Zähl Pixel
Gesundheit

Viele Menschen essen zu viel Salz - Das raten Experten

Studien zeigen, dass zu viel Salz im Essen ungesund ist - zu wenig kann aber auch schädlich sein. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn/dp

Studien zeigen, dass zu viel Salz im Essen ungesund ist - zu wenig kann aber auch schädlich sein. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn/dp

Nur wenige Gramm Salz pro Tag - mehr sollten Menschen eigentlich nicht zu sich nehmen. Doch alleine schon in verarbeiteten Lebensmittel steck zu viel Salz - eine Tiefkühlpizza etwa deckt schon den Tagesbedarf. Also was tun?

Mittwoch, 14.12.2022, 06:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Salz besteht aus Natrium und Chlorid. Diese Elektrolyte nehmen zusammen mit anderen Mineralstoffen Einfluss auf den Wasserhaushalt des Menschen und sind an der Regulierung des Blutdrucks beteiligt. Natrium ist außerdem wichtig für die Reizweiterleitung von Nervenimpulsen und damit auch für die Funktion der Muskeln.

Können wir also überhaupt aufs Salzen verzichten oder leiden wir dann an Salzmangel? „Wohl kaum, denn Natrium und Chlorid sind auch in Trinkwasser, in Obst und Brot sowie in tierischen Produkten enthalten“, so Karolin Wagner, Ernährungswissenschaftlerin bei der AOK.

 Viele essen zu viel Salz

„Das Problem in der Bevölkerung ist nicht ein Zuwenig, sondern ein Zuviel an Salz“, betont die AOK-Expertin, und das könne der Gesundheit schaden. Denn Natrium bindet Wasser und erhöht damit das Volumen des Blutes. Dadurch besteht die Gefahr, dass der Blutdruck steigt – was Folgeerkrankungen bis hin zum Herzinfarkt oder Schlaganfall nach sich ziehen kann.

Deshalb empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, nicht mehr als sechs Gramm Salz pro Tag zu sich zu nehmen. Die Weltgesundheitsorganisation rät sogar zu maximal fünf Gramm Salz. Diese Mengen entsprechen etwa einem gestrichenen Teelöffel. Tatsächlich überschreiten 80 Prozent der Männer und 70 Prozent der Frauen diesen Grenzwert. Frauen verzehren durchschnittlich 8,4 Gramm Salz, Männer zehn Gramm pro Tag, wie Daten des Robert Koch-Instituts zu diesem Thema zeigen. Viele essen sogar täglich mehr als zehn Gramm.

Auf Fertigprodukte verzichten

Fünf oder sechs Gramm – so viel ist allein schon in einer Tiefkühlpizza enthalten. Tatsächlich nehmen die Menschen über verarbeitete Lebensmittel das meiste Salz auf. In 100 Gramm Brot können bis zu knapp 1,7 Gramm enthalten sein. Dabei ist laut verbraucherzentrale.de der rote Bereich bei mehr als 1,5 Gramm Salz erreicht. Und Karolin Wagner sagt: „Idealerweise sollte nicht mehr als 1,1 Gramm Salz pro 100 Gramm im Brot enthalten sein.“ In der Bäckerei könnten die Verbraucherinnen und Verbraucher nachfragen, ob eine Rezeptur vorliegt. Bei abgepacktem Brot heiße es, auf die Nährwerttabelle zu schauen.

Um Salz einzusparen, sollte man möglichst auf Fertigprodukte verzichten und naturbelassene, unverarbeitete Lebensmittel verwenden, so die AOK-Expertin. Ein Nebeneffekt: Frisches Gemüse und Obst enthalten viel Kalium – ein Gegenspieler von Natrium.

Kräuter bringen Geschmack

Die Würze kommt beim „Kräutern“. Ob Oregano, Majoran, Beifuß, Kerbel, Kardamom oder Kümmel: Gute Kräuter können zu ungeahnten Aromen verhelfen, sodass man mit der Zeit das Salz nicht mehr vermisst. Auch Zwiebeln, Knoblauch oder ein Spritzer Zitronensaft bringen interessante Noten in die Speisen. „Die Geschmacksnerven müssen sich erst an die salzärmere Kost gewöhnen, aber nach und nach kann man den natürlichen Geschmack der Lebensmittel umso intensiver wahrnehmen“, ist Karolin Wagner überzeugt. (ams)

Weitere Artikel