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Falsche Polizei, echtes Drama: Senior fällt auf neue Masche herein

Symbolbild.

Symbolbild. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

In Harsefeld ist ein Senior den Tricks von Telefonbetrügern aufgesessen. Er verlor mehrere Zehntausend Euro. Nun warnt die Polizei vor neuen Tricks der falschen Polizisten.

Von Redaktion Dienstag, 10.06.2025, 16:30 Uhr

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Harsefeld. Ein 68-jähriger Mann aus Harsefeld ist Opfer einer aufwendigen Betrugsmasche geworden. Wie die Polizei Stade berichtet, rief bei dem Senior vor dem Pfingstwochenende ein angeblicher „Herr Weber von der Kriminalpolizei“ an. Der Mann erklärte, in der Nähe habe es einen Einbruch gegeben. Zwei Täter seien bereits festgenommen worden.

„Dem Angerufenen wurde erklärt, dass einer der Festgenommenen der Polizei einen Deal angeboten habe“, so Polizeisprecher Matthias Bekermann. Er habe den Ermittlern verraten, dass die Kriminellen einen Mittäter in die örtliche Bank eingeschleust hätten. Dieser kriminelle Mitarbeiter könne leicht die Unterschrift von Kunden auf Überweisungen ins Ausland fälschen und Erspartes verschwinden lassen.

Opfer freut sich zunächst über Zusammenarbeit

Laut Angaben des Anrufers seien Spareinlagen von der Staatsanwaltschaft lediglich bis zu einer Summe von 10.000 Euro gesichert. Darüber hinaus gehende Beträge könnten angeblich in „sichere Verwahrung“ genommen werden. In seinem Fall habe sich die Staatsanwältin bereiterklärt, das darüber hinaus ersparte Geld in sichere Verwahrung zu nehmen.

Der Anrufer setzte den 68-Jährigen mit mehreren Anrufen und immer neuen Details so sehr unter Druck, dass dieser schließlich eine Überweisung über mehrere Zehntausend Euro ausfüllte und bei seiner Bank einreichte. Für den Verwendungszweck hatte der Betrüger dem Mann extra einen unverdächtigen Grund vorgegeben.

„Während sich der Senior darüber freute, dass Polizei und Staatsanwaltschaft angeblich durch schnelles und weitsichtiges Handeln sein Erspartes vor Kriminellen schützten, wurde das Geld tatsächlich elektronisch an die Betrüger überwiesen“, so Bekermann.

Der falsche Polizeibeamte hatte die Festnahme der Kriminellen und anschließend ein persönliches Treffen mit dem 68-Jährigen zugesagt, heißt es in der Mitteilung. „Als dieser jedoch nichts mehr von dem ‚netten Beamten‘ hörte und er nicht zum Treffen erschien, traf den Harsefelder die bittere Erkenntnis“, so Bekermann.

Abweichungen von bekannter Masche

Die angewandte Masche der Betrüger sei neu. In anderen bekannten Fällen hätten die falschen Polizisten behauptet, dass ein Zettel mit der Adresse des Angerufenen gefunden worden sei und man mit einem Einbruch rechne. Um Wertsachen und Bargeld vor den Einbrechern zu schützen, könne die Polizei die Wertsachen sicher verwahren.

Tipps: Polizei fordert kein Geld ein

Die Polizei warnt angesichts des aktuellen Falls erneut eindringlich vor betrügerischen Anrufen. „Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon als Polizei, Kripo oder Staatsanwaltschaft ausgibt“, so Matthias Bekermann.

Echte Ermittler würden niemals telefonisch Auskünfte über Finanzen einholen oder dazu auffordern, Geld zu überweisen. Wer einen solchen Anruf erhält, sollte umgehend auflegen und selbstständig die örtliche Polizei oder die 110 anrufen.

Die Polizei rät zudem, im Familien- und Freundeskreis über diese Betrugsmaschen zu sprechen und mögliche Opfer zu sensibilisieren. (lw/PM)

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