Feuerwehreinsatz beendet: S-Bahn-Verkehr auf Linie S3 weiter gestört

Die S3 aus und in Richtung Stade verkehrt in Hamburg am Dienstag als S31 über Dammtor/Holstenstraße und nicht über Jungfernstieg/Landungsbrücken. Foto: dpa
Das Winterwetter sorgt für massive Einschränkungen und Verspätungen im S-Bahn-Verkehr - vor allem innerstädtisch in Hamburg gibt es Probleme. Am Nachmittag kam ein Feuerwehreinsatz auf der Linie S3 dazu. Die Lage am Abend.
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Landkreis/Hamburg. Durch das Winterwetter mit Schnee und Glätte sowie einem Feuerwehreinsatz vor den Toren des Landkreises Stade am Nachmittag kommt es auf allen S-Bahn-Linien in und um Hamburg zu Einschränkungen und Ausfällen. Darüber informiert die S-Bahn Hamburg. Eine Weiche im Bereich Altona sei defekt.
Pendler aus dem Landkreis Stade benötigten am Nachmittag besonders viel Geduld. Wegen eines Feuerwehreinsatzes verkehrten knapp zwei Stunden lang keine Bahnen der Linien S3/S31 zwischen Neugraben und Buxtehude. Um kurz nach 16 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Betroffen von der Sperrung war auch der Regionalzug von „Start Unterelbe“.
Der aktuelle Stand am Dienstagabend (Stand: 19 Uhr):
- S3 (Pinneberg - Jungfernstieg - Stade): Fährt als S31 über Holstenstraße, Sternschanze und Dammtor. Die Halte in Altona, Königstraße, Reeperbahn, Landungsbrücken, Stadthausbrücke und Jungfernstieg entfallen. Umstieg ab Hauptbahnhof auf die S1 in Richtung Wedel oder ab Dammtor (Stephansplatz) sowie Sternschanze auf die U1 und U3.
- S31 (Neugraben - Dammtor - Altona): Fährt aktuell noch unregelmäßig und nur zwischen Neugraben und Hauptbahnhof.
- S1 (Airport/Poppenbüttel - Jungfernstieg - Wedel): Fährt regulär über Jungfernstieg, Landungsbrücken und Altona.
- S2 (Altona - Jungfernstieg - Bergedorf): Fährt aktuell nicht. Umstieg zwischen Bergedorf und Hamburg-Hauptbahnhof in die S21, zwischen Hauptbahnhof und Altona die S1 in Richtung Wedel nutzen.
- S11 (Poppenbüttel - Dammtor - Blankenese): Fährt aktuell nicht. Umstieg zwischen Poppenbüttel und Hauptbahnhof sowie Altona und Blankenese in die S1, zwischen Hauptbahnhof und Holstenstraße die S21 und S3 (als S31) nutzen.
- S21 (Elbgaustraße - Dammtor - Aumühle): Fährt regulär über Sternschanze und Dammtor.
Auf allen Linien komme es zudem zu Verspätungen und teilweise auch zu weiteren Ausfällen, warnt die S-Bahn via X. Im Hamburger Innenstadtbereich wird ein Umstieg in die U-Bahnen empfohlen.
Beim „Start Unterelbe“ hatte es am Mittag bereits eine Reparatur an der Strecke und Fahrtausfälle gegeben. „Wir haben Probleme durch witterungsbedingte Einflüsse im Raum Harburg“, meldete Bereichsleiter Lars Kappel bei Start Unterelbe. Betroffen seien Weichen beziehungsweise die Stellwerke. Konsequenz war, dass Züge aus Richtung Cuxhaven nur bis Buxtehude verkehrten.
Volle Schneepracht in Hamburg - „Die ganze Stadt ist eine 30-Zone“
Der beständige Schneefall im hohen Norden hat auch in Hamburg erneut die Straßen, Parks und Plätze mit einer dicken Schneeschicht bedeckt und in eine Winterlandschaft verwandelt. Das freute die einen und ärgerte die anderen: Vor allem im Berufsverkehr mussten die Autofahrer und Fahrgäste der Busse und Bahnen viel Geduld mitbringen. „Das war schon sehr angespannt heute“, sagte eine Sprecherin der Verkehrsleitstelle am Dienstag in Hamburg.
Die Straßen waren sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag „ziemlich voll“ und es habe viele Unfälle gegeben. „Aber zum Glück nix Schweres, aber viel Blech.“ Zwar habe es insgesamt weniger Verkehr auf den Straßen gegeben, der aber sei wegen des Wetters und der Einschränkungen wegen der Unfälle und stehen gebliebener Autos überall sehr langsam unterwegs gewesen. „Die gesamte Stadt war heute eine Tempo-30-Zone.“ Auch Busse und Bahnen waren in der Hansestadt am Morgen deutlich langsamer unterwegs als üblich.

Ein Mann fährt mit einem E-Scooter über eine verschneite Straße. Foto: Marcus Brandt/dpa
Die Feuerwehr musste bis zum Nachmittag zunächst noch nicht zu wetterbedingten Einsätzen ausrücken, wie ein Sprecher sagte. „Es gibt aber sicherlich heute mehr Sturzunfälle als ohne Schnee - aber da liegen uns keine Zahlen vor.“
Ein ungewohntes Bild bot auch der Hamburger Flughafen. Die Rollbahnen waren am Morgen von einer Schneeschicht bedeckt, große Räumfahrzeuge waren im Einsatz. Größere Konsequenzen hatte das für den Flugverkehr nicht. Es könnte allenfalls wetterbedingt zu leichten Verzögerungen kommen, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings gebe es ja noch die ausgefallenen Flüge aus München. Dort hatte der Airport seinen Flugbetrieb am Dienstagmorgen wegen Eisregens ausgesetzt.
Radverband nimmt Stadtreinigung in Schutz und appelliert an Politik
Hamburg nennt sich Fahrradstadt, doch bei Schnee und Eis werden viele Radler ausgebremst. Der Räumdienst der Stadtreinigung streut zwar auf ausgewählten Radwegen, doch das reicht nach Ansicht des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Hamburg nicht.
Die meisten Radwege seien nicht oder nach weiteren Schneefällen dann nicht mehr ausreichend geräumt, sagte der Hamburger ADFC-Sprecher Dirk Lau am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Er betonte, die Stadtreinigung mache keinen schlechten Job, bekomme aber immer Prügel. Sie habe für diese Stoßzeiten einfach zu wenig Leute und zu wenig Fahrzeuge. Da müsse sich die Politik was überlegen. Da müssten dann eben Mittel oder kurzfristig die Kapazitäten erhöht werden. Lau sagte, er sei am Vormittag an einer vierspurigen Straße gefahren, die frei gewesen sei, auf dem Fahrradweg habe er nur mit großer Vorsicht fahren können.
Die Stadt Hamburg erklärt auf ihrer Seite, um das Radfahren auch im Winter größtenteils zu ermöglichen, führe die Stadtreinigung auf einem ausgewählten, zusammenhängenden Radwegenetz einen Winterdienst durch. Das neue zusammenhängende Winterdienstnetz verläuft demnach großteils auf Velorouten und orientiert sich an wichtigen Hauptverkehrsverbindungen mit hohem Radverkehrsaufkommen. Alle Radwege würden gleichzeitig bearbeitet, um die Benutzung zur Zeit des Hauptberufsverkehrs zu ermöglichen.
Der Deutsche Wetterdienst rechnet für Hamburg und Schleswig-Holstein weiter verbreitet mit Schneefall, dabei werden bis Mittwochvormittag Neuschneemengen von 3 bis 8 Zentimeter, teils auch bis 15 Zentimeter erwartet. Im Laufe der Nacht zum Mittwoch lasse der Schneefall dann nach. (tip/dpa)