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Rettungskräfte im Dauereinsatz: Schnee sorgt für Chaos auf Straßen im Landkreis

In Ritschermoor überschlug sich eine Autofahrerin und landete im Graben.

In Ritschermoor überschlug sich eine Autofahrerin und landete im Graben. Foto: Polizei Stade

Der erste Schnee fällt im neuen Jahr - und prompt kracht es überall im ganzen Landkreis. Die verunfallten Fahrer kamen jedoch glimpflich davon.

Von Redaktion Freitag, 03.01.2025, 08:25 Uhr

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Landkreis. Es schneit überall im Landkreis Stade. Am frühen Freitagmorgen mussten die Feuerwehren im Landkreis zu ersten Schneeunfällen im neuen Jahr ausrücken.

Zwei Unfälle auf der A26: Zu glatt und zu schnell

Auf der A26 zwischen den Anschlussstellen Horneburg und Dollern kam es zu einem Unfall. Ein Pkw geriet bei dem morgendlichen Schneetreiben ins Schleudern und kollidierte mit zwei weiteren Fahrzeugen, wie Michael Dehmlow von der Freiwilligen Feuerwehr Horneburg mitteilt. Einer der Pkw schleuderte dabei in die Leitplanke.

Durch den Schneefall am Freitagmorgen kam es auf der A26 zu einem Unfall.

Durch den Schneefall am Freitagmorgen kam es auf der A26 zu einem Unfall. Foto: Feuerwehr Horneburg

„Alle drei Fahrer der Fahrzeuge wurden durch den Rettungsdienst versorgt“, sagt Dehmlow. Sie seien nur leicht verletzt worden. Für die Zeit der Unfallaufnahme und der Aufräumarbeiten durch die Einsatzkräfte wurde die A26 zwischen Horneburg und Dollern gesperrt. Es bildete sich ein Rückstau von etwa einem Kilometer Länge, sagt Dehmlow. Um 7.07 Uhr konnte die Feuerwehr die Sperrung aufheben und die Autobahn wieder für die wartenden Fahrzeuge freigeben.

Fahrer kommt leicht verletzt ins Krankenhaus

Auf der Autobahn A 26 - Richtungsfahrbahn Stade - kam gegen kurz vor 6.30 Uhr ein 25-jähriger Stader mit seinem VW-Golf wegen nicht den Straßenverhältnissen angepasster Geschwindigkeit von der Fahrbahn nach rechts ab. Der hinter ihm fahrende 30-jährige Fordfahrer aus Stade wich dem Golffahrer aus und fuhr auf den vor ihm fahrenden Ford C-Max eines 55-jährigen Fahrers aus Estorf auf. Alle drei Fahrzeuge wurden teilweise erheblich beschädigt.

Der 25-Jährige und der 30-Jährige wurden nach der Erstversorgung durch den Rettungsdienst mit leichten Verletzungen ins Elbe Klinikum eingeliefert. Die Feuerwehr Horneburg rückte an der Unfallstelle an und sicherte die Unfallfahrzeuge ab. Die A26 musste für mehrere Stunden voll gesperrt werden, der Verkehr wurde über die B73 umgeleitet.

SUV-Fahrerin kracht auf K64 gegen einen Baum

Auf der Kreisstraße 64 kam es gegen 7 Uhr ebenfalls zu einem Unfall. Die 34-jährige Fahrerin eines Mercedes sei wegen der wetterbedingt glatten Fahrbahn nach einer leichten Rechtskurve von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt, wie Feuerwehrsprecherin Nora Schmidt-Eustermann und die Polizei Stade mitteilen. Die Wucht des Aufpralls sei so stark gewesen, dass einer der Vorderreifen des SUV abriss.

Der SUV ist gegen einen Baum geprallt.

Der SUV ist gegen einen Baum geprallt. Foto: Feuerwehr Samtgemeinde Harsefeld

„Die Fahrerin konnte zum Glück ihr total beschädigtes Fahrzeug selbstständig verlassen“, sagt die Feuerwehr-Sprecherin. Im Einsatz waren etwa zehn Einsatzkräfte der Feuerwehr Bargstedt. Die Frau und ihr Hund seien mit einem Schrecken davongekommen, sie war nur leicht verletzt und musste nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die K64 zwischen Kakerbeck und Bargstedt musste während des Einsatzes kurzfristig voll gesperrt werden. Den Schaden schätzt die Polizei auf circa 30.000 Euro.

A1: Unfall nach Hagelschauer

Bereits am Donnerstagnachmittag bereitete Hagel einer 22-jährigen Autofahrerin auf der A1 bei Buchholz (Landkreis Harburg) Probleme.

Die Frau habe gegen 15.50 Uhr auf der „hagelbedeckten Fahrbahn“ die Kontrolle über ihren Saab verloren, berichtet der Sprecher der Polizeiinspektion Harburg, Jan Krüger. Das Fahrzeug sei gegen die Mittelschutzplanke geprallt.

Die junge Fahrerin blieb unverletzt, teilt der Polizeisprecher mit. Er schätzt den Sachschaden auf knapp 5000 Euro.

Kontrollverlust im Alten Land und in Ritschermoor

Gegen 7.50 Uhr war ein 53-jähriger Polofahrer aus Stade auf der Landesstraße 140 in Hollern-Twielenfleth in Richtung Altes Land unterwegs, teilt die Polizei Stade mit. Hier sei er mehrfach über die Mittellinie gefahren und habe einen entgegenkommenden Ford an der Seite berührt. „Dieser verlor dadurch ebenfalls die Kontrolle und stieß frontal mit einem aus Richtung Stade kommenden Mitsubishi zusammen“, sagt Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Alle drei Autos wurden zum Teil beschädigt, verletzt wurde bei diesem Unfall niemand. Die L140 musste für die Unfallaufnahme etwa eine Stunde voll gesperrt werden, der Verkehr wurde durch die Polizei örtlich umgeleitet.

In Hollern-Twielenfleth kam es am Freitagmorgen zu einer Massenkarambolage.

In Hollern-Twielenfleth kam es am Freitagmorgen zu einer Massenkarambolage. Foto: Polizei Stade

Zeitgleich war eine 50-jährige Citroënfahrerin aus Engelschoff mit ihrem Auto auf der Kreisstraße 3 in Ritschermoor unterwegs, wo sie laut Polizeiangaben wegen nicht angepasster Geschwindigkeit auf der glatten Fahrbahn ins Schleudern geriet und nach rechts von der Fahrbahn abkam. Ihr Fahrzeug überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen.

Die Fahrerin des Citroen wurde zum Glück nur leicht verletzt.

Die Fahrerin des Citroen wurde zum Glück nur leicht verletzt. Foto: Polizei Stade

Die 50-Jährige wurde leicht verletzt, braucht aber ebenfalls nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Citroën wurde erheblich beschädigt, sagt Polizeisprecher Bohmbach.

E-Taxi kracht gegen Baum - Fahrerin schwerverletzt

Ein schwerer Unfall ereignete sich in Revenahe. Gegen 11.30 Uhr am Freitagmorgen verlor eine 67-jährige Fahrerin auf der Landesstraße 127 zwischen Kammerbusch und Apensen aus bisher ungeklärten Gründen die Kontrolle über ihren VW ID4 und geriet ins Schleudern, wie die Polizei mitteilt. Das Taxi prallte gegen einen Baum am rechten Fahrbahnrand und wurde zurück auf die Straße geschleudert. Ein nachfolgender Transporterfahrer versuchte dem schleudernden Taxi auszuweichen, fuhr über die abgerissene Frontschürze des VW. Dabei wurde sein Fahrzeug ebenfalls beschädigt.

Die Fahrerin des E-Taxis kam schwerverletzt ins Krankenhaus.

Die Fahrerin des E-Taxis kam schwerverletzt ins Krankenhaus. Foto: JOTO

Während die Fahrerin schwer verletzt wurde, kamen die beiden 78-jährigen Mitinsassen aus Sauensiek und Ahlerstedt laut Polizeiangaben mit leichten Verletzungen davon. Alle wurden ins Krankenhaus eingeliefert.

„Wir wurden schon auf der Anfahrt von der Leitstelle vor den glatten Straßen gewarnt“, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Gerd Bredehöft. Bei dem Unfall waren die Feuerwehren aus Apensen, Revenahe, Wiegersen, Sauensiek und Harsefeld im Einsatz. Mithilfe eines spezialisierten Geräts konnten die Einsatzkräfte das E-Auto in einen Ladezustand versetzen, damit es dementsprechend in den Parkmodus geht.

Die L127 war für die Rettungs- und Bergungsmaßnahmen zeitweise voll gesperrt. Der VW ID4 sei ein Totalschaden, gemeinsam mit den Schäden an dem Transporter beliefe sich die Schadenssumme auf etwa 50.000 Euro, teilt die Polizei mit. (sb/set/joto/pm)

H
Harald Kremers
03.01.202515:12 Uhr

Als Zugezogener aus dem sogenannten "Bergischen Land" (das gibts wirklich) bin ich immer wieder begeistert und erstaunt über die Fahrkünste der hiesigen Bevölkerung bei Schneemassen von bis zu 3 cm. Gab es hier mal Führerscheine ohne Fahrprüfung?

B
Burchard Neumaier antwortete am
04.01.202508:33 Uhr

Gab es Führerscheine nicht mal beim Ottoversand?

W
Wolfgang Ciminski antwortete am
04.01.202507:36 Uhr

Wenn das Trägheitsmoment zu Massenträgheit wird!

Ich kann Ihnen beiden nur zustimmen.

J
Jörn Weidt antwortete am
03.01.202515:55 Uhr

Nach 45 Jahren Hamburg-Pendler per Auto kann ich mich nicht erinnern, dass es jemals anders war. Beim ersten Schneefall der Saison bricht hier das Chaos aus. Da nimmt man entweder Urlaub, oder verbringt den Arbeitstag auf der Straße. Das wird erst besser, wenn die E-Autos mit ausfahrbaren Heizstäben ausgerüstet werden. Das ist dann der Elon Heat-Truck.

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