Zähl Pixel
Pandemie

Zahl der Corona-Patienten in Elbe Kliniken steigt sprunghaft

Die Intensivstationen der Elbe Kliniken sind voll – aber nicht wegen der Corona-Fälle. Gleichwohl müssen Kapazitäten wegen Corona freigehalten werden. Foto: Hajduk

Die Intensivstationen der Elbe Kliniken sind voll – aber nicht wegen der Corona-Fälle. Gleichwohl müssen Kapazitäten wegen Corona freigehalten werden. Foto: Hajduk

Diese Entwicklung war von Experten befürchtet worden: Auch im Kreis Stade verschärft sich die Corona-Lage. Wo die Zahlen nach dem langen Wochenende gestiegen sind.

Mittwoch, 05.10.2022, 12:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Das Robert Koch-Institut (RKI) vermeldet für den Landkreis Stade am Mittwochmorgen (Stand: 5. Oktober, 3.08 Uhr) einen Inzidenzwert von 502,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Damit liegt der Kreis nach dem langen Wochenende und der damit verbundenen Meldeverzögerung weiter über dem Bundesschnitt (414,0).

Ein weiterer Anstieg des Sieben-Tage-Wertes ist trotz der weiterhin nicht mehr verpflichtenden PCR-Testbestätigung in dieser Woche zu erwarten. Zum Vergleich: Am vergangenen Sonnabend hatte die Inzidenz bei 512 gelegen, dem bisherigen Höchstwert in diesem Herbst.

Das Kreis-Gesundheitsamt meldete 544 bestätigte Corona-Fälle nach dem Feiertagswochenende nach. Damit werden im Kreis erstmals seit August wieder mehr als 1000 Neuinfektionen binnen einer Woche verzeichnet. Insgesamt wurden seit Pandemie-Beginn 81.711 Menschen nachweislich positiv auf das Coronavirus getestet.

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

Jetzt die neue TAGEBLATT-Nachrichten-App
fürs Smartphone herunterladen

39 Patienten mit Covid-19 in Elbe Kliniken stationär aufgenommen

Der Wegfall der Maskenpflicht, die Zunahme der Veranstaltung ohne Abstandsgebot lassen die Corona-Zahlen wie erwartet wieder steigen. Prominentestes Beispiel derzeit: das Münchner Oktoberfest, wo die Inzidenz wie auch die Belegung der Krankenhäuser mit den Feierlichkeiten rapide zugenommen haben.

In den Elbe Kliniken in Stade und Buxtehude hat es ebenfalls einen sprunghaften Anstieg der Patientenzahlen gegeben. Mit Stand vom Mittwoch werden 39 Patienten stationär behandelt. Das sind zwölf mehr als in der Vormeldung. Die Patienten sind zum Teil mit einer Covid-19-Infektion aufgenommen worden, zum Teil sind sie aber auch wegen anderer Erkrankungen in der Klinik - Covid-19 lediglich eine Begleiterscheinung.

Erfreulich: Auf der Intensivstation muss derzeit kein Corona-Patient in Buxtehude oder Stade behandelt werden (Quelle: FRL Stade/IVENA). Zudem blieb zum Mittwoch die Zahl der Verstorbenen an oder mit dem Coronavirus im Kreis unverändert bei 243 Personen.

Mehr Corona-Infizierte in Niedersachsens Kliniken behandelt

Niedersachsenweit liegt die Inzidenz bei 429,9 - nach 399,6 vor einer Woche. Als maßgebliche Zahl zur Bewertung der Corona-Lage in Niedersachsen gilt jedoch die Hospitalisierungsinzidenz. Sie gibt an, wie viele Patientinnen und Patienten je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb von sieben Tagen neu mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern aufgenommen wurden. Laut Landesregierung lag dieser Wert am Mittwoch bei 11,5 - vor einer Woche hatte er noch 8,0 betragen. Landesweit waren 4,0 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Kranken belegt, eine Woche zuvor waren es 2,3 Prozent.

Laut dem niedersächsischen Corona-Fahrplan für Herbst und Winter soll es zu einer Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen kommen, wenn die Hospitalisierungsinzidenz über 15 liegt und gleichzeitig mehr als 10 Prozent der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt sind. 

Inzidenzwerte in den Nachbarkreisen

  • Cuxhaven: 471,9
  • Harburg: 421,3
  • Rotenburg: 437,0

(Stand: 5. Oktober, 3.08 Uhr, Quelle: RKI)

Lauterbach: Mit Maskenpflicht in Innenräumen nicht zu lang warten

Bundesweit registrierte das RKI am Mittwochmorgen eine Inzidenz von 414,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 133.532 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 95.811) und 128 Todesfälle (Vorwoche: 138) innerhalb eines Tages.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Länder aufgefordert, mit dem Erlass einer Maskenpflicht für Innenräume nicht zu lange zu warten. Bundesweit einheitlich gibt es eine FFP2-Maskenpflicht nur in Fernzügen und Fernbussen, Pflegeheimen, Kliniken und Arztpraxen. Über den Regionalverkehr entscheiden die Bundesländer - ihre Gesundheitsminister halten dort aber an der Maskenpflicht fest. Mit der seit Sonnabend geltenden Neuregelung können die Länder in Eigenregie noch schärfere Maßnahmen verordnen, etwa Maskenpflichten in Geschäften und Restaurants. (dpa/tip)

Weitere Artikel