Cuxhaven nach Helgoland und in die Gegenrichtung fielen am Neujahrstag wetterbedingt aus, wie die Reederei mitteilte. Auf der Föhr-Amrum-Linie wurde der Fährverkehr bis zum Nachmittag eingestellt. Auch zwischen Pellworm und Nordstrand kam es zu Ausfällen im Fährverkehr. Zwischen Sylt und dem Festland pendelte nach Angaben der FRS Syltfähre nur eines der beiden Schiffe.
Neujahrsbaden abgesagt
Das traditionelle Neujahrsbaden wurde aufgrund der erwarteten Sturmböen mancherorts in Schleswig-Holstein abgesagt. So fiel das gemeinsame Baden in Büsum und Wenningstedt-Braderup aus, wie die Veranstalter im Internet mitteilten. Auch das für den Neujahrstag geplante Warnemünder Turmleuchten wurde wegen der Sturmwarnung für die Ostseeküste kurzfristig abgesagt.
Das Hochwasser lag nach Angaben des Bundesamts für Seeschiffahrt und Hydrographie (BSH) am St. Pauli Fischmarkt 0,75 bis 1 Meter höher als das mittlere Hochwasser. In der Nacht zum Donnerstag könne das Hochwasser zwischen 1 und 1,5 Meter höher als das mittlere Hochwasser liegen. Auch im Bereich der Nordseeküste soll das Wasser auf 1 bis 1,5 Meter über dem mittleren Hochwasser steigen. Erst ab einem mittleren Hochwasser plus 1,5 Meter spricht man von einer Sturmflut.
Bereits am Abend und am Donnerstag soll sich der Wind laut Deutschem Wetterdienst aber wieder deutlich abschwächen. Dann treten nur noch im Süden und im Küstenbereich der Nord- und Ostsee stürmische Böen auf. Ansonsten gibt es für die Bewohner der Nordhälfte des Landes eine Verschnaufpause. (Hellwig/lw/dpa)